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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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flötete Frau Essig-Steinmeier: »Komm, Everdorn. Ich möchte mich bei dir unterhaken!«
    Der Direktor strahlte und schien die Entführung augenblicklich zu vergessen. Galant bot er ihr den Arm an.
    Lillis Mutter atmete leise auf. Die Miene von Lillis Vater wurde allerdings immer nachdenklicher.
    Langsam setzten sich nun alle in Bewegung Richtung Pandagehege. Finn unterhielt sich angeregt mit Arizona, Frau Essig-Steinmeier flirtete unverblümt mit Herrn Grimm-Hartmüller, und Kylie hüpfte aufgeregt neben ihnen her. Alle anderen stapften schweigend voran, bis sie das Pandahaus erreichten. Lilli hatte mit einem Mal wieder einen Kloß im Hals. Jetzt wurde es ernst. »Darf ich Schnuffi noch mal haben?«, fragte sie die Pflegerin.
    Arizona machte ein fragendes Gesicht.
    »Gib ihn ihr ruhig«, sagte Finn, und die Pflegerin überreichte Schnuffi zögernd.
    Die Augenbraue des Direktors hüpfte wieder in die Höhe. »Warum ist das Mädchen so sehr an Schnuffi interessiert?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen!«, rief Lillis Mutter hastig. »Am besten holen Sie sich jetzt erst mal ganz in Ruhe einen Kaffee. Wir kommen schon allein zurecht!«
    »Wie bitte? Ich soll mir einen Kaffee holen?« Herr Grimm-Hartmüller staunte nicht schlecht. »Was soll das?«
    »Gar nichts!«, gellte Frau Susewind. »Alles in Ordnung!«
    Da sagte Herr Susewind: »Nichts ist in Ordnung.«
    Lilli blickte ihren Vater verdutzt an. Dann richteten sich auch die Augen aller anderen auf ihn.
    »Sie möchten wissen, was hier vorgeht?«, fragte er.
    Lillis Mutter erbebte. »Ferdinand!«
    Doch Herr Susewind ignorierte die Panik in ihrer Stimme. »Ich habe es so satt!«, brach es aus ihm heraus. »Hier sind nur diese beiden Leute, Regina! Warum sollen sie nicht erfahren, was Lilli kann und was wirklich geschehen ist?« Er stöhnte, und der Laut schien vom tiefsten Grunde seines Herzens zu kommen. »Hör auf mit diesen unerträglichen Lügen!«
    Frau Susewind starrte ihren Mann wie vom Donner gerührt an, während sich im Gesicht von Lillis Oma Erleichterung abzeichnete. Lillis Vater wandte sich an Herrn Grimm-Hartmüller. »Meine Tochter kann mit Tieren sprechen«, sagte er klar und deutlich.
    Lilli schwindelte es. Gleichzeitig spürte sie, wie sich der Kloß in ihrem Hals mit einem Mal löste.
    »Sie kann … was?«, fragte der Direktor und kratzte sich am Kopf.
    »Mit Tieren sprechen. Nur so konnte sie das Känguru davon überzeugen, das Pandababy anzunehmen«, erklärte Herr Susewind. »Und die Pandamutter hat Schnuffi nur deshalb verstoßen, weil sie denkt, er sei schwer krank. Seit heute wissen wir aber, dass das nicht stimmt. Er schnauft einfach so. Ohne Grund.« Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Die Pandamutter muss das erfahren. Und nur Lilli kann es ihr sagen.«
    Der Direktor starrte Lillis Vater verblüfft an. Arizona war ebenso sprachlos wie er.
    »Würden Sie jetzt bitte das Pandahaus aufschließen?«, fragte Herr Susewind, aber weder Herr Grimm-Hartmüller noch Arizona rührten sich.
    »Ich habe einen Schlüssel!«, rief Jesahja plötzlich und zog das Schlüsselbund aus der Tasche, das die Lisztäffchen der Pflegerin erst am Tag zuvor stibitzt hatten.
    »Meine Schlüssel!«, stieß Arizona hervor. »Ich dachte, ich hätte sie verlegt!«
    »Nein.« Jesahja tauschte einen Blick mit Lilli. »Lilli hat die Lisztaffen dazu gebracht, sie für uns zu … holen.«
    Arizona stutzte. »Wie meinst du das?«
    »Lilli hat sie darum gebeten«, erwiderte Jesahja. »Und wenn Lilli Tiere um etwas bittet, machen die es meistens auch.«
    »Ich habe den Äffchen versprochen, dass wir die Schlüssel zurückgeben …«, murmelte Lilli in sich hinein. »Das hatte ich vergessen … und ich habe auch vergessen, dass wir den Minimoppel von Pu und Schnu grüßen sollen.«
    »Was?« Herr Grimm-Hartmüller war nun völlig verwirrt. Dann verengte sich sein Blick. »Habt
ihr
Schnuffi entführt?«
    »Ähh … die Lisztaffen beklauen die Besucher!«, rief Jesahja. »Ich finde, Sie sollten das wissen. Und die Affen sollten zurückgeben, was sie gestohlen haben.« Er schaute Lilli fragend an, und Lilli nickte. Bei nächster Gelegenheit würde sie Pu und Schnu darum bitten.
    Lillis Oma ergriff nun das Wort. »Statt hier noch länger in der Kälte herumzustehen und uns einen abzufrieren, sollten wir langsam mal zu der Pandabärin gehen.«
    Der Direktor und Arizona waren noch immer viel zu perplex, um zu reagieren. Jesahja hingegen nahm kurzerhand das Schlüsselbund

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