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Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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getönten Brille und einer Barett-Mütze. »Kommissar Schneider«, stellte er sich vor und reichte ihr die Hand. »Du bist Liliane, hm, hm?«
    Lilli nickte. Der Mann war also von der Polizei, aber er trug keine Uniform. Aus Fernsehkrimis wusste Lilli, dass das die Polizisten waren, die sich um die ganz schlimmen Sachen kümmerten. Eine Entführung war offenbar ganz schlimm.
    »Dein Freund hat recht«, sagte der Kommissar und kniff die Augen halb zu, während er sprach. »Meine Leute und ich« – er wies mit dem Finger auf die drei am Tisch – »haben durch das Handy, das ihr uns gegeben habt, herausfinden können, wer euer Entführer ist. Es handelt sich um einen Kriminellen, nach dem wir schon lange suchen. Er ist also sozusagen ein alter Bekannter von uns, ha, ha!« Er lachte.
    »Ah so«, sagte Lilli, obwohl sie nicht verstand, was daran lustig war.
    »Ich habe vor einer halben Stunde einen Anruf von einem Kollegen bekommen. Dieses Camp im Wald, das ihr beschrieben habt, wurde von einem unserer Hubschrauber gesichtet. Unsere Leute haben das Gebiet rings um das Camp dann durchstreift … Die Wohnwagen wurden leer vorgefunden. Midas und seine Leute sind verschwunden.«
    Lilli und Jesahja warfen sich einen enttäuschten Blick zu.
    »Weißt du was?«, fragte der Kommissar.
    Lilli schüttelte den Kopf.
    »Ha! Auf dem Acker wurden mehrere kleine Bananenstauden entdeckt …« Kommissar Schneider zog die Nase kraus. »Bananen! Tja, Bananen … die können in unseren Breitengraden zu dieser Jahreszeit gar nicht wachsen. Das ist unmöglich.« Er schob seine Brille auf die Nasenspitze hinunter. »Du hast die Bananen wachsen lassen?« Er beäugte Lilli kritisch über den Brillenrand.
    Lilli schluckte. »Ja«, hauchte sie.
    »Kurios.« Der Kommissar musterte sie von oben bis unten, als sei sie ein interessantes Studienobjekt. »Äußerst kurios.«
    Sollte sie dazu etwas sagen?
    Frau von Schmidt strich an Lillis Bein entlang. »Sie scheinen unfrohen Mutes zu sein, Madame«, miaute sie. »Belästigt dieser ungepflegte Besuchsbarbar Sie?«
    Gleichzeitig vermeldete Bonsai: »Der Typ mit dem Deckel ist echt schräg! Soll ich ihn ankläffen?« Mit »Deckel« meinte der Hund offenbar die Barett-Mütze des Kommissars.
    Lilli erwiderte: »Nein, schon gut.«
    Kaum hatte sie das gesagt, verengten sich Kommissar Schneiders Augen noch mehr, und sein Blick wanderte zwischen Lilli und den Tieren hin und her. Seine Leute starrten Lilli ebenfalls aufmerksam an, doch niemand sagte etwas.
    Da klingelte das Handy des Kommissars. »Schneider«, bellte er in das kleine Gerät und lauschte dann. »Was? Hm, hm … tatsächlich? Ein Wolf also …«
    Lilli rutschte das Herz in die Hose. Askan!
    »Weiß die Forstbehörde schon Bescheid?«, sprach Kommissar Schneider in sein Handy. »Mhm … aha … Was?« Seine Augen weiteten sich. »Der Wolf hat Polizeimeister Gutmichel bedroht? Ist er entwischt?« Pause. »Nein, der Wolf, nicht der Polizeimeister!« Pause. »Aha … über alle Berge … ja, was können wir da …« Pause. »Nee, das darf man nicht riskieren … vielleicht … ich werde es mir überlegen.« Er legte auf und richtete seinen Blick wieder auf Lilli.
    »Was ist los?«, brachte Lilli heiser hervor.
    Jesahja stand auf und stellte sich neben sie.
    Kommissar Schneiders Augen waren zu kleinen Schlitzen geworden, so sehr kniff er sie zusammen. »Du hast meinen Kollegen gestern erzählt, dass ihr im Wald einen Wolf gesehen habt?«
    »Wir haben ihn nicht nur gesehen«, antwortete Jesahja. »Der Wolf hat uns geholfen.«
    »Er hat uns gerettet!«, ergänzte Lilli.
    »Ja, ja, das habt ihr wohl erzählt. Gerettet von einem Wolf … hm, hm …« Kommissar Schneider zischte durch die Zähne und schien nachzudenken.
    Eine der Frauen am Tisch fragte: »Was ist denn los?«
    Kommissar Schneider blies mehrere Male seine Wangen auf, dann erwiderte er: »Es wurde soeben ein großer, einzelner Wolf in der Nähe des Camps gesichtet.«
    »Askan!«, rief Lilli.
    »Offenbar hätte der Wolf beinahe einen unserer Polizisten angefallen. Zumindest hat der Wolf ihn angeknurrt und sah dabei sehr gefährlich aus.«
    »Das glaube ich nicht!«, entgegnete Lilli, aber Kommissar Schneider sprach bereits weiter.
    »Den Beschreibungen meiner Kollegen nach ist das ein richtig großer Wolf! Richtig, richtig groß …«, sagte er und schob die Brille ein Stück höher. »Er stellt ohne Frage eine große Gefahr dar …«
    »Nein! Er würde keinem Menschen jemals

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