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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)
Autoren: Janine Wilk
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verstoßen, schließlich hat Baron Nephelius dem Träger des Onyx-Amuletts die Erlaubnis dazu erteilt.«
    »Außerdem haben wir nicht den geringsten Beweis, dass er tatsächlich das Portal benutzt hat«, stand Frank ihm zur Seite. »Belial ist der mächtigste aller Dämonen und kann aus eigener Kraft in unsere Welt wechseln. Natürlich bedeutet das für ihn eine große Strapaze, doch so würde sich wenigstens auch das Rätsel erklären, warum Lilith ihn vor dem Tor zu Nightfallcastle besiegen konnte.«
    Lilith starrte angestrengt auf den Waldboden zu ihren Füßen.
    Dieses Gespräch nahm eine Wendung, die ihr ganz und gar nicht gefiel. Natürlich wusste sie, dass nach wie vor darüber spekuliert wurde, wie ausgerechnet sie einen Kampf mit einem mächtigen Erzdämon gewinnen konnte, doch sie zog es vor, sich lieber nicht mehr dazu zu äußern. Auch in ihren Ohren klang die offizielle Version ihres Sieges, die sie sich damals in aller Eile zurechtgelegt hatte, relativ unglaubwürdig.
    Regius verschränkte entschlossen die Arme vor seiner dürren Brust. »Wir müssen das Portal unangetastet lassen, ansonsten hat das für die Hexen und Magier ungeahnte Konsequenzen!«
    »Das ist für euch natürlich bedauerlich«, warf Rebekka schulterzuckend ein, »aber die Sicherheit der Gemeinschaft steht doch wohl an erster Stelle.«
    »Bedauerlich?« Regius schnappte empört nach Luft. »Du nennst es bedauerlich, wenn die Hexen und Magier so gut wie all ihre Kräfte verlieren? Hast du überhaupt eine Ahnung, welche Auswirkungen das für alle Nocturi und für die Welt der Untoten hätte? Unsere ganze Existenz im Untergrund ist nur möglich dank unserer Magie, ohne unsere Sicherheitsmaßnahmen würden die Menschen uns sofort entlarven.« Er deutete auf den vierten Kontrollpunkt. »Ohne uns gäbe es diesen Schutzschild nicht, und beim großen Kampf am Schattenportal konnten die Malecorax nur mithilfe der Beschleunigungs-Orbs von uns Magiern in Schach gehalten werden. Ohne uns wäre diese Nacht für die Nocturi nicht so glimpflich ausgegangen.«
    Leider hatten die Dämonen damals eine Schwachstelle in dem von Zebul abgelegten Eid entdeckt. Eigentlich war es ihnen nur als Malecorax möglich gewesen, ihre eigene Welt zu verlassen, doch die gestaltlosen Dämonen, die auch Ätheriden genannt wurden, hatten in dieser Nacht, versteckt im Bewusstsein der Malecorax, das Portal passiert.
    »Das nennst du glimpflich?« Madame Sabatier trat gefährlich langsam auf Regius zu und fixierte ihn mit zusammengekniffenen Augen. »Meine sechzehnjährige Schwester wurde von unserem Vater getötet, weil er von einem gestaltlosen Wutdämon besessen war – denn, wie du weißt, gab es leider zu wenig von den Hexenamuletten, die das Eindringen eines Dämons verhindern konnten. Nachdem ihn der Ätherid wieder freiließ, hat mein Vater sich von den Klippen gestürzt, weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, sein eigenes Kind ermordet zu haben.«
    Eine betretene Stille setzte ein.
    »Ohne die Hexen und Magier wäre es gar nicht erst zu diesem Kampf gekommen«, sagte Thomas Gasper schließlich hasserfüllt. »Dann gäbe es dieses Portal nämlich überhaupt nicht, und solange es nicht geschlossen ist, spielen wir mit dem Feuer.«
    »Aber jetzt haben wir die Werwölfe, die das Portal bewachen«, trumpfte Frank Middleton auf. »Sie würden jeden Dämon, der hier erscheint, sofort zerfleischen. Nicht wahr, Lilith? So hast du es doch mit ihnen vereinbart.«
    Obwohl sie in ihrem Alter noch nicht viel von Politik verstand, wusste Lilith sofort, dass sie mit dieser Frage mitten in ein Minenfeld katapultiert worden war und sie sich jedes Wort, das sie sagte, genau überlegen musste. Zwar bewachten die Werwölfe tatsächlich das Portal, doch gegen einen Schwarm Malecorax und die Ätheriden konnten sie wohl kaum etwas ausrichten. Davon abgesehen war Belial immer noch in der Lage, die älteren Werwölfe seinem Willen zu unterwerfen und sie zu seinen blutrünstigen Helfern zu machen. Von einer sicheren Lösung konnte somit keine Rede sein. Aber Lilith hatte keine Ahnung, auf welche Seite sie sich stellen sollte. Ihre Freundschaft zu Emma und die Tatsache, dass Lilith ohne Cynthias magische Heilkräfte vielleicht nicht mehr am Leben wäre, machten die Entscheidung nicht einfacher. Lilith wand sich innerlich. Wahrscheinlich war es das Klügste, wenn sie sich fürs Erste neutral gab und rein sachlich antwortete.
    »So ist es jedenfalls mit den Werwölfen vereinbart.«
    Leider
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