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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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weh!«
    Frau Susewind stockte und blickte Lilli irritiert an. »Ich will dir nicht wehtun …«, stammelte sie. »Aber … aber das ist verdammt schlechtes Timing! Die Pressekonferenz findet morgen statt und …« Ihre Stimme wurde immer leiser.
    Lilli bemerkte, dass alle sie ansahen. Ihr steckte ein dicker Kloß im Hals, und sie spürte, dass sie weinen musste. Abrupt sprang sie auf und rannte aus der Gartenhütte.
    Während Bonsai ihr aufgebracht nachlief und immer wieder »Oje oje!« winselte, hastete Lilli ins Gebüsch und ließ sich auf den Boden fallen. Als die ersten Tränen über ihre Wangen rannen, vergrub sie ihr Gesicht in den Händen.
    Lilli hörte das Gartentor quietschen und fuhr hoch. Da kam jemand! Bonsai, der die ganze Zeit über mit hängendem Kopf neben Lilli gesessen und ihr beim Weinen zugesehen hatte, spitzte die Ohren. »Da ist einer!« Schon schoss er durch die Blätter des Gebüschs und bellte lauthals: »Eindringlingsalarm!« Doch im nächsten Augenblick kläffte er: »Hallo Schulmädchen! Na? Alles fit?«
    Schulmädchen? Lilli horchte auf. War da etwa ein Mädchen, das Bonsai aus der Schule kannte? Wolke? Sonay? Oder eine andere von ihren Freundinnen?
    »Lilli ist da drüben!«, rief Bonsai. »Komm mit!«
    O nein!, dachte Lilli. Ihr Gesicht musste völlig verheult aussehen! Rasch wischte sie sich mit dem Ärmel über die Wangen, da stob der kleine Hund schon schwanzwedelnd durch die Blätter. Als Lilli sah, wer Bonsai folgte, hätte sie den Winzling am liebsten dafür ausgeschimpft, dass er die Besucherin sofort zum Gebüsch geführt hatte.
    Es war Trixi. Trixi Korks kam in ihrer pinkfarbenen Jacke und mit geducktem Kopf in ihr geheimes Versteck!
    Lilli zog sich blitzschnell die Kapuze über den Kopf und wandte sich ab. Ausgerechnet Trixi! Ihre ehemalige Erzfeindin sollte auf keinen Fall sehen, dass sie geweint hatte.
    Lilli konnte hören, dass Trixi stehen blieb. »Äh … hallo«, murmelte sie unschlüssig. »Geht’s dir nicht gut?«
    Offenbar hatte sie Lillis verweintes Gesicht doch bemerkt. Mit einem Mal wurde Lilli furchtbar wütend. »Das geht dich gar nichts an!«, schrie sie unvermittelt. »Was machst du überhaupt hier? Du kannst nicht einfach so hierherkommen! Hau ab!« Sie schlug mit der geballten Faust auf den Boden.
    »Wow.« Trixi hob abwehrend die Hände. »Reg dich ab, Susewind. Ich hab dir doch gar nichts getan!« Sie verzog betreten den Mund. »Zumindest nicht in letzter Zeit.«
    Lilli senkte den Kopf. Das stimmte.
    »Ich wollte nur mal mit euch über den Panda reden.« Trixi kam einen vorsichtigen Schritt näher. »Wir sind so gut wie aufgeflogen. Die Sache steht im Internet.«
    Lilli starrte zornig auf ihre Füße. Alles ging schief! »Weiß ich«, murmelte sie und wischte sich mit einer unwirschen Bewegung eine neue Träne aus dem Augenwinkel. Jetzt bloß nicht wieder heulen!
    »Wie geht es Schnuffi denn?«, fragte Trixi und ließ sich langsam neben Lilli nieder. Dabei sah sie aus, als sei sie jederzeit bereit, im Falle eines weiteren Ausbruchs von Lilli sofort aufzuspringen.
    Bonsai hockte sich wachsam neben sie. Es schien ihn zu verwirren, dass Lilli sich nicht freute, Trixi zu sehen.
    »Schnuffi kann nicht bei Kylie bleiben«, spuckte Lilli nun hervor. »Ihm wird übel, wenn sie rumspringt.«
    »Total übel!«, hechelte Bonsai. »Kotzübel!« Aber die Mädchen beachteten ihn nicht.
    »Oh, das ist … Mist«, erwiderte Trixi und musterte Lilli. »Bist du deswegen so fertig?«
    Lilli schniefte. »Ich bin … wegen vieler Sachen fertig.« Wieso fragte Trixi sie das? Das ging sie gar nichts an! »Meine Mutter hat gesagt, ich wäre eine Hexe. Sie schämt sich für mich.« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, schloss Lilli entsetzt die Augen. Hatte sie Trixi das gerade wirklich gesagt?
    Trixi kratzte sich verlegen am Kopf. »Das ist … krass.«
    Lilli starrte fassungslos über sich selbst ins Leere, und Trixi schlang betreten die Arme um die Knie.
    Nach einer Pause sagte Trixi: »Meine Mutter schämt sich auch für mich.«
    Lilli machte: »Hmpf.«
    »Weil ich so schwierig bin«, fuhr Trixi fort und betonte das Wort »schwierig«, als sei es eine Krankheit. Dann lachte sie freudlos. »Aber das stimmt ja auch.«
    Lilli hatte keine Ahnung, was sie dazu sagen sollte.
    »Als dein Vater mich gestern Nacht zu meiner Oma nach Hause gebracht hat, hab ich gedacht, sie flippt total aus, weil ich sie angelogen hab«, sprach Trixi weiter. »Und sie war auch sauer! Aber dann hat

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