Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
schlafen. Morgen, das heißt eher heute Nacht. Nach der Party.«
    »Also zunächst mal: Deine Ohrringe sind toll, waren also die richtige Wahl.« Sie deutete auf die dünnen Silberdrähte, an denen tropfenförmige Zitrine baumelten. »Die Farbe passt hervorragend zu dir und zu dem Kleid. Und jetzt dreh dich noch einmal langsam um dich selbst.«
    Avery, in einem engen, kurzen kupferroten Kleid, vollführte eine anmutige Pirouette. »Recht so?«
    »Perfekt. Das Kleid sieht super aus. Und die Schuhe auch. Man könnte meinen, beides würde zusammengehören. Der gleiche Metallicton.«
    Avery seufzte. »Seit du hergezogen bist, hab ich mehr Schuhe gekauft als in den fünf Jahren zuvor.«
    »Da siehst du mal, wie gut dir meine Nähe tut. Und was trägst du unter dem Kleid?«
    »Außer meiner umwerfend verführerischen Granatapfellotion meine sexy zitronengelben Dessous, zu denen du mich überredet hast.«
    »Eine perfekte Wahl.«
    »Vor allem weil dieser BH selbst aus einem eher bescheidenen Busen den reinsten Männertraum macht.«
    Hope lachte. »Owen wird es hoffentlich zu schätzen wissen. Aber …« Nachdenklich ging sie um die Freundin herum. »Eine Kleinigkeit fehlt noch.«
    »Ach ja?«
    »Warte, ich hab genau das Richtige für dich. Einen tollen Armreifen, den meine Schwester mir zu Weihnachten geschenkt hat.«
    »Ich kann doch unmöglich etwas anziehen, was du selbst gerade erst geschenkt bekommen hast.«
    »Natürlich kannst du. Meine Schwester hätte bestimmt nichts dagegen – sie mag dich nämlich.« Sie lief schnell nach oben, um ihn zu holen, und war wenige Minuten später zurück. »Schau her, passt super zu dir, so witzig wie er aussieht mit all den Bronze-, Gold- und Kupferperlen. Und zu deinem Kleid ist er die optimale Ergänzung.«
    »Tausend Dank. Warum bist du eigentlich noch nicht umgezogen?«
    »Clare und Beckett holen mich gegen acht ab, da bleibt mir noch jede Menge Zeit. Was ist mit dir? Magst du was trinken? Einen Kaffee?«
    Avery schüttelte den Kopf und nahm sich ein Ginger Ale. Kaffee wäre sicherlich nicht ratsam, denn sie war schon aufgedreht genug. Auf eine positive Art allerdings.
    Sie freute sich auf den Abend. Owens Partys waren immer toll, und sie würde jede Menge Spaß haben. Mit Freundinnen und Freunden lachen und reden, trinken und tanzen. Und mit ihrem Aussehen konnte sie mehr als zufrieden sein, wie Hope schließlich gerade bestätigt hatte.
    Vor allem aber würde sie nicht nur ein neues Jahr beginnen, sondern auch in ein neues Stadium ihrer Beziehung zu Owen treten. Und wen n ’s nicht funktionierte, trug niemand einen Schaden davon, machte sie sich Mut und trank einen großen Schluck von ihrem Ginger Ale.
    Sie schlenderte hinüber zum Foyer. Obwohl dort noch keine Blumen standen, duftete es wie in T&O nach süßem Feenstaub. Weiß der Teufel, wie Hope das anstellte. Sie ging in den Speisesaal, schaute vom Fenster hinüber zur anderen Straßenseite. Zu dem Gebäude, in dem bald ihr neues Restaurant eröffnet wurde. Hoffentlich war sie dann bereit für diesen Schritt.
    Und hoffentlich war sie bereit für das, was heute Nacht geschehen würde.
    Plötzlich wehten mitten im Winter eine milde Sommerbrise und der süße Duft von Geißblatt durch den Raum. Mit wild klopfendem Herzen drehte sie sich um. »Ich wusste nicht, dass du auch nach unten kommst, aber wahrscheinlich gibt es keinerlei Beschränkungen für dich …«
    Ein Bild, das ein wenig schief hing, wurde mit einem Mal von unsichtbarer Hand zurechtgerückt.
    »Wahnsinn, toller Trick. Aber wie dem auch sei – ich wünsche dir ein frohes, neues Jahr«, sagte sie und drehte sich zu Hope um, die sich wieder zu ihr gesellte. »Ich wusste nicht, dass deine Mitbewohnerin herunterkommt.«
    »Manchmal. War sie eben da?«
    »Ja. Es war das erste Mal, dass ich Lizzy alleine begegnet bin. Wie kommst du mit ihr klar?«
    »Großartig.« Hope tat, als sei eine Geister-WG die normalste Sache der Welt. »Ich hab letzte Nacht in ihrem Zimmer geschlafen. Im E&D.«
    »Echt? War dir da nicht doch etwas merkwürdig zumute?« Avery schüttelte sich ein wenig, als würde ein unheimlicher Schauer sie gerade überlaufen.
    »Nein. Und wenn ich dort nicht schlafen könnte, wie sollten wir das dann Gästen zumuten? Die für einen ungestörten, harmonischen Aufenthalt immerhin zahlen. Aber es war wirklich kein Problem«, erklärte sie, während sie eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm. »Es ist ein wunderhübscher Raum.«
    »Also ist nichts

Weitere Kostenlose Bücher