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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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missmutig an. Sie zog den Scanner über seinen Schülerausweis und schob sein Tablett anschließend weiter. Er nahm es, trat einen Schritt zur Seite und wartete auf Camille, um sie zu ihrem Platz zu begleiten.
    »Nur keinen Stress …«, beschwor sie ihn, »sie hat sich nur den Magen verdorben. Zumindest hat sie mir das heute Morgen gesimst.«
    Luc nickte. Sie gingen zu einem Tisch und setzten sich. Einige Sekunden saßen sie sich schweigend gegenüber. »Uns bleibt nicht viel Zeit«, durchbrach Camille die Stille in all dem Lärm.
    »Zeit? Wofür?«, wollte er wissen.
    Camille deutete mit dem Kopf Richtung Essensausgabe. Er erkannte sofort, was sie meinte. Mercedes, Bethany und Damian standen schon kurz vor der Kasse und würden sicherlich bald bei ihnen am Tisch eintreffen. Er nickte, pustete über seinen Kaffee und nahm einen großen Schluck.
    »Du magst sie. Hab ich recht?«
    »Was?« Luc schluckte gegen den Drang an, ihr die braune Brühe entgegenzuspucken. Er verschluckte sich und hustete unterdrückt. Cam reichte ihm eine Serviette und schmunzelte. »Was?«, wiederholte er, als er wieder Luft bekam und der Hustenreiz verschwunden war.
    »Du musst das verstehen. Lil ist etwas ganz Besonderes. Sie ist kein Mädchen, das sich so einfach um den Finger wickeln lässt. Aber das spricht doch eigentlich für sie, oder nicht?« Als Luc sie verdattert anstarrte, plapperte sie einfach weiter, ihre Augen immer Richtung Kasse gerichtet. »Was ich damit sagen will … Ich denke, du könntest sie glücklich machen. Hab einfach ein wenig Geduld.« Bevor Luc etwas erwidern konnte, hob Camille den Blick und quiekte übertrieben laut und aufgesetzt fröhlich. »Hi, ihr drei. Ich dachte schon, ihr schafft es heute nicht mehr. Setzt euch.«
    »Hi, Luc«, grüßte Bethany. »Wohin bist du am Samstag so schnell verschwunden? Wir dachten schon, du bist mit Lil und Jordan abgehauen, nachdem wir dich nicht gefunden haben.«
    Luc war leicht verdutzt. »Ihr habt mich gesucht? Wieso?«, erkundigte er sich.
    »Nun tu doch nicht so. Karaoke, vergessen?«, versuchte Bethany, ihm auf die Sprünge zu helfen.
    Luc runzelte verständnislos die Stirn. Worauf wollte sie nur hinaus?
    »Du hast gewonnen«, klärte ihn Damian auf.
    »Echt?«
    Alle nickten. »Ja, und es ist das erste Mal, dass ein Teilnehmer vor dem offiziellen Ende das Weite suchte. Ich meine, immerhin gewinnt der Sieger zweihundert Dollar.«
    Nun war Luc baff. »Zweihundert Dollar. Wow«, wiederholte er gedehnt.
    »Du hast eine Woche Zeit, dein Preisgeld abzuholen, danach verfällt es«, ergänzte Damian.
    »Okay, dank dir.«
    Die letzten zehn Minuten der Mittagspause verlor niemand auch nur ein Wort über Lilith und Luc war dankbar dafür. Nach weiteren drei Stunden klaubte er seine verstreuten Utensilien zusammen und hätte sich am liebsten sofort in seine Kanne entmaterialisiert, doch er beschloss, zu Fuß zu gehen.
    Vor dem Schultor traf er erneut auf Camille. Sie lag in Aidens Armen. Er hatte wohl eine Pause dafür genutzt, um sie abzuholen. Sie küssten sich und dieser Anblick versetzte ihm einen Stich in der Magengegend. Er wollte sich schon still und heimlich an den beiden vorbeischleichen, da entdeckte Camille ihn doch noch.
    »Können wir dich irgendwo absetzen?«, fragte sie, ohne wirklich den Blick von ihrem Gegenüber abzuwenden.
    Luc schüttelte den Kopf. »Das ist echt nett, aber nein, ist schon gut. Ich laufe lieber.« Im Vorbeigehen nickte er den beiden zu. »Bis morgen.«
    Er hatte keine Ahnung, wohin ihn seine Füße trugen, aber ehe er sich versah, stand er vor dem Cadillac und hielt kurze Zeit später einen Umschlag mit seinem Scheck über zweihundert Dollar und den Konzertkarten in der Hand. Er kramte einen Stift und ein Stück Papier aus seiner Tasche.
     
    Hi Lilith,
     
    du allein hast mich dazu inspiriert,
    an dem Karaokewettbewerb teilzunehmen.
    Es ist also dein Verdienst,
    dass ich gewonnen habe.
    Somit gehört dieser Gewinn einzig und allein dir!
    Du warst heute nicht in der Schule …
    Ich hoffe, es geht dir gut.
     
    Luc
     
    Er faltete das Papier, steckte es mit in den Umschlag und verschloss ihn wieder. Auf die Vorderseite kritzelte Luc in verträumten, schnörkeligen Buchstaben »Lilith Winters«.
     
    *
     
    »Lilith!«
    Lilith schleppte sich aus dem Badezimmer und wollte nichts sehnlicher, als schnellstens wieder unter ihre Bettdecke zu kriechen, als die Stimme ihrer Mutter lautstark durch das gesamte Haus schrillte.
    »Ja. Was ist denn?«,

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