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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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mit seinem neuen Aufenthaltsort hinterlässt, oder?« Er zwinkerte ihr aufmunternd zu, was für Lilith nur ein weiteres Indiz dafür war, dass er sie nicht ernst nahm. Aber konnte sie es ihm verübeln? Sie hatten heute in letzter Sekunde den Schutzschild um Chavaleen verstärkt, sein Vater war gestorben und neben diesem schmerzvollen Verlust stand er nun auch noch seinem Bruder bei den nötigen Formalitäten zur Seite. Sie hätte an Nikolais Stelle wahrscheinlich nicht einmal die Nerven besessen, sich ein derart unsinniges Gerede anzuhören und dabei so gelassen zu bleiben.
    »Ich schätze, du solltest auf dein Zimmer gehen und dich ein bisschen ausruhen«, schlug er vor und schob sie mit fürsorglicher Miene in Richtung Tür. »Jeden Moment kommen die Verwalter der Bezirke und sie sollten besser nichts von einem mysteriösen Zeichen auf der Brust ihres gerade verstorbenen Anführers oder einem davonflatternden Erzdämon erfahren.«
    »Natürlich, das verstehe ich.« Lilith spürte, wie ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg. Es aus Nikolais Mund zu hören, machte ihr erst bewusst, wie lächerlich das alles klang.
    »Ach, fast hätte ich es vergessen: André bringt Rebekka gerade auf ihr Zimmer, kommt aber so bald wie möglich zurück.«
    Nikolai nickte ihr mit einem dankbaren Lächeln zu. »Gut zu wissen, dann werde ich versuchen, die Verwalter ein wenig hinzuhalten.«
    Lilith griff gerade nach der Türklinke, als sie neben sich ein unverständliches Flüstern hörte. Sie drehte sich noch einmal um. »Was hast du gesagt?«
    »Ich?« Ehrlich überrascht zog Nikolai eine Augenbraue hoch. »Ich habe überhaupt nichts gesagt. Warum?«
    Lilith schluckte schwer und umklammerte so fest die Türklinke, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.
    »Ach nichts, wahrscheinlich habe ich mich nur verhört«, beeilte sie sich ihm zu versichern und wandte sich hastig ab. Vielleicht war es besser, wenn sie Nikolais Rat beherzigte und sich ein wenig ausruhte.
    Es war später Abend, als sich Liliths Zimmertür öffnete und Strychnin eilfertig angewuselt kam.
    »Die Luft ist rein! André ist gerade aus ihrem Zimmer gekommen«, erstattete er in verschwörerischem Ton Bericht. »Er hat mich nicht entdeckt, denn ich habe mich wie befohlen hinter dem Schirmständer versteckt, den ich während der Wartezeit übrigens mit einem schönen Muster verziert habe.«
    »Das war kein Schirmständer, das war eine Ming-Vase«, stöhnte Lilith.
    »Das hast du super gemacht«, lobte ihn Matt an Liliths Stelle. »Als Spion bist du spitze.«
    »Danke, junger Herr!« Strychnin warf einen verschnupften Blick auf seine Ladyschaft, doch Lilith hatte gerade andere Sorgen, als sich um seine gekränkte Eitelkeit zu kümmern.
    »Muss ich wirklich zu ihr?«, jammerte sie. »Der Arzt meinte, Rebekka müsse dringend schlafen, und André hat gedroht, jeden, der sie stört, im Kerker übernachten zu lassen.«
    »Aber wir haben keine andere Wahl, Lilith! Muss ich noch einmal zusammenfassen, was wir in den letzten Stunden besprochen haben?« Matt wartete gar nicht erst ihre Antwort ab und zählte an seinen Fingern die folgenden Punkte ab: »Du zweifelst, ob du tatsächlich Belial und das Zeichen auf Vadims Brust gesehen hast. Da dieses Zeichen wiederum große Ähnlichkeit mit dem silbernen Faden aufweist, den du in Vadims totem Bewusstsein entdeckt hast, musst du Rebekka fragen, ob sie ihn ebenfalls gesehen hat. Wenn ja, können wir davon ausgehen, dass du nicht unter Halluzinationen leidest, und damit wissen wir auch, dass Belial hier ist, und dann …«, er stieß die Luft aus und zog sorgenvoll die Augenbrauen zusammen, »wird in Chavaleen im wahrsten Sinne des Wortes bald der Teufel los sein. Denn der Erzdämon ist bestimmt nicht hier, um sich ein Summsteinkonzert anzuhören.«
    »Gut, du hast ja recht, ich gehe zu ihr«, gab sich Lilith geschlagen. »Aber du und Strychnin haltet vor ihrer Tür Wache, falls André oder der Arzt zurückkommen!«
    »Natürlich, du kannst dich voll und ganz auf uns verlassen«, versprach er.
    Lilith linste vorsichtig auf den Gang hinaus, um zu überprüfen, ob die Luft rein war, schlich auf Zehenspitzen zu Rebekkas Zimmer und öffnete vorsichtig die Tür. Im hinteren Teil brannte ein kleines Licht, und genau wie Strychnin gesagt hatte, war bis auf die schlafende Rebekka niemand anwesend. Das Zimmer glich exakt dem ihren, bis auf die Tatsache, dass weitaus mehr Ordnung herrschte. Aber immerhin, so beruhigte sich Lilith selbst, hatte

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