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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht aus der Hand.«
    »Dann also Teeblätter oder so was. Einer meiner Liebhaber, ein junger Kerl aus Boston, hat immer behauptet, er sei in einem früheren Leben Lord Byron gewesen. Von einem Yankee sollte man so ein Zeug eigentlich nicht erwarten, oder? Cade, komm mal her und halt diese Glasdinger fest. Wozu hat man denn einen Mann dabei, wenn man ihn nicht als Packesel benutzen kann?«, sagte sie augenzwinkernd zu Tory.
    »Das weiß ich auch nicht. Möchten Sie etwas Eistee, Miss Rosie? Oder ein paar Plätzchen?«
    »Ich kaufe mir erst mal Appetit an. Was, zum Teufel, ist denn das?« Sie ergriff ein poliertes Holzgestell.
    »Ein Weinhalter.«
    »Das ist ja göttlich. Ich habe mich schon immer gefragt, warum man einer anständigen Flasche Wein zwischendurch nicht wenigstens ein bisschen Halt gönnt. Packen Sie mir zwei davon ein. Lucy Talbott!«, schrie sie quer durch den Laden einer anderen Kundin zu. »Was kaufst du da gerade?« Und dann schoss sie wie eine Rakete davon.
    »Tante Rosie ist einfach unverbesserlich«, sagte Cade lächelnd. »Wie läuft es denn bei dir?«
    »Sehr gut. Danke für die Blumen. Sie sind wunderschön.«
    »Freut mich, dass sie dir gefallen. Ich hoffe, ich darf dich heute Abend zum Essen einladen, um deinen ersten Tag zu feiern.«
    »Ich ...« Tory hatte bereits das Abendessen bei ihrem Onkel abgesagt und es auf ein Sonntagsessen mit der Familie verschoben, weil sie bestimmt todmüde und gerädert sein würde. Keine besonders gute Gesellschaft. »Gern.«
    »Ich komme gegen halb acht bei dir vorbei. Ist dir das recht?«
    »Ja, das wäre perfekt. Cade, will deine Tante wirklich all diese Sachen haben? Ich weiß nicht, was jemand mit sechs Paperweights anstellt.«
    »Sie wird sich daran freuen, und dann wird sie vergessen, wo sie sie gekauft hat, irgendeine Geschichte erfinden und behaupten, sie habe sie in einem verstaubten kleinen Laden in Beirut gefunden. Oder sie ihrem Liebhaber, dem bretonischen Grafen, gestohlen, als sie ihn verließ. Und dann wird sie sie dem Zeitungsjungen oder den Zeugen Jehovas schenken.«
    »Oh. Gut.«
    »Du solltest ein Auge auf sie haben. Sie neigt dazu, sich einfach Sachen in die Tasche zu stecken. Ohne es zu merken«, fuhr er fort, als Tory die Augen aufriss. »Du musst einfach nur aufpassen, was sie einsteckt, und es am Schluss auf die Rechnung setzen.«
    »Aber ...« In dem Moment sah sie, wie Rosie sich einfach ein Messerbänkchen in die große Tasche ihres Kleides steckte. »Ach du meine Güte!« Tory stürzte auf sie zu, während Cade schmunzelnd stehenblieb.
    »Rosie hat sich kein bisschen verändert«, kommentierte Iris.
    »Nein, Ma'am, nicht die Spur. Gott segne sie. Wie geht es Ihnen, Miz Mooney?«
    »Fit wie ein Turnschuh. Aber Sie sehen auch gut aus. Wie geht's Ihrer Familie?«
    »Gut, danke.«
    »Das mit Ihrem Daddy tut mir Leid. Er war ein guter Mann, und außerdem interessant. Beides gleichzeitig findet man nicht oft.«
    »Vermutlich nicht. Er hat immer voller Hochachtung von Ihnen gesprochen.«
    »Er hat mir die Chance gegeben, meine Familie zu ernähren, nachdem ich meinen Mann verloren hatte. Das vergesse ich nicht. Um die Augen herum haben Sie viel von ihm. Ist aus Ihnen auch so ein fairer Mann geworden, Kincade?«
    »Ich versuche es zumindest.« Cade blickte zu Rosie, die ein begeistertes Kichern ausstieß und die Windspiele zum Klingen brachte. Tory warf ihm einen erschöpften Blick zu. »Tory hat ganz schön zu tun.«
    »Sie kann damit umgehen. Darin ist sie gut. Manchmal vielleicht sogar ein bisschen zu gut.«
    »Sie will sich ja nicht helfen lassen.«
    »Das stimmt«, erwiderte Iris. »Allerdings denke ich, dass Sie Tory nicht nur helfen wollen. Ich würde sagen, Sie haben etwas viel Wesentlicheres im Sinn, und ich möchte Ihnen gern etwas geben, das jeder braucht, aber niemand gern entgegennimmt.«
    Er rückte die Paperweights zurecht. »Sie wollen mir einen Rat geben?«
    Iris strahlte ihn an. »Sie sind ein kluger Junge. Genau, einen Rat. Ziehen Sie sich nicht zurück. Zumindest einmal im Leben verdient es jede Frau, im Sturm erobert zu werden. Und jetzt geben Sie mir ein paar von den Dingern, damit sie nicht zerbrechen.«
    »Sie ist sich noch nicht sicher.« Cade reichte ihr zwei Paperweights und trug die übrigen vier zur Ladentheke. »Sie braucht etwas Zeit.«
    »Hat sie Ihnen das gesagt?«
    »Mehr oder weniger.«
    Iris verdrehte die Augen. »Männer. Wissen Sie denn nicht, dass es bei einer Frau, die so etwas sagt, drei

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