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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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gekreuzten Speere vor ihren Augen nur verschwommen war und taumelte, immer noch starr vor Schreck, zurück.
    Nur langsam sickerte die Erkenntnis dessen, was geschehen war, in ihr Bewusstsein: Die Wächter hatten ihr den Zutritt verweigert.



»Def. allgemein Hexe (weiblich)/Magier (männlich): Sie zählen zu den → Nocturi, nehmen jedoch eine Sonderstellung unter dem Nachtvolk ein. Sie besitzen wie alle Nocturi gewisse magische Grundfähigkeiten, doch um nach ihrer Wandlung ihre eigentliche Zauberkraft zu erhalten, müssen sie sich mittels eines aufwendigen Beschwörungsrituals mit einem körperlosen Dämon ( → Familie der dämonischen Ätherionen) verbinden. Diese symbiotische Lebensweise ist einzigartig in der Welt der Untoten, doch dient sie beiden Seiten zum Vorteil: Während sich die Hexen/Magier die jeweilige magische Stärke des Dämons zunutze machen, zapft der Dämon ihre menschliche Energie an und nährt sich von ihr. Sowohl Hexen als auch Magier müssen dabei auf der Hut sein, denn der Dämon wartet nur auf einen Moment der Schwäche, um den Geist seines Meisters zu übernehmen und ihn auf den Pfad der Dunkelheit zu führen (siehe → Besessenheit). Traditionsgemäß widmen sich Hexen vordringlich der Heilkraft und der Herstellung von Zaubertränken, während Magier auf magisch-physikalischer Ebene arbeiten. Zu ihren herausragenden Errungenschaften zählen der Normalitätstransformator, die Beschleunigungs-Orbs (aus der umgebenden Molekularebene transformierte Energiebälle zur Abwehr von Feinden) sowie die Abhandlung von Ali Ben Bimsstein zum magischen Interferenzphänomen.«
    aus »Untote von A–Z.
Umfassendes Nachschlagewerk paranormaler Wesen«
von Professor Albertus von Knüttelsiel, erschienen 1969
    I n den folgenden Tagen gab es für Emma kein anderes Thema als das Tor von Nightfallcastle und den Zauber, mit dem es belegt worden war. Warum hatten die Wächter Lilith nicht angegriffen, sie aber trotzdem nicht passieren lassen? Emma war wie besessen von diesem Rätsel, wälzte Bücher, befragte unauffällig ihre Eltern und in den Schulpausen wollte sie über nichts anderes mehr sprechen. Natürlich hätte Lilith gerne eine Erklärung für das merkwürdige Verhalten der Wächter gefunden, doch sie erkannte schnell, dass die Inschrift so schwer verständlich formuliert war, dass sie auf unzählige Arten gedeutet werden konnte. Die Einzigen, die sowohl über die Inschrift als auch über den Zauber des Tores tatsächlich hätten Auskunft geben können, waren ihre Mutter und ihr Großvater und beide waren schon seit vielen Jahren tot. Lilith hatte wohl keine andere Wahl, als sich mit den Tatsachen abzufinden. Seit sie Nightfallcastle aus der Nähe gesehen hatte, hielt sie es als neues Zuhause sowieso für ungeeignet. Wer wollte schon in einer Burg wohnen, die aussah, als würde sie jeden Bewohner bei lebendigem Leib verschlingen? Sie hatte sich schon bibbernd vor Angst nachts im Bett liegen sehen, das anfing sich von allein im Kreis zu drehen, während ihre Nachttischlampe von Geisterhand getragen durchs Zimmer schwebte … Zwar wollte sie nach wie vor mehr über ihre Familie in Erfahrung bringen, doch sie musste wohl akzeptieren, dass Nightfallcastle die Geheimnisse, die es in sich barg, für sich behalten würde. Ihre anstehende Gerichtsverhandlung, die in der Nacht des nächsten Neumondes stattfinden sollte, bereitete ihr weitaus mehr Kopf zerbrechen.Jeden Morgen, wenn sie in das sorgenvolle, übernächtigte Gesicht ihrer Tante blickte, zog sich ihr Magen vor Aufregung zusammen. Langsam wünschte sie sich, sie hätte es so bald wie möglich hinter sich, zu sehr zerrte die Wartezeit an ihren Nerven. Vielleicht widmete Emma sich auch deshalb so leidenschaftlich dem Rätsel des Tores, um sich, Matt und Lilith etwas abzulenken. Als Matt am Freitag nach der Schule einen ihrer Vorträge unterbrach und meinte, dass der Zauber, mit dem die Greife das Tor bewachten, vielleicht nur »kaputtgegangen sei«, stimmte Lilith seiner Theorie sofort zu. Doch Emma informierte die beiden sichtlich genervt, dass Zauber kein Verfallsdatum hätten und nicht kaputtgehen könnten wie eine abgelaufene Konservendose.
    Â»Ich soll euch übrigens von meiner Mutter grüßen und euch für heute Abend zu uns einladen«, wechselte Matt das Thema, während

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