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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Schande entlassen, und da dein Vater ein Socor ist, bist du nicht einmal reinen Blutes. So halten ihm die Norwichs noch viele Jahre nach seinem Tod die Treue.«
    Â»Na großartig!« Lilith sank erschöpft zurück in ihr Kissen. Es würde wohl einige Zeit dauern, bis sie all diese neuen Informationen verarbeitet hatte.
    Â»Aber«, setzte Mildred hinzu und hob ihren Zeigefinger. »Es gibt noch Hoffnung! Imogen ahnte bereits, dass dein Unfall mit deinen Bansheekräften zusammenhängt, und hat sich angeboten, dich in den wichtigsten Dingen zu unterweisen. Da sie sich nicht zur Todesfee gewandelt hat, ist ihr Wissen leider rein theoretischer Natur und wahrscheinlich kann sie dich nicht so umfassend unterstützen, wie es ihrer Familie möglich gewesen wäre, aber es ist immerhin ein Anfang.« Über Mildreds Miene glitt ein schuldbewusster Schatten. »Wenn ich gewusst hätte, dass sie dir helfen kann, hätte ich schon viel früher mit ihr gesprochen. Dann wäre dieser schreckliche Unfall gar nicht erst geschehen.«
    Â»Du kannst doch nichts dafür!«
    Â»Doch, Lilith. Ich bin für dich verantwortlich, ich hätte dein Problem ernster nehmen und viel mehr unternehmen müssen.«
    Sie strich ihr sanft die Haare aus der Stirn. »Du siehst müde aus, am besten ich lasse dich jetzt schlafen und überzeuge Matt davon, dass er sich keine Sorgen mehr zu machen braucht und heimgehen kann.«
    Â»Grüß ihn von mir.«
    Mildred erhob sich, doch an der Tür wandte sie sich noch einmal um. »Weißt du, jedes Mal wenn ich dir von unseren Familien erzähle, stelle ich fest, wie unsinnig unsere alten Traditionen sind. Dein Großvater Edward war so bestrebt, das Überleben der Nocturi zu sichern,dass er nicht bedachte, wie er uns mit seinen Regeln im Innersten spaltet. Es wird Zeit, daran etwas zu ändern.« »Okay«, murmelte Lilith. Ehe sich die Tür geschlossen hatte, war sie schon in einen tiefen, erholsamen Schlaf gefallen.



»Greynock – Wie uns die Polizei mitteilte, wurde am vergangenen Abend die brutal zugerichtete Leiche eines dreiundzwanzigjährigen Mannes in der Bridle Lane aufgefunden. Die Nachricht des zweiten Mordes, der in Greynock innerhalb kürzester Zeit begangen wurde, löste in der Bevölkerung Panik und Angst aus. Über die genauen Umstände des Mordes wollte die Polizei keine näheren Auskünfte erteilen, doch dass die ins Leben gerufene Sonderkommission den Namen »Vampirkiller« trägt, zeigt, wie besorgniserregend die Situation ist. Ein verrückter und gewaltbereiter Serienmörder scheint sich in unserer Mitte zu befinden, und obwohl die Polizei unter Hochdruck ermittelt, verfolgt sie bisher keine heiße Spur. So muss man sich weiterhin die bange Frage stellen: Wer wird das nächste Opfer des Vampirkillers sein?«
    Greynock Daily,
Sonderausgabe, 12/2012
    F ünf Tage lang hat Mildred mich gezwungen, das Bett zu hüten, dabei ging es mir absolut bestens«, regte sich Lilith auf, während sie hinter Matt und Emma den schmalen Weg entlangging, der die Mauer von Nightfallcastle umgab. Die grauweißen Schneewolken hingen tief über der Insel und schlossen sie ein in Kälte und Zwielicht. »Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie langweilig mir war. Ich habe sogar erfreut zugestimmt, als Strychnin anbot, mir all seine Lieblingslieder vorzusingen. Stellt euch das mal vor! Vier Stunden später hatte ich das Gefühl,dass ich eine Ohrspülung mit Schwefelsäure hinter mir hätte.«
    Strychnin, der dank seiner kurzen Beine gewaltig mit den Schneemassen zu kämpfen hatte, zog einen beleidigten Flunsch. Mit seiner gestreiften Pudelmütze und der roten Kinderjacke sah er aus wie ein verkleidetes Mini-Monster und wirkte noch dicker als sonst. »Ihr habt gesagt, mein Gesang suche seinesgleichen, Eure Ladyschaft!«
    Â»Das entsprach auch absolut der Wahrheit«, versicherte Lilith ihm, woraufhin er verständnislos die Stirn runzelte. Mit menschlicher Ironie und Sarkasmus hatte er nach wie vor Probleme.
    Â»Und als ich mich bei Mildred beschwert habe, dass ich mich zu Tode langweile, wisst ihr, was sie da gemacht hat? Sie hat mir Sir Elliot ans Bett geschickt und ich musste vier Seiten eines Runentextes zum Thema ›Korrekte Runenübersetzung‹ übersetzen.«
    Â»Unverschämtheit!«, meinte Emma schmunzelnd.
    Â»Ihr habt euch auch nur

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