Lilienzucht (German Edition)
den Fingerspitzen über den glänzenden, schwarzen Satin des Korsetts, das die Brüste nur zur Hälfte bedeckt, spielt kurz mit den aufgenähten, leuchtend rosa Schleifen und lupft ein paar Mal die feine, rosa Spitze, die, in feinste Falten gelegt, am unteren Rand des Korsetts befestigt ist. Zufrieden lässt er sie die Drehung beenden und hebt ihr Kinn mit zwei Fingern an, um ihr Gesicht genauer zu inspizieren. Mary hat ihre Augen dramatisch rauchig umrandet und die Wimpern sorgfältig getuscht, die Wangen in zartes Rosa getaucht und ihre Lippen in dem gleichen Farbton geschminkt, den auch Schleifen und Spitze haben.
„Sehr schön.“, brummt Victor lächelnd. „Ich bin sehr zufrieden mit deiner Arbeit, Mary.“
„Vielen Dank, Mylord.“, sagt Mary leise.
„Gut“, fährt Victor sachlich fort, „dann zieh dich schon mal aus, Jeffrey wird dich gleich vorbereiten.“
„Ja, Mylord.“, antwortet Mary schlicht und lässt den langen, durchsichtigen Mantel aus schwarzem Chiffon von den Schultern rutschen, um ihn ordentlich auf einem in der Nähe stehenden Hocker abzulegen. Dann schlüpft sie aus den hochhackigen, schwarzen Schläppchen, die sie ebenso ordentlich vor dem Hocker abstellt. Vollkommen nackt wartet sie auf weitere Anweisungen von ihrem Meister, der inzwischen Jackett und Weste abgelegt hat und sich nun die Hemdsärmel hochkrempelt.
Victor hat sich derweil wieder Josie zugewandt, die neben dem aufwändigen Mieder hohe schwarze Lackschuhe trägt und an Hand- und Fußgelenken je ein Kettchen mit winzigen, silbernen Glöckchen trägt, die bei jeder noch so kleinen Bewegung leise bimmeln, was dazu führt, dass sie das kaum wahrnehmbare Zittern, das vor Aufregung von ihr Besitz ergriffen hat, nicht einmal ansatzweise vor den anwesenden Personen verbergen kann, egal wie viel Mühe sie sich auch gibt.
Victor nimmt lächelnd eine Hand und lässt seine Finger sachte über die kleinen Glöckchen fahren. Dann sieht er Josie forschend an und fragt: „Wie fühlt sich das Korsett für dich an? – Du hast gesagt, dass du länger keins getragen hast.“
Josie lächelt. „Es ist kein Problem gewesen; etwa die ersten zehn Minuten fand ich es ziemlich eng, aber das hat sich schnell gegeben und jetzt ist es eigentlich angenehm.“
Victor hebt kurz eine Augenbraue an und grinst unanständig. „Dann sollten wir ein wenig nacharbeiten. – Dreh dich um!“
Josie wendet ihm den Rücken zu, damit er sich an den Bändern zu schaffen machen kann. Mit wenigen Handgriffen hat er sie deutlich fester eingeschnürt, sodass Josie für einen kurzen Augenblick erschrocken die Luft anhält.
„Soll das heißen, es ist zu eng?“, fragt Victor barsch.
Josie überlegt einen Moment und horcht in ihren Körper hinein. „Es ist schon ziemlich eng“, überlegt sie dann laut, schüttelt dann jedoch den Kopf, „aber ich denke, es ist in Ordnung, Meister.“
„Gut.“, meint Victor darauf zufrieden ... und kann sich ein vergnügtes Schmunzeln kaum verkneifen. Zu seinem Glück bekommt Josie nichts davon mit, denn sie steht noch immer mit dem Rücken zu ihm.
Sachte streicht er nun mit den Fingerspitzen über die eintätowierten Lilien. „Ich sollte demnächst explizit darauf achten, deine Tätowierung besser zur Geltung zu bringen. Gestern konnte man fast gar nichts davon sehen.“, meint er nachdenklich und dreht Josie wieder herum.
Dann nimmt er ihre Leine und begibt sich zum Podest, um es sich selbst auf seinem Sessel bequem zu machen und Josie zu bedeuten, zu seinen Füßen Platz zu nehmen.
„Ich möchte, dass du genau hinschaust“, sagt er und hebt ihr Kinn mit zwei Fingern an, um ihr eindringlich in die Augen zu sehen, „es wird Dinge geben, auf die wir heute ein besonderes Augenmerk haben wollen; ich werde dir noch sagen, um was genau es dabei geht.“ Sein Blick wird noch ein wenig durchdringender. „Und ich möchte, dass du deine Finger brav von deinem eigenen Körper fern hältst. Jedenfalls solange ich dir nichts anderes befehle. – Also kein heimliches Rubbeln! Nirgendwo!“
Josie schluckt verschüchtert. „Ja, Meister.“, antwortet sie leise.
„Gut, dann lasst uns beginnen.“
Jeffrey hat Mary derweil mit vorgebeugtem Oberkörper auf einer kurzen, hüfthohen Polsterbank fixiert, die Josie ein bisschen an eine Hantelbank erinnert; nur dass sie Aussparungen hat, die Marys üppigen Brüsten erlauben, frei nach unten zu schwingen. Dafür kann sie den Kopf nicht aufstützen. Außerdem hat Jeffrey ihre
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