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Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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einmal.
    »Also dann jetzt, glaub ich«, murmelte Bonsai. Einen Augenblick später ging er in Jagdstellung und tat, als würde er eine Beute anvisieren. Dann flitzte er los.
    Midas gab einen Grunzlaut von sich. »Wo läuft dein Hund hin?«, fragte er ungehalten. »Hol ihn zurück!«
    »Ich glaube, er jagt eine Maus«, erklärte Lilli so unschuldig wie möglich.
    Währenddessen begann Bonsai lauthals zu bellen: »Hey du! Wolf-Fuzzi! Ich darf nicht zu dir hingucken, aber ich meine dich da oben, Rumsteh-Typ! Hör mir mal zu!«
    »Hol sofort den Hund zurück!«, wiederholte Midas in schneidendem Ton. »Und sag ihm, er soll still sein!«
    »Er kläfft nach der Maus«, log Lilli. »Er will sie unbedingt kriegen.« Dann rief sie mit dünner Stimme: »Bonsai!«
    Der Hund bellte jedoch weiter: »Du! Wolf! Lilli ist in Schwierigkeiten! Sie möchte, dass du ihr hilfst. Äh … ach ja, ich soll bitte sagen! Also bitte komm runter von da oben. Ach so, genau! Am besten so schnell wie möglich, soll ich auch noch sagen.«
    Lilli warf einen blitzschnellen Seitenblick auf den Felsvorsprung. Der Wolf war fort! Lieber Gott, lass ihn zu uns herunterkommen!, dachte sie flehentlich.
    »Bring den Hund auf der Stelle hierher zurück!«, herrschte Midas Lilli an. Ahnte er, dass irgendetwas vor sich ging?
    »Bonsai!«, rief Lilli mit mehr Nachdruck. »Hierher!«
    Bonsai drehte nun um und trappelte fröhlich zu Lilli zurück. »Hab dem Typ alles gesagt!« Schwanzwedelnd sprang er an Lilli hoch, um sich streicheln zu lassen.
    Da sah Lilli die Füchsin. Sie kam quer über den Acker auf sie zugelaufen! »Dein Hund hat gesagt, dass du in Schwierigkeiten bist!«, bellte die Füchsin voller Sorge. »Ich helfe dir!«
    Lilli schloss entsetzt die Augen. Die Füchsin würde allein rein gar nichts bewirken können! Dazu war sie viel zu klein. Solange der Wolf nicht da war, hatten sie keine Chance! Lilli wurden die Knie weich. Jesahjas Plan konnten sie nun vergessen …

Die Tier-Armee
    Midas’ Augen weiteten sich. »Da ist ein Fuchs!«, ächzte er. Dann riss er die Augen noch weiter auf. »Was ist das denn? Sind das Dachse?«
    Lilli folgte Midas’ Blick. Hinter der Füchsin überquerten zwei Iltisse und das Wiesel den Acker! Neben ihnen trabte ein dicker Dachs.
    Lilli schnappte aufgeregt nach Luft. Die Füchsin kam nicht allein! Doch wieso rannten diese Tiere auf sie zu und die Vögel und Hasen nicht? Wo waren die Tauben und Bussarde?
    Neben sich hörte Lilli Jesahja murmeln: »Fuchs, Iltis, Wiesel, Dachs …« Er klang, als würde er aus Wikipedia zitieren. »… gehören zur Familie der hundeartigen Säugetiere. «
    In Lillis Kopf arbeitete es. Dann japste sie: »Diese Tiere haben Bonsais Hilferuf alle verstanden! Deswegen kommen sie her und die anderen nicht!«
    »Was für einen Hilferuf?«, keifte Midas und rüttelte sie an den Schultern. »Was hat dein Hund gebellt?«
    Lilli zuckte zusammen. Midas sah mit einem Mal fuchsteufelswild aus. Sie hatte sich verplappert, und er hatte begriffen, dass etwas vor sich ging! Und die anderen Männer? Die beiden, die auf dem Feld gearbeitet hatten, erhoben sich gerade, staunten die herannahende Füchsin, das Wiesel, die Iltisse und den Dachs an und riefen Oleg irgendetwas zu, das Lilli nicht verstand. Oleg antwortete jedoch nicht und stand nur mit mürrisch-finsterem Gesicht da.
    »Ruf sie!«, forderte Jesahja Lilli nun in dringlichem Tonfall auf. »Ruf auch die anderen!«
    »Wen?«, schnauzte Midas ihn an. »Was geht hier vor?«
    Da holte Lilli tief Luft und schrie: »Ihr Tiere! Ich brauche eure Hilfe! Bitte kommt sofort her!«
    Midas’ Gesicht wurde puterrot. »Du kleines Miststück!«, zischte er und wirbelte zu Lilli herum.
    Doch bevor er Lilli berühren konnte, sprang Bonsai dazwischen. »Angriff! Aufruhr! Alarm!«, kläffte er aus Leibeskräften und stieß wilde Drohgeräusche aus.
    Frau von Schmidt war augenblicklich an Bonsais Seite. »Wenn du Madame von Susewind auch nur ein Haar krümmst, du widerlicher Scharlatan, dann wird meine Rache furchtbar sein!«, fauchte sie böse und sah trotz ihrer Pfotenschuhe gemeingefährlich aus.
    »Schmidti und ich machen dich fertig!«, pfefferte Bonsai Midas entgegen. »Wir stehen dir sowas von im Weg!«
    »Wir kommen auch!«, rief die Füchsin, die, gefolgt von den anderen hundeartigen Säugetieren, über den Acker preschte. Der Dachs sah ziemlich wütend aus. »Wer hat dir was getan, Mädchen?«, polterte er. »Der in dem schwarzen Beutel? Dem werd ich’s

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