Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)
T-Shirt immer mehr erwärmte.
Gebe dich uns hin, wir lassen nicht zu, dass er dich verletzt! Koste von unserer Macht und vernichte ihn!
»Lass mich frei oder du wirst es bereuen!«, warnte Lilith ihn.
»Bist du jetzt endgültig übergeschnappt, Mädchen?«
Der Bernstein wurde immer heißer und brannte sich in Liliths Haut, doch gleichzeitig spürte sie, wie die dunkle Magie in ihrem Inneren bis in ihre Fingerspitzen floss. Sie erhob ihre Hand und richtete sie auf Grigore. Ohne ein weiteres Wort an ihn zu verschwenden, schoss sie einen magischen Energiestoß auf ihn ab und sah durch die schwarzen Nebelschwaden, wie er von einer unsichtbaren Hand nach hinten gerissen wurde und benommen zu Boden fiel.
Nun durfte Lilith keine Zeit verlieren und musste die wenigen Sekunden nutzen, die Grigores Männer geschockt auf ihren Anführer starrten. Denn die nächste Reaktion der Vanator bestünde zweifellos darin, sie zu erschießen. Mit geschlossenen Augen erhob sie beide Hände, aus denen Energiefäden wie kleine Blitze hervorschossen, und richtete sie auf die Vanator. Lilith gab sich ganz der dämonischen Macht hin, ertrank in ihr, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob ihre Seele einen Schaden davontragen würde. Als sie das Bewusstsein des Mannes direkt vor ihr durchdrang, war sie überrascht, wie sehr sich diese Art davon unterschied, wie sie als Banshee den Geist eines Wesens betrat. Geführt von der Dämonenmacht kam sie wie eine Naturgewalt über ihn, und obwohl sein Ich sich automatisch zur Wehr setzte, durchbrach sie mühelos seine Angst und seine Verteidigungsmechanismen. In Sekundenschnelle füllte sie sein Bewusstsein mit ihrer Präsenz und übernahm die Kontrolle über sein Denken. Auf diese Weise beraubte sie einen Vanator nach dem anderen seines freien Willens, doch während ihr dies anfangs in atemberaubendem Tempo und spielend leicht gelang, wurde es zusehends schwieriger: Liliths Kraft neigte sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Nachdem sie etwa drei Viertel der Männer unter ihrer Gewalt hatte, musste sie für einen Moment innehalten. Es fühlte sich an, als ob sie in ihren Armen zu viele Dinge auf einmal transportieren wollte, und immer wenn sie etwas aufhob, fiel etwas anderes herunter. Sie ahnte, dass sie die Kontrolle über alle Vanator verlieren würde, wenn sie sich jetzt nicht bremste. Schweißperlen rannen über ihre Stirn, als sie die besorgten Rufe der Männer vernahm, die im Tunnel vor der Höhle warteten. Zwar konnten diese nicht sehen, was hier im Inneren vor sich ging, doch ihr Instinkt sagte ihnen offenbar, dass etwas nicht stimmen konnte.
Lilith atmete noch einmal tief durch und ließ ihre dämonische Kraft aus sich herausströmen. »Lasst die Vampire in Frieden! Geht zurück in euer Lager!«, presste sie mühsam hervor.
Doch die Männer standen alle da wie hypnotisiert, niemand bewegte sich vom Fleck.
»Vergesst die Jagd auf die Vampire und geht!«
Es funktionierte nicht, es waren einfach zu viele. »Verdammt!«, fluchte sie. Ihre Kräfte waren erschöpft und der Nebel vor ihren Augen begann sich zu lichten.
»Hey, was ist bei euch los? Warum ist es plötzlich so still?«
Ein Vanator aus dem Tunnel versuchte, sich nach vorne zu arbeiten und einen Blick zu erheischen. »Lasst mich durch, Leute! Was steht ihr denn so stocksteif herum?«
Nun war Lilith froh darüber, dass der Raum so eng war und die Männer dicht aneinandergedrängt standen.
»Flieh, Lilith!«, schrie Vadim. »Sonst bist du verloren!«
Er hatte recht, sie musste sich damit zufriedengeben, dass sie Zeit für ihre Flucht gewonnen hatte. Doch was würden die Vanator tun, nachdem sie aus ihrer Trance erwachten? Lilith war sich sicher, dass sie die Sprengladung auslösen würden, aber sie konnte nichts tun, um das zu verhindern. Sie wandte sich ab und ging hastig auf das Höhlenbecken zu.
»Ich werde dich finden!«, sagte Grigore mit keuchender Stimme.
Nachdem sie ihn mit dem Energiestoß außer Gefecht gesetzt hatte und er ohnmächtig geworden war, hatte Lilith ihn vollkommen vergessen. Er lag immer noch auf dem Boden und atmete schwer, die Hand an seine Rippen gepresst.
»Ich folge deiner Spur und dann werde ich dein ganzes Volk abschlachten!«, versprach er mit einem bösartigen Funkeln in den Augen. »Niemand von denen, die du liebst, werde ich am Leben lassen und dich bringe ich als Letzte um, damit du sie alle sterben sehen kannst!«
Ihre dunklen Kräfte kamen so unvermittelt zurück, dass Lilith
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