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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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hervortraten. »Solange der Rat existiert, werde ich mich einmischen, wann immer es mir passt. Ich vertrete die Interessen der Dämonen und ein blutrünstiges Werwolfsrudel am Schattenportal sehe ichals persönlichen Angriff an. Baron Edward Nephelius hat uns vor siebzehn Jahren das Recht eingeräumt, wenigstens als Malecorax durch das Portal treten zu dürfen und …«
    Â»Eine Erlaubnis, die uns alle verwundert hat«, fiel Fayola ihm ins Wort. »Es wäre wohl nicht zum Kampf am Schattenportal gekommen, wenn der Baron euch nicht so viel Vertrauen entgegengebracht hätte.«
    Â»Vertrauen?« Belial sprang auf, das Gesicht zu einer Fratze des Zorns verzogen. »Du wagst es, dieses Wort in den Mund zu nehmen? Wir Dämonen haben euch vertraut, als der Pakt geschlossen wurde. Ihr habt uns damals versprochen, dass wir uns nur für kurze Zeit aus eurer Welt zurückziehen müssen.«
    Â»Das Abkommen war auch zu eurem Schutz.« Fayola erhob sich ebenfalls und stand in selbstbewusster, stolzer Körperhaltung vor Belial. »Für die Menschen in ihrem blinden Fanatismus war damals jede Krähe ein Bote des Teufels und unter denen, die sie ermordet haben, waren auch Malecorax. Doch hier ist unsere Welt, Belial! Ihr Dämonen besitzt keinen Anspruch darauf.«
    Â»Ach ja? Aber unserer Kräfte bedient ihr euch gerne. Eure Hexen und Magier könnten nicht einmal ein Sandkorn verschwinden lassen, wenn sie sich nicht mit einem Dämon verbinden würden.« Er fixierte sie mit stechendem Blick und Lilith bewunderte Fayola, dass sie ihm standhalten konnte.
    Â»Lass diese lächerlichen Spielchen!«, zischte sie leise. »Ich warne dich, Erzdämon.«
    Im ersten Moment hatte Lilith keine Ahnung, was siedamit meinte, doch dann spürte auch sie es. Sie schloss die Augen, konzentrierte sich auf ihr magisches Zentrum und dann sah sie es: Von Belial ging eine Art dunkler Nebel aus, der sich auf Fayola zubewegte und sie einzuhüllen versuchte. Belial benutzte seine Kraft! Er wollte die Trägerin des Mondstein-Amuletts seinem Willen unterwerfen. Lilith sog erschrocken die Luft ein.
    Doch Fayola lachte höhnisch, hob die Hand und wedelte den schwarzen Nebel mühelos zur Seite, als handelte es sich dabei lediglich um einen unangenehmen Geruch.
    Â»Ich trage zwar kein Bernstein-Amulett, aber ich verfüge durchaus über Mittel und Wege, mich vor deinem dämonischen Einfluss zu schützen, Belial. Trotzdem ist dieses Verhalten nicht akzeptabel! In all den Jahren habe ich nie erlebt, dass dein Vater so leichtfertig seine Macht missbrauchte. Er begegnete uns immer mit Respekt und Hochachtung.«
    Belial ballte die Fäuste. »Und genau diese Naivität und Vertrauensseligkeit meines Vaters hat sein Volk versklavt.«
    Fayolas Augen verengten sich zu Schlitzen. »Wenn das deine Meinung ist, wissen wir nun wenigstens, was wir von dir zu erwarten haben.«
    Â»Was ist denn hier los?«, meldete sich eine zittrige Stimme zu Wort. Vadim hatte sich aufgerichtet und blickte mit verschlafenen Augen verwundert auf Fayola und Belial. Sein Sohn André berichtete ihm von Liliths Kontakt mit Weromir, den darauffolgenden Streit zwischen Fayola und Belial ließ er wohlweislich aus.
    Â»Das ist ja interessant«, krächzte Vadim. »Die Werwölfebesitzen noch eine menschliche Seite, wer hätte das gedacht? Wenn sie eine eigene Spezies sind, hätten sie im Grunde sogar ein Anrecht auf einen Platz im Rat. Was meinst du, Fayola? Das sollten wir prüfen, oder nicht?«
    Fayola und Belial maßen sich mit einem letzten feindseligen Blick, dann kehrten sie auf ihre Plätze zurück. Scrope, der das Streitgespräch der beiden mit zunehmend ängstlicher Miene beobachtet hatte, atmete hörbar auf.
    Fayola räusperte sich. »Du hast recht, Vadim, wir werden die Sache prüfen. Vielen Dank, Lilith, für diese Informationen! Doch jetzt sollten wir uns dem Grund unserer Zusammenkunft widmen. Bitte berichte uns von dem besagten Halloweenabend.«
    Lilith hätte gerne gefragt, wie diese Prüfung aussehen würde und wann die Werwölfe mit einer Entscheidung rechnen konnten, doch in Anbetracht der Umstände ließ sie es lieber dabei bewenden. Stattdessen begann sie, die Geschehnisse der betreffenden Nacht so detailliert wie möglich zu schildern. Bis auf Vadim, der mittlerweile wieder eingenickt war, stellten ihr die Ratsmitglieder

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