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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bezahlen konnte, und den Laden zu entwerfen ...
    Und es gehörte noch mehr dazu, überlegte Faith. Buchhaltung und solche grässlichen Dinge.
    Widerwillig war sie beeindruckt und auch ein bisschen neidisch auf Torys Fähigkeit und den Mut, ein Geschäft aus dem Boden zu stampfen.
    Nicht, dass sie selbst ein Unternehmen hätte haben und all die Verantwortung hätte tragen wollen. Mit einem solchen Laden war man so angebunden! Aber es war hübsch, dass er so nahe bei Wades Praxis lag. Vielleicht würde das Leben in Progress wenigstens für eine Zeit lang unterhaltsamer werden.
    »Du solltest diese Schale schräg auf eine Halterung stellen.« Faith hatte noch einmal ein paar Schritte durch den Laden gemacht, blieb nun stehen und arrangierte die Schale selbst. »Damit die Leute gleich erkennen, wie sie innen aussieht.«
    Tory hatte genau das vorgehabt, jedoch die Halterungen noch nicht ausgepackt. Da sie gerade im Geiste Zahlen addierte, blickte sie kaum auf. »Willst du einen Job? Ich habe deine Rechnung jetzt fertig, einschließlich Steuer, aber du solltest noch mal nachrechnen.«
    »Du hattest doch immer bessere Zensuren als ich.« Faith trat auf sie zu. In diesem Moment ging die Ladentür auf, und Faith hätte schwören können, dass sie Tory stöhnen hörte.
    Lissys kreischende Stimme war, nach Torys Meinung, nur eine ihrer ärgerlichen Angewohnheiten. Außerdem gehörte noch ihre Neigung dazu, sich in betäubenden Maiglöckchenduft zu hüllen, der den Raum schon erfüllte, bevor sie eingetreten war, und noch lange in der Luft hing, wenn sie schon längst wieder verschwunden war.
    Als jetzt der Duft und die kreischende Stimme den Laden erfüllten, bleckte Tory die Zähne. Sie hoffte sehr, dass Lissy es für ein Lächeln hielt.
    »Oh, ist das nicht wunderbar! Ich war gerade beim Frisör und auf dem Rückweg ins Büro habe ich euch hier stehen sehen.«
    Lissy schlug die Hände zusammen und blickte sich um. Tory warf Faith einen einzigen, beschwörenden Blick zu, und verständnisvoll grinsend klimperte Faith mit den Wimpern.
    »Ich bin zufällig vorbeigekommen, als Torys Ladenschild gerade fertig war.«
    »Und es sieht gut aus! Alles fügt sich ganz wunderbar, nicht wahr?« Lissy legte eine Hand auf ihren runden Bauch und wandte sich um, um die Regale zu mustern. »Es ist alles so hübsch, Tory! Du musst ja geschuftet haben wie ein Maulesel, um so viel in solch kurzer Zeit zu schaffen. Und hat Dwight seine Arbeit nicht gut gemacht?«
    »Ja, ich bin auch richtig froh darüber.«
    »Klar. Er ist der Beste hier. Oh, ist das nicht entzückend?«
    Sie ergriff die Öllampe, die Tory gerade aufs Regal gestellt hatte. »Ich liebe Dekorationsstücke! Staubfänger nennt Dwight sie immer, aber diese Akzente machen ein Heim doch erst gemütlich, nicht?«
    Tory holte tief Luft. Eine weitere ärgerliche Angewohnheit von Lissy war es, jeden Satz als Ausruf zu formulieren. »Ja, das finde ich auch. Wenn sich Staub nirgendwo ansammeln kann, fällt er einfach auf einen leeren Tisch.«
    »Da hast du Recht!« Verstohlen drehte Lissy das Preisschild um und formte mit dem Mund ein erstauntes O. »Du meine Güte, die ist aber teuer, was?«
    »Sie ist handgefertigt und signiert ...«, begann Tory, aber Faith unterbrach sie einfach.
    »Sie ist das Geld wert, oder, Lissy? Und Dwight verdient schließlich genug, um dich zu verwöhnen, vor allem, seit du wieder schwanger bist. Ich schwöre dir, wenn ich neun Monate lang ein solches Gewicht mit mir herumschleppen müsste, dann müsste der Mann, der das verursacht hat, mir den Mond und die Sterne schenken!«
    Nicht sicher, ob das eine Beleidigung oder ein Kompliment sein sollte, runzelte Lissy die Stirn. »Dwight verwöhnt mich maßlos.«
    »Natürlich. Ich habe mir übrigens gerade diese Ohrringe gekauft.« Faith tippte an den, der schon an ihrem Ohr baumelte. »Und noch eine Kette. Tory hat mir schon einen kleinen Vorgriff auf ihre Eröffnung am Samstag gewährt.«
    »Ach, wirklich?« Lissy kniff die Augen zusammen.
    Faith wusste ganz genau, dass sie es nicht ertragen konnte, wenn ihr jemand zuvorkam. Gierig drückte sie die Öllampe an die Brust. »Tory, dann musst du mir jetzt die hier aber auch verkaufen! Ich habe mich schon in sie verliebt! Und ich weiß nicht, ob ich gleich am Samstagmorgen hier vorbeikommen kann, und am Ende schnappt sie mir noch einer weg. Sei ein Engel, bitte, und verkauf sie mir heute!«
    Tory umkringelte Faiths Summe, damit sie von neuem anfangen konnte zu rechnen. »Du

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