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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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öffnen, ahnte sie, dass es ihre Tante war, die an ihrem Bett wachte.
    Â»â€¦ er weigert sich partout heimzugehen, ehe sie aufgewacht ist, und er weiß, dass es ihr gut geht«, erkannte sie Arthurs Stimme.
    Mildred seufzte. »Na schön, dann soll Matt in einem der Gästezimmer schlafen. Aber er muss vorher seine Mutter anrufen und ihr Bescheid geben.«
    Matt machte sich solche Sorgen um sie, dass er nicht einmal daheim schlafen wollte? Das war natürlich total bescheuert. Rein rational betrachtet änderte es überhaupt nichts an ihrem Zustand, ob er zu Hause oder in der Parker-Villa schlief. Aber auf der anderen Seite fand Lilith das auch irgendwie … nett von ihm. Sehr nett sogar.
    Â»Hast du das gesehen? Sie hat gerade gelächelt.«
    Â»Echt?« Dieses Mal klang Mildreds Stimme viel näher, als beuge sie sich über ihr Gesicht. »Ich sehe nichts.«
    Â»Ich habe gar nicht gelächelt!«, wollte Lilith entgegnen, doch alles, was sie herausbrachte, waren einige gestöhnte Laute.
    Â»Ach du lieber Himmel, was bin ich froh! Kannst du mich hören?«
    Â»Ja«, krächzte sie, während Lilith mühsam ihre Augenlider nach oben zwang.
    In ihrem Zimmer war es bis auf das schwache Licht der Nachttischlampe dunkel und auf ihrem Körper türmten sich mindestens drei Decken. In Mildreds Miene lag eine seltsame Mischung aus Besorgnis und Freude.
    Â»Ist was?«
    Arthurs Mund verzog sich unter seinem schlohweißen Bart zu einem Grinsen. »Da ertrinkt sie beinahe in einem Weiher, wird in letzter Sekunde gerettet und sie fragt uns, ob was ist!«
    Â»Gehst du bitte hinunter und machst den Tee, den Cynthia uns gegeben hat?«, bat Mildred ihn.
    Â»Der, der so übel schmeckt?«, fragte Lilith mit einem schwachen Lächeln.
    Â»Genau der! Und er wird ausgetrunken bis auf den letzten Tropfen.«
    Â»Es ist besser, wenn wir tun, was sie sagt«, raunte Arthur Lilith zu, ehe er das Zimmer verließ. »Sie ist fast verrückt geworden vor Sorge um dich.«
    Eine halbe Stunde später, nachdem Lilith gehorsam Cynthias Hexengebräu zu sich genommen hatte, fühlte sie sichschon weitaus besser. Sie saß mit Kissen gestützt aufrecht im Bett und Schweißtropfen perlten von ihrer Stirn.
    Â»Bitte, nur eine Decke weniger!«, quengelte sie. »Mir ist unglaublich warm. Seit ich diesen Tee intus habe, verglühe ich.«
    Â»Von mir aus.« Mildred legte eine der Decken über den Stuhl und setzte sich neben Lilith aufs Bett.
    Â»Stimmt es, dass ich fast ertrunken wäre? Ich kann mich kaum an etwas erinnern. Was ist passiert?«
    Â»Eigentlich hatte ich gehofft, dass du mir das erzählen kannst«, erwiderte Mildred. »Du bist auf dem Weiher im Wald ins Eis eingebrochen und fast ertrunken. Du hast es nur Imogen Norwich zu verdanken, dass du noch lebst.«
    Â»Imogen Norwich?«
    Lilith kaute nachdenklich an ihrer Unterlippe, doch die Erinnerung wollte sich einfach nicht einstellen.
    Â»Zufällig ist sie dort spazieren gegangen und hat dich gehört, das war dein Glück. Auch dass der Teufelstopf am Ufer relativ flach ist und erst zur Mitte hin tiefer wird. Als die Eisfläche zersprungen ist, konnte Imogen zu dir waten und dich erreichen, ehe du in die Tiefe gesunken bist.« Mildred schloss für einen Moment die Augen, als müsse sie ihre Kraft sammeln, um fortfahren zu können. »Trotzdem warst du relativ lange unter Wasser. Als sie dich endlich an Land gezogen hatte, war dein Herzschlag so schwach, dass er kaum noch zu spüren war.«
    Â»Oh.«
    Â»Oh? Ich erzähle dir, dass du fast tot warst, und alles, was du dazu zu sagen hast, ist › Oh ‹?«
    Natürlich war Lilith froh und dankbar, nicht ertrunken und von Imogen Norwich gerettet worden zu sein. Sie wusste selbst nicht, warum, doch aus irgendeinem Grund erfüllte sie der Gedanke, fast gestorben zu sein, nicht mit solchem Schrecken, wie Mildred es von ihr erwartete. »Ich bin hier und lebe noch, das ist alles, was zählt, oder nicht?«
    Mildred nickte und ergriff ihre Hand. »Trotzdem würde mich interessieren, warum du überhaupt zu diesem Weiher gegangen bist. Du solltest doch nach der Schule nur dieses Paket in der Crepusculelane abholen.«
    Lilith massierte ihre Stirn und versuchte sich zu erinnern, doch alles lag wie unter einem Schleier verborgen. Hilflos hob sie ihre Schultern. »Ich weiß es nicht

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