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Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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zittrig übers Haar. »Euer Verschwinden ist das Hauptthema in allen Medien!«
    »Gehen wir rein«, schlug Lillis Oma vor, die sich so nah hinter dem Tor nicht wohl zu fühlen schien.

    Sobald sie das Wohnzimmer der Susewinds betraten, rief Lillis Mutter die Polizei an. »Die Kinder sind wieder da! Sie sind beim Jansenhof aufgetaucht und von Annabell und Slavika Jansen hergebracht worden!«
    Jesahjas Vater, ein gutaussehender, großer Mann mit dunkler Haut, setzte sich zu Lilli und Jesahja auf die Couch und fragte mit ernster Stimme: »Was ist passiert?«
    Alle Erwachsenen blickten sie nun mit großen Augen an.
    Jesahja antwortete. »Wir sind entführt worden.«
    »Was?« Lillis Vater schlug entsetzt die Hände vor den Mund. »Entführt?«
    »Um Himmels willen!«, entfuhr es Lillis Oma, und Lillis Mutter ließ vor Schreck das Telefon fallen.
    »Wer war das?« Herr Sturmwagner fasste Jesahja an der Schulter. »Wer hat euch entführt?«
    »Und warum?«, fragte Jesahjas Mutter erschüttert.
    »Es war so …«, begann Lilli nun zu erzählen. Von der Idee, allein im Park spazieren zu gehen, bis zu dem Augenblick, in dem sie beim Jansenhof aus dem Wald gekommen waren, berichteten Jesahja und sie nun abwechselnd, was geschehen war. Als Lillis Mutter hörte, dass ein wilder Wolf in ihren Wäldern lebte, riss sie wie vom Donner gerührt die Augen auf, aber sie sagte nichts dazu, denn Lilli betonte immer wieder, dass sie ohne Askan weder hätten fliehen können noch so schnell aus dem Wald herausgefunden hätten.
    Als sie fertig waren, klingelte es an der Tür. Es war die Polizei. Zwei Männer in Uniform setzten sich zu ihnen und stellten ihnen viele Fragen. Besonders Midas mussten Lilli und Jesahja ganz genau beschreiben, damit man eine Fahndung einleiten konnte.
    »Ich habe Midas’ Handy!«, fiel Jesahja ein, und er zog es aus der Tasche.
    Die Beamten nahmen es mit großem Interesse entgegen und sagten, das könnte ihnen helfen herauszubekommen, wer Midas sei. Dann fragten sie weiter. Dass Lilli mit den Waldtieren gesprochen hatte und dass sie von ihnen bei der Flucht unterstützt worden waren, protokollierten die Polizisten ohne mit der Wimper zu zucken. Sie wussten ganz offensichtlich bereits über Lillis Fähigkeiten Bescheid und schrieben diesen Teil der Geschichte ebenso selbstverständlich auf wie alles andere. Dann verabschiedeten sie sich und versprachen, alles zu tun, um Midas zu finden.
    Nachdem die Beamten gegangen waren, seufzte Jesahjas Vater einmal tief und sagte: »Gehen wir nach Hause.« Jesahja und seine Mutter nickten. Ihnen war anzusehen, wie müde sie waren.
    Jesahja lächelte Lilli zum Abschied zu. »Mit dir wird es nie langweilig.« Er lachte leise.
    Lilli verdrehte scherzhaft die Augen, aber dann lachte sie ebenfalls.

    Am darauffolgenden Morgen wurde Lilli von kitzelnden Schnurrhaaren geweckt. »Madame von Susewind, es scheint mir ratsam, dass Sie Ihren Schlummer umgehend beenden«, miezte Frau von Schmidt, die auf Lillis Kissen thronte.
    »Bin schon wach«, nuschelte Lilli und setzte sich schläfrig auf. Dabei entdeckte sie, dass Bonsai schwanzwedelnd auf der anderen Seite des Kissens hockte. »Was geht ab?«, hechelte er.
    »Ich möchte Sie darüber informieren, dass sich das Haus in großem Aufruhr befindet«, näselte die Katze. »Wir werden von unbekannten Besuchern überschwemmt! Das Ganze hat Ähnlichkeit mit einer klassischen Form von Tohuwabohu, und das überreizt meine sensiblen Sinne.« Sie stöhnte dramatisch.
    »Besucher?«, fragte Lilli. »Wer ist denn gekommen?«
    »Zuerst so ein Typ. Und dann noch einer«, schnuffte Bonsai. »Und dann so eine Tussi. Und dann noch eine.«
    Lilli runzelte die Stirn.
    »Aber Klick-Heinis sind es nicht, glaub ich«, fügte Bonsai hinzu. »Wenn Klick-Heinis nicht klicken, sind sie keine Klick-Heinis, oder?«
    »Also … ich glaube nicht. Ich gehe mal nachgucken.« Lilli kletterte aus dem Bett. Das musste sie sich einmal genauer ansehen. Als sie wenig später nach unten kam, saßen ihre Eltern, ihre Oma, die Sturmwagners, Jesahja und vier Fremde – zwei Männer und zwei Frauen – im Esszimmer am Tisch.
    »Schatz!«, begrüßte ihr Vater sie sanft. »Hast du ausgeschlafen? Wir wollten dich nicht wecken.«
    »Das hat Schmidti übernommen«, murmelte Lilli.
    »Sie haben das Camp im Wald gefunden!«, rief Jesahja.
    »Was, so schnell?« Lilli war überrascht.
    Nun erhob sich einer der fremden Leute, ein unrasierter Mann mit längeren braunen Haaren, einer

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