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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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wolle sie ein Lächeln unterdrücken. »Kylie scheint viel Liebe übrig zu haben. Und um die Nahrung kümmern wir uns schon.«
    Lilli spürte eine warme Welle der Freude in sich aufsteigen. Frau Essig-Steinmeier würde sie unterstützen!
    Da hörten sie plötzlich laute Stimmen vor dem Stall. Eine Stimme gehörte ohne Frage Lillis Mutter. »Hier kann man sich ja die Hacken brechen, so dunkel ist es!« Gleich darauf preschte sie schon durch die Tür, gefolgt von Lillis Vater. Er sah schrecklich blass aus. Sobald er Lilli entdeckte, rief er erleichtert: »Gott sei Dank!«, lief zu seiner Tochter und drückte sie fest an sich. »Ich hab mir solche Sorgen gemacht!«, flüsterte er und vergrub sein Gesicht in ihren Locken. Lilli fühlte sich auf einmal so schlecht, dass sie auf der Stelle hätte anfangen können zu weinen. Es tat ihr furchtbar leid, dass sie ihm Kummer gemacht hatte. »Papa …«, murmelte sie erstickt. Mehr bekam sie nicht heraus.
    Lillis Mutter stand daneben und schien nicht recht zu wissen, was sie tun sollte. Dann legte sie Lilli die Hand auf die Schulter und sagte: »Wir sind froh, dass es euch gutgeht.« Sie schaute Jesahja an. Dann wieder Lilli. »Aber wir sind auch extrem wütend! Und enttäuscht! Wie konntet ihr uns nur so an der Nase herumführen?«
    Lillis Vater ließ Lilli los, stellte sich neben seine Frau und sagte zustimmend: »Ja, das wüsste ich auch gern. Und wo seid ihr bloß den ganzen Tag über gewesen?« Er verschränkte die Arme und sah seine Tochter und ihren besten Freund streng an.
    »Also …«, presste Lilli hervor, aber ehe sie weitersprechen konnte, bemerkte ihre Mutter tonlos: »Da ist ein Pandajunges im Beutel von dem Känguru.«
    Lillis Vater folgte ihrem Blick. »Huch!«, entfuhr es ihm. »Wie kommt das denn da rein?«
    Zwischen Frau Susewinds Brauen bildete sich eine steile Falte. »Das ist doch wohl nicht …« Ihr Gesicht lief rot an. »… das Pandababy aus Zupplingen!?«
    Lilli wich einen Schritt zurück.
    »Ihr seid nach Zupplingen gefahren!«, schrillte ihre Mutter. »Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt euch aus der Sache raushalten!«
    Lilli machte ein klägliches Geräusch.
    »Ihr habt das Pandababy gestohlen!« Frau Susewind fuhr sich hektisch mit den Fingern durch ihre schicke Frisur. »Mein Gott! Das wird durch alle Medien gehen …« Sie schüttelte entsetzt den Kopf. »Alle werden darüber berichten, dass das Pandababy weg ist! Und dann werden sie nach ihm suchen … und dann finden sie es hier … und dann werden sie herausbekommen, dass du dahintersteckst … und dann kommt dein Geheimnis raus … und dann werden alle wissen, dass ich die Mutter von …« Sie presste die Augenlider zusammen und sprach nicht weiter.
    Lilli starrte ihre Mutter wie versteinert an. »Die Mutter von was?«, flüsterte sie. »Von einem Monster?«
    Frau Susewind schien erst jetzt zu bemerken, dass sie laut gesprochen hatte. »Nein … natürlich nicht.« Sie machte eine erschrockene, abwehrende Handbewegung. »Natürlich bist du kein … Monster.«
    Lillis Vater ließ sich kopfschüttelnd auf den Strohballen fallen. Frau Essig-Steinmeier seufzte tief.
    Eine unangenehme Stille breitete sich aus.
    »Wo ist eigentlich Oma?«, fragte Jesahja nach einer sehr langen Minute.
    Lilli war froh, dass jemand das bleierne Schweigen beendete. Außerdem hatte er recht – wo war Oma? Lilli konnte sich kaum vorstellen, dass sie einfach zu Hause geblieben war.
    Lillis Eltern tauschten überraschte Blicke. »Äh …«, stammelte ihre Mutter. »Sie war doch eben noch hinter uns …«
    Sie hörten Schritte. Jemand kam zum Kängurustall. »Das wird sie sein«, sagte Lillis Vater. Und tatsächlich betrat gleich darauf Lillis Oma den Stall. Sie war allerdings nicht allein. Sie schob ein Mädchen in einer pinkfarbenen Jacke vor sich her.
    »Guckt mal, wen ich hinter einer Hecke bei den Lamas gefunden habe«, verkündete sie mit gerunzelter Stirn. »Das ist doch Trixi Korks, oder? Ich habe sie nur gesehen, weil ihre Jacke in der Dunkelheit leuchtet. Aber ich konnte bisher kein Wort aus ihr herausbekommen.«
    »Trixi Korks!«, dröhnte Frau Essig-Steinmeier. »Was hast du hier zu suchen?« Trixis Auftauchen in Zupplingen hatten Lilli und Jesahja bei ihrer Erzählung schlichtweg vergessen. »Du hast Hausverbot! Warum schleichst du nachts im Zoo herum?« Die Direktorin piekste Trixi mit spitzem Zeigefinger in die Schulter. »Sprich!«
    Trixi starrte sie trotzig an und schwieg.
    Lilli ahnte, dass das

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