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Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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wollte er damit tatsächlich seine Freude ausdrücken. Was war nur mit diesem Schimpansen los?
    Lilli trat einen Schritt zurück, damit er sich beim Stöbern nicht von ihr gestört fühlte. Der Affe zog eine Gurke aus dem Beutel und musterte sie, als habe er so etwas noch nie gesehen. Argwöhnisch schnüffelte er daran, verspeiste das lange Ding dann aber geräuschvoll und mit sichtlichem Appetit. Anschließend machte er sich an den Rest des Einkaufs. Lilli setzte sich leise auf den Boden und beobachtete ihn beim Essen.
    Schließlich war er satt. Es war zwar noch ein Apfel übrig, aber den ließ der Affe liegen. Schnaufend plumpste er auf sein Hinterteil, strich sich mit der Hand über den Bauch und krächzte: »Gut.«
    Lillis Augen weiteten sich. Er hatte etwas gesagt! Seine Stimme klang zwar merkwürdig ungeübt, aber er hatte tatsächlich gesprochen!
    »Ich bin Lilli«, stellte sie sich vor.
    Der Affe wiegte den Kopf hin und her und schien über ihre Worte nachzudenken. »Und … ich?«, fragte er mit eigenartig stolpernden Lauten, die ganz anders klangen als die Sprache der Schimpansen im Zoo.
    »Und du?«, wiederholte Lilli, unschlüssig, was er meinte. »Das musst du mir sagen.«
    »Ich …«, machte der Affe, eher mit Körpersprache als durch Laute. »Du … sagen?«
    Lilli staunte. Fragte der Affe sie etwa, ob sie ihm erklären konnte, wer er war? »Du bist ein Schimpanse.«
    »Ich … Panse?« Die Sprechweise des Affen erschien Lilli wie eine Mischung aus weichem Grunzen und leisem Winseln. Es war so etwas wie ein Grunzeln .
    Lilli unterdrückte ein Grinsen. »Ein Schimpanse .«
    »Du …«
    »Mensch. Ich bin ein Mensch.«
    »Hallo Haarmann!«, bellte Bonsai. Er hatte sich anscheinend die ganze Zeit über nur schwer zurückhalten können. Schwanzwedelnd trippelte er näher. »Ich bin hier der Hund.«
    Der Schimpanse zuckte zurück und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Alles okay!«, rief Lilli. »Das ist mein Hund. Er heißt Bonsai. Er freut sich, dich kennenzulernen.«
    Der Winzling blieb stehen. »Ich wollte nur Hallo sagen.« Sein Schwanz wedelte langsamer, denn die Körperhaltung des Affen zeigte überdeutlich, dass er in Bonsai eine Gefahr vermutete. »Na ja«, bellte der Hund. »Ich hau mich einfach mal wieder hin.« Damit ließ er sich vor Lillis Bett nieder, legte seinen Kopf auf den Boden und lugte zwischen den Pfoten hervor.
    Der Affe entspannte sich wieder ein wenig. »Warum … zwei?«, fragte er.
    »Warum zwei?« Lilli zog die Stirn in Falten. »Was meinst du?«
    Der Affe grunzelte unzufrieden. Vermutlich ärgerte er sich, weil er sich nicht besser ausdrücken konnte. »Hund. Bon…sai. Zwei.«
    »Warum er zwei Namen hat? Ach so! Also, er ist ein Hund. So wie du ein Schimpanse bist und ich ein Mensch bin. Zusätzlich haben wir aber noch ganz eigene Namen, um uns von den anderen Menschen und Hunden zu unterscheiden.«
    »Ich auch … zwei?«
    »Zwei? Weißt du nicht, ob du einen eigenen Namen hast?«
    Der kleine Schimpanse schwieg.
    »Ich kann dir einen geben, wenn du möchtest.«
    »Gut«, machte der Affe und wackelte mit dem Kopf.
    Lilli überlegte angestrengt. »Ich nenne dich Armstrong. Weil du so starke Arme hast.«
    »Gut.«
    »Ich bin Lilli.«
    »Lilli.«
    »Ja, gut!« Lilli lachte. Und der letzte verbliebene grüne Apfel färbte sich rot.
    Armstrong grinste mit all seinen Zähnen und klatschte in die Hände. Lillis Lachen stockte, und sie schüttelte den Kopf. Sein Verhalten war absolut nicht affenartig! Wenn Schimpansen sich freuten, dann keuchten sie abgehackt und lautlos, aber sie grinsten und klatschten nicht! Das taten nur Menschen. Armstrong war Lilli ein einziges Rätsel. Nicht nur seine untypischen Gebärden waren merkwürdig. Lilli fragte sich auch, wie es kam, dass er nicht wusste, dass er ein Affe war. Hatte er womöglich allein gelebt, ohne andere Affen? War das der Grund, warum er so schlecht sprechen konnte?
    Armstrong kletterte auf Lillis Schreibtisch. »Nane?«, grunzelte er und schnüffelte an Lillis leerem Obstteller. Da entdeckte Armstrong zwischen zwei Bücherstapeln einen Schokoriegel und zog ihn hervor. Geschickt riss er die bunte Verpackung auf, schob sich den Riegel komplett in den Mund und gluckste zufrieden. Lilli beobachtete ihn staunend. Es schien nicht das erste Mal zu sein, dass er solch eine Verpackung öffnete. Mit dem Riegel kannte er sich besser aus als mit dem Obst!
    »Komisch«, murmelte sie. Das bedeutete, dass er keinesfalls aus einem

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