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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Hals.
    Â»Entschuldige, Lilith«, sagte Fayola. »Es hat etwas länger gedauert. Sicherlich möchtest du jetzt so schnell wie möglich anfangen.«
    Â»Eigentlich schon«, antwortete Lilith zaghaft. »Aber bevor ich von dem Halloweenabend berichte, würde ich gerne etwas anderes ansprechen.«
    In den vergangenen Tagen hatte sie lange überlegt, ob sie diesen Schritt ausgerechnet am heutigen, für sie selbst so wichtigen Abend wagen sollte, doch es schien ihr die beste Gelegenheit zu sein. »Es hat nichts mit meiner Anklage zu tun, aber falls ich heute verurteilt und aus Bonesdale verbannt werden sollte, muss ich noch ein Versprechen einlösen.«
    Fayola runzelte irritiert die Stirn, dann hob sie jedoch die Hand, um Lilith zu signalisieren, dass sie fortfahren sollte.
    Â»Dank meiner Bansheekräfte hatte ich Kontakt zum Führer des Werwolfsrudels, das in Bonesdale auf dem Friedhof lebt.«
    Lilith erzählte dem Rat von ihrer Begegnung mit Weromir und dem Wunsch der Werwölfe, im Schattenwald zu leben. »Die Nachkommen der Werwölfe sind eine eigene Spezies, die gegen die Kräfte des Erzdämons immun sind. Somit könnten sie das Schattenportal in perfekter Weise beschützen. Auch wenn die Werwölfe auf den ersten Blick abstoßend und gefährlich wirken, so halte ich sie dennoch für vertrauenswürdig und habe versprochen, mich für sie einzusetzen.«
    Fayola hatte sich während ihres Berichts interessiert aufgerichtet, während Vadim wieder mit halb geschlossenen Augen in seinem Stuhl saß. Lilith war sich ziemlich sicher, dass er eingeschlafen war, und an sein Versprechen, für sie zu stimmen, konnte er sich wahrscheinlich auch nicht mehr erinnern. Von ihm brauchte sie wohl keine Hilfe zu erwarten.
    Â»Du bist mit deiner naiven Vertrauensseligkeit sogar noch gefährlicher, als ich dachte«, stieß Scrope aus. »Die Werwölfe sind unberechenbare Raubtiere. Willst du, dass ganz Bonesdale von ihnen zerfleischt wird?«
    Â»Aber man könnte den Schattenwald einzäunen, sodass niemand gefährdet wird«, schlug Lilith vor.
    Â»Ich gebe Zachary absolut recht.« Belial saß entspannt auf seinem Stuhl und betrachtete Lilith mit abschätziger Miene. »Wer sagt uns, dass sie sich das alles nicht nur ausgedacht hat? In all den Jahrhunderten hat noch nie jemand mit den Werwölfen kommuniziert und ausgerechnet mit ihr sollten sie jetzt Kontakt aufnehmen? Das ist doch absurd! Vielleicht stimmt Zacharys Verdacht und sie hat die Hydra tatsächlich ermordet, dann könnte sie auch mit den Werwölfen ganz andere Pläne verfolgen. Nein, Lilith Glauben zu schenken, wäre absolut fahrlässig!«
    Â»Erstaunlich, dass du dich in dieser Sache so aufregst, Belial«, gab Fayola zurück. »Gerade hast du noch die Auflösung des Rats beantragt und keine fünf Minuten später mischst du dich mit Vehemenz in seine Angelegenheiten ein.«
    Erstaunt sah Lilith von Fayola zu Belial. Er hatte die Auflösungdes Rats der Vier beantragt? Natürlich wusste sie von Belials Wunsch, die Dämonen von dem Schwur, den Zebul einst im Namen aller Dämonen abgelegt hatte, zu entbinden. Nur deswegen hatte er versucht, in den Besitz des Bernstein-Amuletts zu kommen, da er alle vier Amulette benötigte, um den Eid wieder aufzuheben. Dass er nun versucht hatte, auf demokratischem Wege die Auflösung des Abkommens zu erwirken, überraschte sie. Offensichtlich war sein Antrag jedoch abgelehnt worden, was Lilith mit großer Erleichterung erfüllte. Ansonsten hätte jeder noch so bösartige Dämon ohne Einschränkungen durch das Portal treten können.
    Â»Dass ich den Rat am liebsten aufgelöst sehen möchte, bedeutet nicht, dass mir seine Beschlüsse gleichgültig sind«, erwiderte er mit schneidender Stimme.
    Â»Ach, dich interessieren die Belange des Rats?«, triezte Fayola ihn weiter. Sie schien sich von der Macht des Erzdämons nicht im Mindesten beeindrucken zu lassen. »Dann kannst du mir sicherlich verraten, warum seit dreizehn Jahren weder du noch dein Vater an unseren Versammlungen teilgenommen haben?«
    Â»Ich bin dir über mein Tun keine Rechenschaft schuldig, Fayola.« Belials Ruhe war dahin und er konnte seine Wut offensichtlich nur noch mit Mühe im Zaum halten. Wie Klauen klammerten sich seine Hände an die Lehne des Stuhles, sodass seine Knöchel weiß

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