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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Misstrauen begegnete und keine Gelegenheit ausließ, Lilith vor ihm zu warnen. Ihrer Meinung nach durfte man keinem Dämon vertrauen, ganz egal, wie naiv und schusselig sie auch sein mochten.
    Â»Nur dieses rosafarbene T   -   Shirt passt nicht ganz zu deiner dämonischen Erscheinung«, bemerkte Matt.
    Â»Ich weiß«, heulte Strychnin auf und nickte so eifrig, dass ihm einige Schmalzbrocken aus den Ohren flogen. Was für ihn nicht dramatisch war, er hatte genug davon. »Ganz meine Meinung, Freund meiner Ladyschaft!«
    Er warf Lilith einen vorwurfsvollen Blick zu. »Eure Tante hat mich gezwungen, dieses scheußliche Ding anzuziehen! Sie meinte, der Anblick meines Dämonenhinterns verderbe ihr den Appetit.«
    Lilith konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Tante Mildred hatte Strychnin ein »Hello Kitty«-Shirt übergezogen, das ihm aufgrund seiner Größe fast bis zu den Füßen reichte.
    Â»Was machst du eigentlich hier? Ich habe dich doch gebeten, zu Hause auf mich zu warten.«
    Â»Euer Durchlaucht seid nicht zur üblichen Zeit daheim erschienen und ich wollte mich vergewissern, ob Ihr Euch wohl befindet.« Er blinzelte sie unschuldig an, doch Lilith wusste, dass er nur auf den Moment gewartet hatte, sich über ihren Befehl hinwegzusetzen. Während sie in der Schule war, langweilte er sich fast zu Tode.
    Â»Und? Befindet Ihr Euch wohl?«
    Lilith nickte seufzend. »Ja, danke, alles bestens.«
    Â»Das erfreut mein Dämonenherz, Euer Allerlieblichkeit.« Er zückte eine Pergamentrolle. »Dann kann ich, als Euer höfischer Terminator, mit Euch die Termine für den heutigen Nachmittag durchgehen.«
    Konzentriert starrte er auf das Pergament, als müsse er die Fülle an Informationen erst verarbeiten. Lilith konnte jedoch sehr genau erkennen, dass neben Punkt eins »Schule« nur noch ein einziger Termin vermerkt war.
    Â»Jetzt sag schon!«, drängelte sie.
    Â»In einer halben Stunde fängt Euer Unterricht bei Sir Elliot an«, näselte er pikiert.
    Lilith schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Mist, den Runenunterricht habe ich vollkommen vergessen. Dabei bin ich mit der Übersetzung noch gar nicht fertig.«
    Drei Mal in der Woche bekam sie nach der Schule zusätzlichen Unterricht oder, wie Emma es nannte, »primitive Unkundigen-Nachhilfe«. Damit sie über die Welt der Untoten besser Bescheid wusste, hatten sich die Heimbewohner aus Tante Mildreds Seniorenstift dazu bereit erklärt, Lilithdie wichtigsten Dinge beizubringen. Isadora und Melinda, die beiden Vampirschwestern, lehrten sie die notwendigen Umgangsformen und Verhaltensweisen und bei Arthur, dem Zombie, lernte sie alles über die unterschiedlichen Wesen und deren Vergangenheit. Zuerst hatte sie befürchtet, dass dieser geschichtliche Teil öde und langweilig werden würde, doch Arthur gestaltete den Unterricht derart unterhaltsam und interessant, dass sie sich auf die Stunden sogar freute. Das konnte sie von Sir Elliots Runenunterricht leider nicht behaupten.
    Lilith zog einen verknitterten Zettel aus ihrem Rucksack und warf ihrer Freundin einen Hilfe suchenden Blick zu.
    Â»Gib schon her!« Emma überflog den Text, stöhnte einige Male auf und korrigierte die Fehler.
    Â»Ist es so schlimm?« Lilith wusste, dass ihre Leistungen im Runenunterricht bemerkenswert waren – bemerkenswert schlecht. Das lag nicht nur an den fremdartigen Schriftzeichen, die sie mühsam auswendig lernen musste, auch mit der Schriftsprache der Nocturi hatte sie gewaltig zu kämpfen. Die Mondsprache, auch Laluschâr genannt, bestand hauptsächlich aus Zischlauten und ein einziges Wort besaß unzählige Bedeutungen. Laluschâr klang wie das Heulen des Windes, wie ein Wispern, das man in der Nacht im Hausflur hört.
    Â»Es geht so«, beruhigte Emma sie, doch die Lüge war unüberhörbar. » Sasss la ssakiel sabâth tenom schachas zirrâ . Das heißt eigentlich: Du darfst keinem die Seele rauben, bevor seine Zeit gekommen. Du hast jedoch geschrieben: Du darfst der Zeit nicht ihre Seele rauben.«
    Lilith räusperte sich verlegen. »Ich dachte, das wäre ein philosophischer Text. So etwas wie Carpe diem oder … Hatschi! Entschuldigung.« Sie zog ein Taschentuch hervor und putzte sich geräuschvoll die Nase.
    Â»Bist du krank?«, fragte Matt. »Du hast schon in der Schule dauernd

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