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Lilith Parker: Insel Der Schatten

Lilith Parker: Insel Der Schatten

Titel: Lilith Parker: Insel Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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fragen, was du hier willst?«
    »Der Erzdämon Zebul hat mich seinerzeit dem Träger des Bernstein-Amuletts zum Geschenk gemacht, da ich der einzige Dämon bin, der in seiner wahren dämonischen Gestalt hier auf Erden weilen kann.«
    Lilith stöhnte auf. Noch ein Dämon! Von denen hatte sie für heute nun wirklich genug …
    »Ich sehe, Eure zukünftige Hoheit ist von meinem angenehmen Äußeren gänzlich bezaubert!«
    »Sprachlos«, verbesserte Lilith ihn. »Ich bin sprachlos.«
    Strychnin trat näher an sie heran und musterte Lilith von den Füßen aufwärts bis zu den Haaren. Wobei er bei letzteren den Kopf so weit in den Nacken legen musste, dass er fast das Gleichgewicht verloren hätte.
    »Seid Ihr die Tochter des Barons Nephelius?«
    »Seine Enkelin.«
    »Verzeiht mir die Verwechslung, doch Ihr gleicht Eurer Mutter aufs Haar, wenn ich so offen sein darf. Genau wie Eurer Mutter muss ich Euch jedoch gestehen, dass mein früherer Herr, der Baron, um einiges schöner war als Ihr.«
    Lilith verschränkte die Arme vor der Brust. »Ach ja?«, fragte sie scharf. »Und inwiefern?«
    »Nun, er war nicht so klapperdürr, wie Ihr es seid, und er hatte wirklich herrlich bösartige Augen. So einen richtig stechenden Blick, der einem das Gefühl gab, dass man der unwürdigste Dreck unter den Rillen seiner Badeschlappen ist.«
    »Wie sympathisch.«

    Strychnin seufzte selig. »Ja, er war ein Herr, auf den man stolz sein konnte. Ich habe jeden seiner Fußtritte genossen!« Er senkte verschwörerisch die Stimme. »Ich wusste, dies war seine Art, mir seine Liebe zu zeigen.«
    Lilith zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.
    »Ich will dir nicht zu nahe treten, Strychnin, aber ich finde dich übrigens auch nicht besonders schön!« Sie deutete vielsagend in Richtung seines Bauchlappens.
    »Stimmt damit etwas nicht?« Besorgt drehte ihr Strychnin den Rücken zu und beugte sich vor, um den Zustand seines Unterleibes zu kontrollieren.
    »Es ist einfach etwas gewöhnungsbedürftig, dass ich deinen Bauchnabel und deinen Hintern gleichzeitig sehen kann …«, kommentierte Lilith.
    Mit einem beleidigten Gesichtsausdruck wandte sich Strychnin ihr wieder zu.
    »… und dann noch diese kotzgrüne Farbe.«
    »Das ist Rotzgrün!«, berichtigte Strychnin und setzte ein stolzes Lächeln auf. »Gefällt Euch die Farbe? Ich kann auch auf Exkrementenbraun wechseln.«
    »Nein, Grün ist in Ordnung.« Lilith winkte ab. »Sind eigentlich alle Dämonen so dick wie du?«
    »Dick? Ich?« Er zog die Brust hoch, stemmte die Hände in die Hüfte und hielt den Atem an. »Ich bin in Bestform, Eure zukünftige Hoheit!«, quetschte er aus dem Mundwinkel hervor. Er begann zu japsen und sein Bauchlappen landete mit einem lauten Platsch auf dem Boden. Unvermittelt begann ihn ein übler Hustenanfall zu schütteln. Er wechselte eine Spur ins Gelbliche und kippte vornüber.

    Lilith ging zu ihm in die Knie. »Was ist denn mit dir?« Hilflos tätschelte sie die kurzen Stummelfinger seiner rechten Hand.
    »Alles in Ordnung?«
    Benommen sah Strychnin zu ihr auf. »Entschuldigt, Eure Ladyschaft. Ein kleiner Sauerstoffschock. In unserer Welt ist die Luft herrlich stinkig und verschmutzt, nicht so sauber wie bei euch.«
    Er rappelte sich auf. »Ich bin wiederhergestellt, Eure Durchlauchtigste! So ein bisschen Sauerstoff kann einen stahlharten Dämon wie mich nicht niederstrecken.«
    Lilith grinste in sich hinein. Auf sie hatte es einen ganz anderen Eindruck gemacht.
    Der Dämon sah sich suchend um. »Wo werden denn die Feierlichkeiten stattfinden? Wo ist die Gesellschaft?«
    »Feierlichkeiten? Gesellschaft?«, wiederholte Lilith stirnrunzelnd. »Ich glaube, du solltest mir endlich erzählen, warum du hierhergekommen bist!«
    »Nun, ich bin zwar etwas zu früh erschienen, doch immerhin wird sich in der heutigen Nacht entscheiden, ob Euch das Amulett erwählen wird. Zu diesem feierlichen Anlass sollte man schon erwarten dürfen, dass ein Fest vorbereitet wird.«
    »Erwählen? Wozu denn?«
    Strychnin warf ihr einen verständnislosen Blick zu. »Ihr habt doch sicherlich die Warnung auf dem Amulett gelesen!«
    »Offen gestanden, nein. Ich beherrsche die Runenschrift nicht. Da ich nicht in Bonesdale aufgewachsen bin, kenne ich mich in der Welt der Untoten nicht sonderlich gut aus.«

    »Ach du eitriger Dämonenzahn!« Strychnin ließ sich neben Lilith auf seinen Hintern plumpsen.
    »Wenn Ihr die Kette länger als drei Tage am Stück tragt«, erklärte er Lilith,

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