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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fingerspitzen hinein. Die Gefahr ist vorhanden. Sie hält sich nur versteckt. Noch…«
    Jane konnte mit diesen Erklärungen nicht viel anfangen. Aber sie drehte sich auf dem Stuhl um, denn sie wollte mit ihren Blicken sämtliche Fenster erfassen, weil sie unter anderem davon ausging, daß sich die unbekannte Gefahr noch draußen aufhielt.
    Und wenn Edna diesen Begriff schon aussprach, dann konnte es sich dabei nur um diesen verdammten Killer handeln.
    Die Luft stieß sie durch die Nase aus. Ihr Mund war trocken geworden.
    Die Augenlider fingen an zu zucken. Aber Edna reagierte noch nervöser.
    Mit einem Ruck stand sie von ihrem Stuhl auf. Den Mantel raffte sie in der Körpermitte zusammen, schloß ihn aber nicht. »Ich werde verschwinden, Jane, denn er ist mir auf der Spur. Ich weiß es genau.«
    »Smasch?«
    Edna nickte, schaute sich aber sofort wieder um. »Ist er hier?«
    »In der Nähe«, wisperte sie.
    »Und du tust nichts?« fragte Jane verwundert. »Du hast doch Gegenkräfte. Du bist eine…«
    »Ich weiß, was ich bin«, gab sie hastig zurück. »Aber er ist schneller. Er kann meine Kräfte abwehren. Er lähmt mich. Ich spüre ihn. Ich komme nicht mehr zurecht.«
    »Dann willst du gehen?«
    »Solange noch Zeit ist.«
    »Ich gehe mit.«
    Edna Fleming starrte Jane an. In den Augen der Hexe leuchtete es plötzlich auf, als wären tief in den beiden Pupillenschächten Feuer entfacht worden.
    »Was ist denn los?«
    »Zu spät, glaube ich. Er ist so nah. Er kann…«
    In diesem Augenblick stieß jemand die Tür auf. Mit dem Schwall der Kälte fegte eine Gestalt in den Gastraum, bei deren Anblick Jane der Atem stockte…
    ***
    Die Gestalt war ein Mensch, ein Mann, aber sie war nackt. Kein Fetzen Kleidung hing an ihrem Körper. Um sich zu wärmen, wuchs auf der hellen Haut ebenfalls ein helles Fell. Jane Collins sah in ein menschliches Gesicht mit sehr groben Zügen. Sie schaute auf ein geöffnetes Maul mit stiftartigen Zähnen, die wie Stahlnägel wirkten, und sie konnte sich schon beim ersten Hinsehen vorstellen, wozu dieses Wesen in der Lage war.
    Es schaute nicht nach links und nicht nach rechts. Es lief genau dorthin, wo die Hexe stand und einfach nicht in der Lage war, sich zu rühren.
    Eine vor Furcht erstarrte Hexe, die alles vergessen hatte, wozu sie sonst in der Lage war, die hatte Jane selten erlebt. Es kam ihr vor, als hätte man dieser Person ein geweihtes Heiligenbild in die Hand gedrückt, dessen Kraft eine Bewegung unmöglich machte.
    Smasch wollte töten. Er wollte das Fleisch. Er wollte auch Blut sehen, und es gab niemanden, der sich ihm in den Weg gestellt hätte. Er jagte weiter, seine Arme schleuderte er regelrecht vor. Jane konnte die langen Krallen sehen, die sicherlich nicht nur durch Stoff, sondern auch durch Haut fuhren, um tiefe Wunden zu hinterlassen.
    Im Gegensatz zu Edna war sie durchaus in der Lage, sich zu bewegen.
    Mit beiden Händen umklammerte sie eine Stuhllehne, hob das Möbel an und schleuderte es auf den heranstürmenden Smasch zu, der nicht ausweichen konnte.
    Das Ding krachte gegen seinen Körper. Es brachte ihn aus dem Konzept, so daß die beiden Frauen eine sekundenlange Galgenfrist erhielten, die Jane unbedingt nutzen wollte.
    Sie riß Edna zur Seite, und sie hörte auch den schrillen Schrei einer anderen Person. Wahrscheinlich Shirley, die Bedienung und Haustochter, aber Jane schaute nicht zur Küche hin, sie mußte sich dem verdammten Killer stellen.
    Jane schleuderte Edna weg. Sie warf fast einen Tisch um, konnte sich noch halten, aber Smasch wollte sie.
    Jane hätte gern ihre Pistole gezogen. Die aber steckte in der Handtasche. Und die Zeit, sie erst noch hervorzuholen, hatte sie nicht, deshalb griff sie zu einem anderen Mittel.
    Sie riß den zweiten Stuhl hoch und ging das hellfellige Monstrum direkt an.
    Mit den Stuhlbeinen zielte Jane auf die Gestalt, die nur kurz zur Seite zuckte, auf keinen Fall weit genug, denn eines der Stuhlbeine traf das Gesicht. Wäre es ein Messer oder ein angespitzter Pflock gewesen, dann hätte es sich tief hineingebohrt und wäre an der anderen Seite wieder zum Vorschein gekommen, so aber drückte es sich nur in das Gesicht hinein.
    Es gab keine Wunde, und Smasch schien auch keine Schmerzen zu verspüren, denn er gab keinen Laut von sich. Er ging nur zwei, drei Schritte zurück, dann riß er die Arme hoch, bekam zwei Stuhlbeine zu packen und zerrte so wuchtig an dem Möbel, daß Jane es nicht mehr halten konnte.
    Es wurde ihr aus den

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