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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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Schmerzen?«
    Hennessy schüttelte den Kopf. »Keine Drogen.«
    »Spielen Sie hier nicht den Helden«, meinte Edna.
    »Keine Drogen«, wiederholte Hennessy.
    Cheyenne war beeindruckt. Wer mit einer Schussverletzung auf Schmerzmittel verzichtete, musste schon verdammt hart im Nehmen sein. Sie zog einen Stuhl neben Hennessys Bett, sorgte dafür, dass er ein Glas Eiswürfel in Reichweite hatte, und tätschelte erneut seinen Arm, ehe sie sich hinsetzte, einen Notizblock aufschlug und sagte: »Erzählen Sie uns aus Ihrer Sicht, was passiert ist.«
    Eine Stunde lang hörte Cheyenne aufmerksam zu oder fragte, wenn nötig, nach. Währenddessen kam Edna mehrmals ins Zimmer, um sicherzustellen, dass Blutdruck und Puls stabil blieben und Cheyenne den Patienten nicht überanstrengte. Als Hennessy seine Geschichte zu Ende erzählt hatte, fragte sie ihn: »Wie viele, glauben Sie, sind da drin?«
    Hennessy schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich hab nur die zwei gesehen, die auf mich geschossen haben.«
    Sheriff Lacey sagte: »Sergeant Johnson von der U.S. Capitol Police sagte, es wären mindestens dreißig, vielleicht auch vierzig, und alle mit Maschinenpistolen bewaffnet. In den Nachrichten heißt es, Isabel Burns sei es gelungen, nach draußen zu telefonieren. Nach ihrer Einschätzung sind mehrere Dutzend Bewaffnete im Club.«
    Cheyenne stellte Hennessy Fragen zum Sicherheitssystem. »Beeindruckend«, sagte sie, nachdem er es ihr beschrieben hatte.
    »Aber unzulänglich«, erwiderte Hennessy. »Irgendwie haben sie es außer Kraft gesetzt. Offenbar hatten sie Unterstützung von innen, denn woher hätten sie sonst gewusst, dass zwischen dem Stromausfall und der Übernahme durch die Generatoren eine Lücke von zwei Komma zwei Sekunden ist?«
    »Und wer könnte das sein?«
    Hennessy knurrte vor Wut. »Im Grunde jeder, der sich die Gebrauchsanweisung für die Generatoren durchgelesen hat. Sie hängt im Keller.«
    »Für jedermann zugänglich?«
    Er nickte. »Ich glaube, das ist so Vorschrift.«
    »Dann kommt jeder in Frage«, sagte der Sheriff. »Ob Angestellter, Mitglied oder Gast.«
    »Überprüfen Sie eigentlich die Lebensläufe Ihrer Angestellten?«, fragte Cheyenne.
    »Agent O’Neil, ich war im Auftrag des Diplomatischen Sicherheitsdienstes in Krisenherden wie Beirut, Syrien, Kolumbien, Irak und Kuweit«, sagte er. »Was glauben Sie denn?«
    »Das heißt also ja«, meinte sie lächelnd. »Ist Ihnen gar nichts Ungewöhnliches aufgefallen vor dem Angriff? Keiner, der rumgeschnüffelt hat? Keiner, der sich eigenartig benommen hat? Neue Angestellte?«
    »Wir haben ein sehr verlässliches Team und keine starke Fluktuation«, sagte Hennessy. »Man kann von diesem Club halten, was man will, aber die Bezahlung ist gut. Und keiner der Angestellten hat sich eigenartig benommen, zumindest ist mir nichts aufgefallen. Dasselbe gilt für unsere Mitglieder. Zu den geladenen Gästen kann ich nichts sagen, weil ich sie nicht kenne.«
    Cheyenne dachte nach. »Gibt es Landkarten vom Clubgelände, die über Internet verfügbar sind?«
    »Nur im Intranet des Clubs. Das ist von außen nicht zugänglich. Aber ich kenne das Passwort.«
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit, den Laserzaun von außen abzuschalten?«
    Hennessy dachte nach. »Ich glaube schon«, meinte er dann. »Sofern man den Code kennt.«
    Cheyenne sagte: »Und Sie kennen ihn. Sind Sie sicher, dass Sie ihn gestern nicht benutzt haben?«
    Hennessy stutzte und musterte sie eingehend. »Sie verdächtigen mich?«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich muss Sie das fragen.«
    »Die Antwort lautet nein«, entgegnete er ärgerlich. »Warum sollte ich meine eigenen Kinder in Gefahr bringen?«
    »Ich behaupte nicht, dass ich die Beweggründe der Menschen verstehe«, sagte sie.
    »Nun, ich schon«, gab er zurück.
    Die Spannung im Raum wurde von Schnarchlauten aufgelöst. Cheyenne warf einen Blick in die Richtung, aus der sie kamen, und sah Sheriff Lacey, der an die Wand gelehnt dasaß, die Augen geschlossen, und tief und fest schlief.
    Sie blickte wieder zu Hennessy und stand auf.
    »Ich werd mal lieber gehen und Sie beide schlafen lassen«, sagte sie und steckte ihren Notizblock ein. »Gute Besserung, Mr. Hennessy. Ich hoffe sehr, dass Sie Ihre Kinder wohlbehalten wiederbekommen. Unsere Experten tun, was in ihrer Macht steht.«
    »Wohin gehen Sie?«
    »Zum Kommandozentrum des CIRG -Teams. Ich muss denen meinen Bericht abliefern.«
    Hennessy strampelte die Decke weg. »Ich komme mit. Sie

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