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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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seinen Vater. »Äh, von meinem Dad.«
    Burns nahm Hennessy ins Visier, ging auf ihn zu, ergriff seine Hand und drückte sie fest. »Wie gut, dass Sie kein Geheimnis für sich behalten können.«
    Darauf wusste Hennessy nichts zu sagen.
    Burns sah Hennessy tief in die Augen, als wollte er ihn auf die Probe stellen. »Ich habe gehört, was Sie durchgemacht haben, Mickey, um Ihre Tochter zu retten, und was die Drillinge für Aaron und mich getan haben. Die Dritte Front hat Sie offenbar unterschätzt. Und Ihre Kinder auch.«
    Hennessy nickte. Es war nicht oft vorgekommen, dass Burns ihn gelobt hatte. »Danke, Horatio«, sagte er gerührt. »Ich wünschte nur, ich hätte den Angriff verhindern können.«
    Burns ließ seine Hand los. Seine Miene verdüsterte sich. »Mir geht es genauso«, sagte er. »Gregg und ich hatten uns entschieden, die kleine Sicherheitslücke, was den Zaun anbelangt, in Kauf zu nehmen. Der Bau der Lodge hatte ohnehin schon mehr Geld verschlungen als veranschlagt. Es war eine Achillesferse, und wir tragen die Verantwortung dafür.«
    »Nein, ich allein trage die Verantwortung«, meldete sich jemand zu Wort. »Ich hab angerufen.«
    Erst jetzt bemerkte Hennessy, dass Gregg Foster, Partner von Burns und der Sicherheitsvorstand von HB 1 Financial, in der Tür stand und voller Bitterkeit den Kopf schüttelte. Foster, ein hartgesottener Bursche, hatte während seiner aktiven Zeit in der Navy im Sondereinsatzkommando SEAL gekämpft und es im Verteidigungsnachrichtendienst DIA bis zum Colonel gebracht. Er war ein strenger, autoritärer Mann Anfang vierzig mit Bürstenhaarschnitt und Bomberjacke, Jeans und Bergstiefeln. Er war sonnengebräunt nach seiner Trekkingtour durch Patagonien, hatte eine kerzengerade Haltung und durchdringende saphirblaue Augen.
    Die wenigen Male, die Hennessy ihm persönlich begegnet war, hatte er Foster für einen eiskalten Hund gehalten, der nur eine Meinung gelten ließ: seine eigene. Zum Glück war Foster die meiste Zeit in Thailand gewesen, um sich um den Bau der Celadon-Clubanlagen zu kümmern.
    Burns beharrte auf seiner Mitschuld: »Ich hab den Anruf unterstützt, Gregg«, sagte er, und seine Stimme zitterte vor Erregung.
    Aaron Grant meldete sich zu Wort. »Auf welche Zeitspanne hätte man das Risiko denn minimieren können?«
    Die Frage schien Foster aus der Bahn zu werfen, doch er erholte sich schnell. »Auf eine Sekunde vielleicht. Sie wären wohl trotzdem reingekommen.«
    »Trotz YES !?«
    »Dieselmotoren«, erklärte Foster. »Die müssen erst vorglühen.«
    Während Grant noch über diese Erklärung nachgrübelte, versetzte Burns Hennessy einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter, unmittelbar über der Schusswunde. Hennessy zuckte zusammen. »Isabel hat Sie gefeuert?«, wollte Burns wissen.
    »Ich glaube schon.«
    »Dann betrachten Sie sich als wieder eingestellt«, sagte Burns. »Wie würde es Ihnen gefallen, im Celadon Club für Sicherheit zu sorgen?«
    »In Thailand?«, fragte Hennessy.
    »Bitte entschuldigen Sie, Mickey«, sagte Isabel, nahm die Sonnenbrille ab und setzte ihr strahlendstes Schönheitsköniginnen-Lächeln auf. »Ich wusste nichts von dieser Lücke im System. Ich hoffe, Sie nehmen meine Entschuldigung an. Ich stand unter Stress.«
    Hennessy seufzte und nickte. »Natürlich, Isabel.« Dann wandte er sich verdutzt an Foster. »Ich dachte, der Celadon Club wäre Ihr Traumjob gewesen, Gregg?«
    Foster zuckte die Schultern und sagte: »Auf zu neuen Ufern.« Eine Frau, fast so schön wie Isabel Burns, war an Fosters Seite aufgetaucht. Sie war Mitte dreißig, brauner Teint, und ihre langen Haare waren pechschwarz.
    »Darf ich vorstellen, meine Verlobte, Alana Escovar«, sagte Foster. »Mickey Hennessy.«
    »Schön, Sie kennenzulernen, Mister Hennessy«, sagte sie mit einem kaum wahrnehmbaren Latino-Akzent. »Ich habe in den letzten Tagen viel über Sie und Ihre Kinder in der Zeitung gelesen.« Sie deutete mit langem Fingernagel in die Runde. »Wer ist wer?«
    Hennessy stellte ihr die Drillinge vor.
    »Eine große Familie von Überlebenden, wie schön«, sagte Isabel Burns und setzte ein gekünsteltes Lächeln auf. »Ich denke, wir alle haben Schlimmes durchgemacht und überlebt, und genau so besiegt man diese schrecklichen Menschen, indem man überlebt und dazu beiträgt, dass die Welt besser wird.«
    »Amen, meine Liebe«, stimmte Horatio Burns ihr feierlich zu.
    »Ohne Jack wird das schwer zu schaffen sein«, stellte Aaron Grant traurig

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