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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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Beutelratte.«
    »Eine tollwütige Beutelratte?«, wiederholte der General. »Wie schade. Sagen Sie mal, Herr Senator, mögen Sie Oliven im Martini?«
    »Oliven?«, grunzte der Senator, sichtlich verdutzt. »Ich trinke keine Martinis.«
    »Und wie wär’s, wenn wir Ihrer Olivia vor Ihren Augen das Hirn rauspusten, dass es über den Boden spritzt?«
    Damit hievte Truth die Senatorengattin auf die Füße, drückte ihr die Pistole an die Schläfe und zerrte die sich Sträubende am Genick nach vorn zu ihrem Mann.
    »Worth«, schluchzte sie, und die verweinten Augen traten ihr vor Angst aus den Höhlen.
    Der Senator wollte sie gar nicht ansehen. »Ich weiß nichts von irgendeinem Konto. Und meine Frau ebensowenig.«
    Olivia Stonington erstarrte vor Schreck, dann rastete sie völlig aus. Sie ruderte mit den Armen und trat mit ihren Abendschuhen nach ihrem Mann, verfehlte ihn aber knapp, weil Truth sie auf Abstand hielt.
    »Du fetter alter Mistkerl!«, kreischte sie. »Du würdest mich einfach so sterben lassen? Nach allem, was ich für dich getan habe? Nach all den verdammten Jahren, in denen ich dir zur Seite gestanden habe?«
    Sie blickte in die Gesichter im Saal und schrie: »Er hat das Geld.«
    Stonington war einem Schlaganfall nahe und stammelte: »Olivia!«
    Sie sah ihn nicht an, während sie ein Geständnis ablegte: »Er hat wirklich ein Konto in Basel. Wir zahlen beide Geld darauf ein. Vierunddreißig Komma zwei Millionen, das könnte hinkommen.«
    »Du bringst mich um mein Amt!«, brüllte Stonington. »Meine Posten als Vorstand!«
    »Ich scheiß auf deine Posten, und ich scheiß auf dich!«, fauchte sie ihn an. »Ich hab jetzt gesehen, was für ein Mensch du bist, Worth, und es ist mir egal.«
    Der Senator zupfte immerzu am Ausschnitt seines durchgeschwitzten Unterhemds und sah seine Frau an, als wäre sie irgendein verräterischer Teufel, von dessen Existenz er bislang nichts geahnt hatte. Dann ließ er die Hand sinken und ballte sie zur Faust. Er funkelte sie böse an und ging an ihr vorbei.
    »Du miese, kleine, dreckige Schlampe, ich hätte dich in Mobile lassen sollen«, knurrte er und spuckte ihr vor die Füße.

15
    Um vier Uhr nachmittags fuhr Cheyenne O’Neil in ihrer gemieteten Limousine über einen einsamen Streckenabschnitt des Montana Highways, der von Bozeman aus in westsüdwestlicher Richtung an den Ruby Mountains vorbei nach Idaho führte. Meile um Meile säumten kahl abgeerntete Weizenfelder die Straße. Ein blasses Winterlicht lag über der Landschaft. In der Ferne riss der Wind die Wolken von den Jefferson Bergen und jagte sie über den Horizont.
    Mickey Hennessy auf dem Beifahrersitz ging es nicht gut. Schuld daran waren seine stechenden Schmerzen im rechten Arm, der Radiosprecher aus Butte, der zum x-ten Mal die Ereignisse im Jefferson Club wiederkäute, und die Fülle von Gedanken, die ihm durchs Hirn wirbelte.
Und wenn den Kindern etwas zugestoßen ist? Was soll ich dann Patricia sagen?
Ihm wurde ganz schlecht bei dem Gedanken. Er schaltete das Radio aus. Seine Kinder waren zäh und schlau. Sie würden die Sache heil überstehen. Irgendwann würde er Patricia anrufen müssen. Seine Exfrau war in den Flitterwochen, und er störte sie nur ungern.
    »Sind Sie zum ersten Mal hier in Montana, Agent O’Neil?«, fragte Hennessy.
    »Ja«, sagte sie und sah sich neugierig um. »Es ist schön hier. Erinnert mich an daheim.«
    »Wo ist das?«
    »Ursprünglich Gunnison in Colorado«, antwortete sie. »Meine Eltern haben dort eine Pferderanch, aber mittlerweile lebe und arbeite ich in Manhattan.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich dachte, das CIRG -Team wär in Quantico stationiert?«
    »Ist es auch«, sagte sie, und während sie Jefferson City umfuhren und auf den Montana Highway 151 bogen, fünfzehn Meilen vom Club entfernt, erzählte sie ihm, was sie nach Montana geführt hatte.
    »Wie wollten Sie denn in den Club reinkommen?«, fragte er, nachdem sie zu Ende gesprochen hatte. Dass sie ohne einen konkreten Plan ins Flugzeug gestiegen war, kam ihm doch ein wenig leichtsinnig vor.
    »Ich dachte, die FBI -Marke würde mir helfen«, sagte sie zu ihrer Rechtfertigung. »Was wissen Sie über Crockett und Klinefelter?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Crockett ist nicht gerade sehr sympathisch, Klinefelter der typische Deutsche. Crockett ist seit vier Jahren bei uns Mitglied. Kommt ein oder zwei Wochen um Weihnachten herum und dann noch einmal im März. Klinefelter war nur Gast im Club. Mr. Burns wollte ihn

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