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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gehabt. Sie wollte doch an der High School unterrichten.«
    »Ja, das hat sie mir auch gesagt.« Beantworte die Frage exakt, mahnte sie sich. Füg nichts hinzu und walz es nicht aus. »Allerdings wäre es bis zum Herbst keine volle Stelle, und sie wollte irgendeinen Teilzeitjob, um ihr Einkommen aufzubessern. Und um in Bewegung zu bleiben, glaube ich. Sie hatte anscheinend jede Menge Energie.«
    »Hmm. Also haben Sie sie eingestellt.«
    »Nein, nicht sofort. Sie hat mir Referenzen genannt.« Ich habe sie zusammen mit ihrer Adresse auf das Clipboard geschrieben, dachte Tory. Und das Clipboard hatte auf der Theke gelegen, als ihr Vater hereingekommen war. O Gott. O Gott.
    »Nun, das ist vernünftig. Ich wusste gar nicht, dass Sie jemanden einstellen wollten.«
    »Ich hatte auch eigentlich noch gar nicht darüber nachgedacht, bis sie kam. Sie hat mich überredet. Daraufhin habe ich die Kosten überschlagen und dann beschlossen, dass ich mir eine Teilzeitkraft leisten kann. Heute früh habe ich ihre Referenzen überprüft und sie dann angerufen. Der Anrufbeantworter sprang an, und ich habe eine Nachricht hinterlassen.«
    »Hmm, hmm.« Carl D. hatte ihre Nachricht schon abgehört. Außerdem die aus Wades Praxis, eine von ihrem Nachbarn aus der Wohnung über ihr und eine von Lissy Frazier. Sherry Bellows war anscheinend eine beliebte Frau gewesen. »Und dann haben Sie beschlossen, selbst bei ihr vorbeizugehen.«
    »Als ich heute Abend den Laden zumachte, wollte ich noch ein bisschen spazieren gehen. Also beschloss ich, durch den Park und bei ihrer Wohnung vorbeizugehen. Ich dachte, wenn sie zu Hause wäre, könnte ich mit ihr über die Stelle reden.«
    »Sie sind mit Faith Lavelle dorthin gegangen?«
    »Nein, allein. Faith habe ich erst draußen vor dem Haus getroffen. Sie erzählte mir, dass Sherrys Hund am Vormittag verletzt worden sei. Er ist angefahren worden und Wade hat ihn behandelt. Sie ist für Wade dorthin gekommen, weil er Sherry telefonisch nicht erreichen konnte.«
    »Also kamen Sie beide zur gleichen Zeit dort an.«
    »Ja, so ungefähr. Es muss gegen halb sieben gewesen sein, weil ich ungefähr um zehn oder viertel nach sechs den Laden zugemacht habe.«
    »Und als Miss Bellows nicht aufmachte, haben Sie drinnen nach ihr gesucht?«
    »Nein. Keiner von uns beiden ist hineingegangen.«
    »Aber Sie haben etwas gesehen, das Sie beunruhigte.« Er blickte von seinem Notizblock auf. Tory saß ganz still da, sah ihn unverwandt an und erwiderte nichts. »Jedenfalls so beunruhigt, dass Sie die Polizei gerufen haben.«
    »Sherry hat mich nicht zurückgerufen, obwohl sie anscheinend ganz wild auf den Job war. Sie hat auch Wade nicht zurückgerufen, obwohl mir nach unserem ersten Treffen klar war, dass sie ihren Hund vergöttert. Ihre Jalousien waren heruntergelassen, die Tür war zu. Also habe ich die Polizei gerufen. Weder Faith noch ich sind hineingegangen. Keiner von uns beiden hat etwas gesehen. Ich kann Ihnen auch nichts sagen.«
    Carl D. lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und kaute an seinem Kugelschreiber. »Haben Sie versucht, die Tür zu öffnen?«
    »Nein.«
    »Sie war nicht zugesperrt.« Schweigend holte er ein Päckchen Kaugummi aus der Tasche und bot Tory einen an. Als sie ablehnend den Kopf schüttelte, nahm er sich selbst einen Streifen heraus, wickelte ihn aus und faltete das Papier danach sorgfältig wieder zusammen.
    Tory schlug das Herz bis zum Hals.
    »Also ...« Carl D. faltete auch den Kaugummi sorgfältig zusammen, bevor er ihn in den Mund steckte. »Sie beide sind dorthin gegangen. Da ich Faith Lavelle kenne, würde ich vermuten, dass sie ihren Kopf hineingesteckt hat - und wenn nur aus Neugier, wie die neue Lehrerin eingerichtet ist oder so.«
    »Das hat sie aber nicht.«
    »Haben Sie geklopft? Gerufen?«
    »Nein, wir ...« Tory verstummte.
    »Sie sind nur vor der Tür stehen geblieben und haben beschlossen, die Polizei zu rufen?« Er stieß einen Seufzer aus. »Sie machen es mir schwer. Ich bin ein einfacher Mann und habe einfache Methoden. Und ich bin seit über zwanzig Jahren Polizist. Polizisten haben Instinkte und Ahnungen. Man kann das nicht immer erklären. Sie sind einfach da. Es könnte ja sein, dass Sie vor Sherry Bellows' Tür so eine Ahnung hatten.«
    »Das könnte sein.«
    »Manche Leute neigen zu Ahnungen. Man könnte sagen, Sie hatten eine, als Sie uns vor achtzehn Jahren zu Hope Lavelle geführt haben. Auch in New York hatten Sie eine. Viele Leute waren froh darüber.«
    Seine

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