LIMIT - reich, gewissenlos, tot
sich alle Träume erfüllen können, war es notwendig, die Bedrohung durch Globalisierungsgegner ein für allemal auszumerzen. Dies konnte nur gelingen, wenn man sie in eine dermaßen radikale Ecke schob, dass kein halbwegs vernünftiger Mensch sie je wieder unterstützen würde. Jetzt mussten die Menschen auf der ganzen Welt und ihre Regierungen, vor allem auch die unsere, einsehen, welche Gefahr von diesen Leuten ausgeht. Der Kongress ist schon dabei, einen Gesetzentwurf auszuarbeiten, der die Bewegung als verfassungsfeindlich einstuft. Politiker beider Parteien wollen ihn unterzeichnen. Bald wird das Leben wieder seinen normalen Gang gehen, ganz im Sinne des Handels.«
»Deshalb also die Idee mit dem Angriff?«, fragte Hennessy.
Burns und Foster tauschten Blicke, ehe Foster sagte: »Zuerst hatten wir die Idee mit den Prozessen. Als feststand, dass wir sie im Jefferson Club durchführen würden, war ein sorgfältig geplanter Überfall nicht mehr zu vermeiden.«
»Die gesamte Operation war bis auf die Sekunde durchdacht«, sagte Hennessy.
»Wir wollten nichts dem Zufall überlassen«, stimmte Burns ihm zu. »Das müsste Ihnen inzwischen klar geworden sein. Mickey, ich überlasse nie etwas dem Zufall.«
»Alles hätte einwandfrei geklappt, wenn Sie und Ihre Bälger hier uns nicht die Tour vermasselt hätten«, sagte Foster voller Abscheu. »Sie, Mickey, hätten beim Überfall sterben sollen, und Ihre Kinder sollten sich mit den übrigen Geiseln nach draußen verpissen. Ihr seid vom Drehbuch abgewichen, dafür müsst ihr eben jetzt dran glauben.«
Burns ging auf seine Frau zu. »Isabel?«
»Halt sie in Schach!«, befahl Foster seiner Verlobten. »Ich bin gleich wieder da, dann bringen wir die Sache hier zu Ende.«
Alana Escovar nickte. »Hinsetzen!«, befahl sie.
Die Tür ging auf. Lee Chiba kam herein: »Der Jet der Luftambulanz ist …«, fing sie an.
Doch Alana machte kurzen Prozess und schoss der Frau eine Kugel durch den Kopf.
»Nein!«, schrie Katherine Grant. »Nein! Bitte!«
»Maul halten und hinlegen!«, fauchte Alana.
Während Connor und Hailey sich auf den Boden legten, richtete Bridger sich hinter ihnen auf und schleuderte das große Kaviarglas gegen Alana. Das Glas traf die Frau hinter dem Ohr. Ehe sie zu Boden ging, gab sie noch eine Salve ab, die die Glastür der Mikrowelle zertrümmerte.
Ihre Waffe schlitterte hinüber zu Hennessy. Er griff danach, ging in die Knie und sah, wie Foster herumwirbelte und beide Pistolen auf ihn richtete. Isabel und Horatio Burns waren schon aus der Tür und eilten auf den Hangar zu. Hennessy warf sich Foster entgegen, feuerte und konnte sich hinter einen der Sessel retten, als eine ungedämpfte Salve darin einschlug.
Ein gellender Schrei zerriss die Stille, die nach diesem ersten Schusswechsel herrschte, und keiner, der ihn gehört hatte, würde ihn jemals vergessen. Es war der markerschütternde Schrei einer Frau, so ungläubig und entsetzt, dass er unweigerlich Mitleid erregte.
»Horatio!«, schluchzte Isabel. »Es hat mich erwischt. Es hat mich erwischt! Ah! Ah!«
»Gregg!«, brüllte Burns. »Gregg, sie ist getroffen worden.«
»Mio Dio«, schrie Isabel. »Jesusmaria! Madre di Dio. Horatio?«
»Isabel! Isabel! Nein!«
Hennessy hörte zwei weitere Schüsse und feuerte auf Foster, der zurückwich und den Flugzeughangar zu erreichen suchte. Horatio Burns kniete auf dem Boden und hielt seine tote Frau im Arm. Blut sickerte aus ihrem Mund.
Foster schoss jetzt blindlings durch die Gegend. Hennessy blieb in Deckung.
Da hörte er Cheyenne in ihr Handy rufen: »911, hier spricht Agent Cheyenne O’Neil, FBI . Ich ermittle im Fall Jefferson Club. Wir sind am Jet-Port in Gallatin Fields und werden beschossen. Der Angreifer ist der General der Dritten Front. Es ist Gregg Foster, der Sicherheitschef bei HB 1 Financial. Sie haben einen Jet.«
»Komm schon!«, schrie Foster.
Als Hennessy auftauchte, um erneut zu schießen, sah er, wie Foster versuchte, Horatio Burns von der Leiche seiner Frau wegzuzerren.
»Ich kann sie doch nicht hierlassen!«, rief Burns.
»Die zerreißen dich in der Luft, wenn du hierbleibst«, rief Foster.
Hennessy zielte auf den Rücken des Generals. Aber es war, als habe der Mann einen sechsten Sinn für die Gefahr. Er duckte sich rechtzeitig, sodass die Kugeln über seinen Kopf hinwegschwirrten. Gleich darauf war Hennessys Magazin leer.
Cheyenne fischte mit der unversehrten Hand einen Ladestreifen aus ihrer Jackentasche und warf
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