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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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sie gesagt, dass …«
    Lilli sah auf. »Was?«
    Trixi schluckte. »Dass sie mich trotzdem lieb hat.«
    Lilli senkte schnell wieder den Blick. Wieso erzählte Trixi ihr das?
    Plötzlich versteckte Trixi das Gesicht zwischen ihren Knien und Armen. »O Mann, das ist ziemlich peinlich.«
    Lilli wusste, dass sie nun etwas antworten musste. »Nein.« Sie hob den Kopf, und ihre Kapuze fiel dabei nach hinten. »Ist es nicht.« Ernst sah sie Trixi an. »Ich wünschte, meine Mutter würde das auch sagen.«
    Trixi schaute zwischen ihren Armen hervor. Dann lächelte sie ein kleines Lächeln. Lilli lächelte scheu zurück.
    Auf einmal raschelte es. Bonsai sprang auf. »Wer da?«, kläffte er. Da schob Jesahja sich schon durch die dichten Zweige. Als er Trixi neben Lilli sitzen sah, fielen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf. »Was machst du denn hier?«
    »Wir müssen über Schnuffi reden«, erwiderte Trixi ruhig.
    Jesahja fragte Lilli mit den Augen, ob alles in Ordnung sei. Als Lilli kaum merklich nickte, setzte er sich zögerlich zu ihnen. Es war unschwer zu erkennen, dass er Trixi immer noch nicht traute.
    »Der Zugschaffner hat uns verpfiffen«, begann Trixi. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie herausfinden, wer wir sind und wo wir wohnen. Allerdings sind wir minderjährig …«
    Lilli zog die Brauen zusammen. »Was heißt das?«
    »Das heißt, wir sind zu jung, um für den Tierdiebstahl bestraft zu werden.« Trixi schien sich gut auszukennen. Das lag bestimmt an all den Dingen, die sie schon ausgefressen hatte. »An unserer Stelle bekommen unsere Eltern Strafen.«
    »Was?«, rief Lilli erschrocken. »Das geht nicht! Meine Mutter –« Da bemerkte sie, wie blass Jesahja geworden war.
    Tonlos sagte er: »Ich will auf keinen Fall, dass meine Eltern …« Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »… dass …«
    »Was ist denn mit deinen Eltern?«, fragte Trixi.
    Jesahja räusperte sich und schien sich mühsam zusammenzureißen. »Sie sind auf Geschäftsreise im Ausland. Ich weiß nicht genau, wann sie zurückkommen.«
    »Aber du hast doch morgen Geburtstag!«, rief Trixi.
    Lillis Augen weiteten sich. Sie hatte völlig vergessen, dass Jesahja am folgenden Tag Geburtstag hatte!
    »Warum weißt du, wann mein Geburtstag ist?«, fragte Jesahja Trixi argwöhnisch.
    »Jedes Mädchen in der Schule kennt deinen Geburtstag«, erwiderte Trixi und wurde rot.
    »Toll«, knurrte Jesahja. Es schien ihn im Augenblick wenig zu trösten, dass er der beliebteste Junge der Schule war. »Ich will nicht, dass meine Eltern meinetwegen Ärger mit der Polizei bekommen«, sagte er leise.

    Lilli ging es genauso. Die Vorstellung war entsetzlich! Auch Trixi machte ein zustimmendes Geräusch, das sich wahrscheinlich auf ihre Oma bezog.
    »Und wie verhindern wir das?«, fragte Lilli.
    Jesahja kratzte sich am Hinterkopf. »Wir sind Tierdiebe«, stellte er grübelnd fest. »Aber sind wir das immer noch, wenn wir Schnuffi nach Zupplingen zurückbringen?«
    Lilli starrte ihn entgeistert an. »Ihn zurückbringen?«
    »Letzte Nacht habt ihr gesagt, dass der Kleine stirbt, wenn er in Zupplingen bleibt!«, wandte Trixi in scharfem Ton ein. »Und jetzt willst du ihn zurückbringen, nur damit wir keine Tierdiebe mehr sind und du vor deinen Eltern gut dastehst?« Sie schnaubte durch die Nase. »Das ist echt mies.«
    »Meine Eltern gehen dich gar nichts an!«, brüllte Jesahja plötzlich, und Lilli zuckte zusammen. Sie hatte ihn noch nie derartig schreien hören! Doch obwohl er brüllte, zeichnete sich in seinem Gesicht mit einem Mal eine tiefe Traurigkeit ab. Lilli starrte ihn betroffen an, und plötzlich wurde ihr etwas klar: Jesahja fühlte sich zwar sehr wohl in ihrer Familie. Aber egal, wie herzlich sie ihn bei sich aufgenommen hatten, niemand konnte seine Eltern ersetzen! Lilli staunte über diese Erkenntnis, denn insgeheim hatte sie sich immer gewünscht, dass Jesahja so lange wie möglich bei ihnen leben würde. Nun aber wusste sie, dass er seine richtigen Eltern dringend brauchte … Langsam schlich sich ein anderer Gedanke in ihren Kopf: War es mit dem Pandababy womöglich genauso?
    »Schnuffi kann auf lange Sicht nicht bei Kylie bleiben«, hielt sie nachdenklich fest. »Egal, wie liebevoll sie sich um den Kleinen kümmert. Vielleicht braucht er einfach seine richtige Mama.«
    Jesahja rief: »Das sag ich doch! Deswegen hab ich ja vorgeschlagen, dass wir ihn nach Zupplingen zurückbringen!«
    Jetzt verstand Lilli. Allerdings hatte sie keine Ahnung,

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