Lilith - Wunschlos gluecklich
die Arme entgegen, während auch Annie ihre Ärmchen schluchzend nach ihr ausstreckte. Lilith war ganz vernarrt in ihre Enkeltochter, bettete sie vorsichtig auf ihren Schoß.
Luc beugte sich ebenfalls zu der Kleinen hinab. Er strich ihr zärtlich über ihre tränenfeuchte Wange. »Na, Annie, Schätzchen, was wünscht sich meine kleine Prinzessin?«
Annie verstummte augenblicklich und zog alle aufs Neue mit ihren großen, grünen Kulleraugen in ihren Bann.
Und da wusste Lilith, sie hatten sich richtig entschieden.
All die Jahre hatten sie und Luc niemandem ihr kleines, süßes Geheimnis verraten. Wer hätte ihnen auch geglaubt? Doch da ein Dschinnartefakt niemals unbewohnt blieb, schlossen sie die Kanne weg, damit niemand, und sei es auch nur versehentlich, ihre Magie auslösen konnte. Aber als sie ihre Enkelin das allererste Mal in den Armen hielten und diese die beiden mit ihren magisch grünen Augen anstrahlte – jene grünen Augen, die denen ihres Grandpas so ähnlich waren und damit untypisch für ein menschliches Wesen, wussten sie es sofort.
Annie sollte die Chance bekommen, Dimensionen des Lebens zu entdecken, die andere nie wahrnehmen würden. Die gleiche Chance, die Lilith gehabt hatte, um damit ihren eigenen Träumen Flügel zu verleihen. Sie und Luc waren sich sicher, dass ihr das gelingen würde, denn Annie war ein starkes, kleines Mädchen, und die Welt lag ihr zu Füßen.
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