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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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auf einmal wie Miss Hochwohl- geboren?«
    »Nicht auf einmal. Ich war schon immer Miss Hoch- wohlgeboren. Stimmt's, Tory?«
    »Stimmt, ich habe dich nie anders gekannt. Das ist dir eben angeboren.«
    »Genau.« Erfreut gab Faith Tory einen Klaps auf den Oberschenkel. Sie holte ebenfalls eine Zigarette hervor. »Wir Lavelles kommen schon überlegen zu Welt«, begann sie und blies Billy den Rauch ins Gesicht. »Das liegt an unserer DNA.«
    »Als ich damals hinter Grogans Laden deine Titten in der Hand hatte, warst du nicht so überlegen.«
    »Oh.« Lächelnd zog Faith an ihrer Zigarette. »Das warst du?«
    »Du bist schon immer eine Schlampe gewesen. Du solltest besser aufpassen.« Er blickte zu Sherrys Tür. »Schlampen bekommen letztendlich immer, was sie verdienen.«
    »Jetzt erinnere ich mich an dich«, sagte Tory ruhig. »Du hast früher immer Feuerwerkskörper an die Schwänze von Katzen gebunden und sie angezündet, und dann bist du nach Hause gegangen und hast dir einen runtergeholt. Verbringst du deine Freizeit immer noch so?«
    Er zuckte zurück. Das Grinsen in seinem Gesicht war verschwunden, und in seinen Augen stand jetzt Angst. »Dich können wir hier nicht gebrauchen. Deine Sorte brauchen wir nicht.«
    Dabei hätte er es wahrscheinlich belassen, aber in diesem Moment beschloss Biene, dass sein Hosenbein wesentlich interessanter war als der Kauknochen. Billy gab ihr einen Tritt, dass sie quer über den Rasen flog.
    Mit einem wütenden Aufschrei sprang Faith hoch und hob den winselnden Hund auf. »Du schmerbäuchiges, biergetränktes Arschloch. Kein Wunder, dass deine Frau sich einen neuen Kerl sucht. Du kriegst ihn ja wahrscheinlich noch nicht mal mit einem Kran hoch.«
    Billy stürzte auf Faith zu. Tory wusste nicht, wie ihr geschah, aber ihre Faust schoss vor und landete auf seinem Auge. Der Schlag war so hart, dass er auf den Hintern fiel. Wie durch einen Nebel hörte sie Geschrei und sich nähernde Schritte. Als Billy aufsprang, tat sie es auch.
    Ihre Wut verdichtete sich zu einem heißen roten Ball. Sie konnte beinahe schon das Blut schmecken.
    »Verdammte Schlampe.«
    Als er ausholte, stellte sie sich in Positur. Sie wollte Gewalt und hieß sie willkommen. Doch auf einmal lag er auf dem Rasen.
    »Versuch es mit mir«, schlug Cade vor und zerrte ihn hoch. »Weg da!«, zischte er, als Leute herbeiliefen, um sie zu trennen. »Na los, Billy. Wir wollen doch mal sehen, ob du es auch mit mir aufnehmen kannst, und nicht nur mit einer Frau, die halb so viel wiegt wie du.«
    »Darauf habe ich seit Jahren gewartet«, knurrte Billy. Er sehnte sich danach, seine Ehre vor der ganzen Stadt wiederherzustellen und wünschte sich glühend, einem der Lavelles seine Fäuste in das hochmütige Gesicht zu drücken. »Wenn ich mit dir fertig bin, werde ich mir ein bisschen Spaß mit deiner Nuttenschwester und deiner Fotze gönnen.«
    Als Billy auf ihn zustürmte, trat Cade einfach zur Seite. Er benötigte nur einen Kinnhaken und einen gut gezielten Schlag in den Bauch, bis Billy am Boden lag.
    Cade beugte sich über ihn und drückte ihm den Daumen auf die Luftröhre. Dann flüsterte er Billy ins Ohr: »Wenn du meine Schwester oder meine Freundin jemals anrührst, ansprichst oder sie auch nur ansiehst, dann stopfe ich dir deine Eier in den Hals, bis du daran erstickst.«
    Ohne sich umzublicken trat er zu Tory. »Du solltest nicht mehr hier bleiben.«
    Sie war sprachlos. Noch nie hatte sie erlebt, wie Wut ausbrach und kurz darauf so leicht wieder verschwand. Beinah elegant, dachte sie. Er hatte einen Mann zusammengeschlagen, ohne auch nur einen Schweißtropfen zu vergießen, und jetzt redete er ganz sanft mit ihr. Und seine Augen waren kalt wie ein Wintertag.
    »Komm jetzt mit mir.«
    »Ich muss hier bleiben.«
    »Nein, das musst du nicht.«
    »Tut mir Leid, muss sie leider doch.« Carl D. trat zu ihnen. Als er Billy sah, rieb er sich nachdenklich übers Kinn. »Hat es hier Probleme gegeben?«
    »Billy Clampett hat beleidigende Bemerkungen gemacht.« Sofort standen Tränen in Faiths Augen. »Er war ... nun, ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll, er war sehr ausfallend mir und Tory gegenüber, und dann ...« Sie schniefte ein wenig. »Und dann hat er meine arme kleine Biene getreten, und als Tory versuchte, ihn aufzuhalten, hat er ... Wenn Cade nicht gekommen wäre, ich weiß nicht, was geschehen wäre.«
    Leise schluchzend wandte sie sich zu Tory und flüsterte: »Du hättest ihn erledigen können. Fettes, blödes

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