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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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dass die heutige Zeremonie deutlich machte, wie wichtig der Pakt der Vier für alle sei. Als er zum Ende kam, applaudierte die Menge und jubelte ihm begeistert zu. Obwohl er so jung war und offiziell noch nicht den Platz seines Vaters eingenommen hatte, schien ihn das Volk zu lieben.
    André fasste Lilith am Arm und führte sie zum Altar. »Versuchen wir unser Glück!«, meinte er leise.
    »Ich würde sagen, für Zweifel ist es jetzt zu spät«, bemerkte sie. »Wenn es nicht funktioniert, dann …« Sie suchte nach einem Ausdruck, der nicht ganz so heftig klang wie der, der ihr auf der Zunge lag.
    »Dann ist die Kacke am Dampfen!«, ergänzte er trocken. »Das trifft es wohl am besten.«
    Sie stellten sich einander gegenüber und Lilith bemerkte, dass auf dem Altar nun deutlich mehr silberne Runen leuchteten.
    Jeder in Eloda Lasi schien gespannt die Luft anzuhalten, und die Stille, die trotz der vielen Anwesenden herrschte, war gespenstisch. Lilith gelang es erst beim dritten Versuch, ihre Kette zu öffnen, da ihre Finger vor Aufregung feucht geworden waren, dann endlich lag das Bernstein-Amulett schwer in ihrer Hand. Sie sah mit ernster Miene zu André, dessen Gesicht von den aufzüngelnden Flammen aus den Feuerbecken orange und gelb gefärbt wurde.
    »Los geht’s!«, sagte er entschlossen und erhob die Stimme: »Ich, André Alexandrescu, stellvertretender Führer der Vampire, stehe hier im Namen meines Volkes und rufe die Macht des Blutstein-Amuletts!«
    Er platzierte das Amulett auf der kreisrunden Erhebung in der Mitte des Altars und im selben Moment verstärkte sich das Leuchten der Runen auf seiner Seite, die Strahlen bündelten sich und trafen auf den Blutstein, der daraufhin von einem pulsierenden Licht erfüllt war.
    »Ich, Lilith Parker, Führerin der Nocturi, stehe hier im Namen meines Volkes und rufe die Macht des Bernstein-Amuletts.«
    Sie legte das Bernstein-Amulett in die Erhebung gegenüber des Blutstein-Amuletts und auch die Runen auf ihrer Seite reagierten mit einem gebündelten Lichtstrahl, die den Bernstein wie eine kleine Sonne zum Erstrahlen brachten. Nikolai nickte ihnen aufmunternd zu, anscheinend war dies genau die Reaktion, die er erwartet hatte.
    Nun mussten sie beide die magischen Worte auf Laluschâr sprechen, um den von ihnen gewünschten Zauber zu wirken: »Lehitzahem schajim b’tichas e Chavaleen.«
    Mit pochendem Herzen steckte Lilith das Ende des Bernstein-Amuletts in das des Blutstein-Amuletts. Sofort begannen die Runenzeichen auf den Speichen der beiden Amulette zu glühen, die des Bernstein-Amuletts golden, die des Blutstein-Amuletts dunkelrot. Von beiden ging eine so starke Hitze aus, dass Lilith erschrocken die Hand zurückzog. Der Schein wurde immer intensiver, die beiden Lichtstrahlen wuchsen in die Höhe und vereinigten sich zu einem rotgoldenen Band. Es stieg unaufhaltsam weiter, bis alle mit in den Nacken gelegten Köpfen und geöffneten Mündern nach oben starrten. Erst als es nur noch wenige Meter von der Höhlendecke entfernt war, hielt es einen Moment inne. Die Spannung schien fast mit Händen greifbar.
    Doch irgendetwas störte Liliths Aufmerksamkeit. Als ob in ihrem Innern eine Saite angestimmt wurde, die einen leisen, völlig dissonanten Ton von sich gab. Ein kaltes Kribbeln kroch wie eine Spinne ihren Rücken hinauf und brachte sie dazu, ihren Blick abzuwenden und suchend durch Eloda Lasi schweifen zu lassen. Aber nach was sollte sie Ausschau halten? Was hoffte sie zu finden? Obwohl Lilith nichts Verdächtiges ausmachen konnte, wollte sich das Gefühl der Gefahr einfach nicht abschütteln lassen.
    Erst Andrés überraschtes »Wow!« und die »Ohs« und »Ahs« der Menge brachten sie dazu, wieder nach oben zu sehen. Wie ein schwebender See aus roten und goldenen Lichtkreisen hatte sich das Band unter der Höhlendecke ausgebreitet. Plötzlich schossen die einzelnen Lichtstrahlen wie magische Schockwellen in alle Himmelsrichtungen davon und ein Schwall warmer Luft strich über Liliths Gesicht, der den frischen, salzigen Duft von Bonesdale in sich trug. Sie sog ihn voller Wehmut in sich auf, während die Magie der Amulette wieder zu versiegen begann und die Runen ihr Leuchten verloren.
    Nikolai sprach etwas in ein Funkgerät und erhielt nach einigen Sekunden eine Antwort, die ihn dazu brachte, die Faust jubelnd in die Höhe zu reißen.
    »Es hat funktioniert«, rief er aus und strahlte dabei wie ein kleiner Junge. »Die Schutzschilde sind verstärkt, Chavaleen ist

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