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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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erklärte Matt. »Strychnin hat bei seiner missglückten Immaterialisierung mitbekommen, dass du irgendwo im Höhlensystem außerhalb Chavaleens bist. Seither durchkämmen wir Tag und Nacht jeden Tunnel rund um die Stadt, obwohl wir Sorge wegen der Vanator hatten. Doch überraschenderweise sind wir keinem begegnet – die waren wohl mit etwas anderem beschäftigt. Gestern Abend meinte Nikolai, dass du mittlerweile verdurstet oder erfroren sein musst, deswegen haben viele die Hoffnung aufgegeben, dich noch lebend zu finden.«
    »Ich aber nicht, Eure Ladyschaft!«, versicherte Strychnin eifrig. »Als wir zum Anlegesteg kamen, habe ich durch meine Verbindung zu Euch als Euer Diener gespürt, dass Ihr ganz in der Nähe seid. Als ich einen dunklen Umriss in der Tiefe entdeckte, habe ich keine Sekunde gezögert und bin zu Eurer Rettung geeilt.«
    »Ich weiß gar nicht, wie ich euch dafür danken soll.« Sie setzte sich vorsichtig auf, ergriff gleichzeitig Matts und Strychnins Hände und warf beiden einen gerührten Blick zu. »Ohne euch wäre ich verloren gewesen.«
    »Bin ich jetzt Euer großer Held?«, fragte Strychnin in seiner üblichen Unbescheidenheit.
    Lilith lachte leise. »Ja, das bist du!«
    Plötzlich fiel ihr etwas ein, das sie die Stirn runzeln ließ. »Matt, warum bist du eigentlich noch hier? Hättest du nicht längst bei deinem Vater sein sollen?«
    »Ich habe ihn angerufen und ihm gesagt, dass sich meine Anreise um ein paar Tage verzögert. Meinst du etwa, ich fahre fröhlich nach Bukarest, während du in Lebensgefahr schwebst?«
    Er strich ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich hatte solche Angst, dass wir uns nie wiedersehen«, sagte er mit belegter Stimme und zog sie etwas fester an sich.
    »Ich auch«, entgegnete sie leise. Nach allem, was sie durchgestanden hatte, tat es so unglaublich gut, seine Nähe zu spüren und seinen vertrauten Duft einzuatmen. Sie sah zu ihm auf. Als sich ihre Augen trafen und einander festhielten, begann ihr Herz aufgeregt zu pochen. War das der besondere Blick, von dem Emma gesprochen hatte? Matt beugte sich ein Stück zu ihr herunter, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, und während sich ihre Lippen unmerklich einander annäherten, begannen die Schmetterlinge in Liliths Bauch glücklich umherzuflattern …
    Vadim räusperte sich pikiert. »Darf ich dich daran erinnern, dass einer meiner Söhne in Lebensgefahr schwebt?«
    »André!«, rief Lilith erschrocken aus. An ihn hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht, sie musste dringend zu ihm und ihn warnen!
    Matt zuckte zurück und musterte sie sichtlich irritiert. »Was ist mit André?«
    »Wie lange war ich weg?«, entgegnete sie, ohne auf seine Frage einzugehen.
    »Fast fünf Tage.«
    »Wir sind zu spät!«, rief Vadim voller Verzweiflung. »Mit dem gestrigen Tag hat sich der magische Verschluss aktiviert, die Kette lässt sich nicht mehr öffnen.«
    »Wo ist André?«
    Matt deutete auf einen der abgehenden Tunnel. »Er und Rebekka sind zurückgefallen, weil André sich nicht besonders wohlfühlte. Würdest du mir bitte sagen, was plötzlich in dich gefahren ist?«
    Lilith warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. »Gleich, versprochen. Es ist ein Notfall, wir müssen sofort zu den anderen!«
    Taumelnd erhob sie sich und folgte Matt und Strychnin mit wackligen Beinen. Zum Glück stießen sie schon an der ersten Tunnelbiegung auf André, der sich schwer atmend voranschleppte und auf Rebekka stützte. Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn und seine Haut hatte eine gräuliche Färbung angenommen. Rebekka registrierte Liliths Erscheinen mit einem kurzen, erleichterten Lächeln, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder André zu.
    »Ich weiß nicht, was mit ihm los ist«, sagte sie mit mühsam unterdrückter Panik in der Stimme. »Ich glaube, er hat hohes Fieber und auch kaum genug Kraft, um sich aufrecht zu halten. Wir müssen dringend einen Arzt holen, jemand muss ihm helfen!«
    »Es geht schon«, wollte André sie beruhigen. »Bestimmt wird es gleich wieder besser.«
    »Ich weiß, warum es dir nicht gut geht«, setzte Lilith zaghaft an und begann, ohne weitere Umschweife, von ihren Erlebnissen und Entdeckungen der letzten Tage zu berichten: von ihrer Entführung durch Nikolai und Belial, dem Angriff der Kraghuls und wie sie in letzter Sekunde von den Vanator gerettet wurde, weil Nikolai ihnen den Tipp gegeben hatte, sie zu suchen. Dass er Lilith und ihr Amulett dazu

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