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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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stellst, Mickey«, sagte er barsch, »ruf ich den Krankenwagen und lass dich in Handschellen hier rausbringen.«

16
    Zwanzig Minuten später saß Hennessy an einem der Keyboards im Kommandozentrum des FBI und drückte stöhnend die ENTER -Taste: »Sie haben den Zugang zu den Club-Computern blockiert. Ich komme nicht rein. Nicht mal über die Website.«
    Willis Kane stand hinter ihm und knurrte: »Das heißt?«
    »Ich kann den Zaun nicht deaktivieren«, sagte Hennessy. »Sie haben ihn durch eine Firewall geschützt.«
    »Wir setzen Leute drüben in Quantico auf das Problem an«, sagte Kane. »Geh du schon mal auf Google Earth und zeichne ihn ein.«
    Kurt Seitz, der Verhandlungsführer, saß vor einem benachbarten PC und legte die Kopfhörer ab. »Sie haben die Telefonverbindung lahmgelegt«, sagte er. »Ich komm nicht rein, hör immer nur ›Kein Anschluss unter dieser Nummer‹.«
    Cheyenne O’Neil saß am PC neben Seitz. Statt ihr Gespräch mit Hennessy in Schriftform abzufassen, las sie eine Lawinenwarnung. »Was tun Sie denn da?«, fragte Kane.
    »Ich sehe nach, wie hoch die Lawinengefahr ist«, sagte sie. »Ihre Männer, die da raufklettern, wollen doch bestimmt wissen, dass wenigstens von dieser Seite her keine Gefahr droht!«
    Phelps, der Anführer des Einsatzteams, sah sie verdutzt an, griff sich dann sein Funkgerät und gab die Information an seine Männer weiter.
    »Schreiben Sie Ihren Bericht fertig«, wies Kane sie an, ehe er sich an Hennessy wandte. »Gibt es noch eine zweite Möglichkeit, den Zaun zu umgehen, oder muss man einen Transformator sprengen? Kann man ihn auch kurzschließen?«
    »So funktioniert das nicht«, sagte Hennessy. »Es gibt pro Station zwölf Laseremitter, einhundertundzwölf Empfänger, die sich nach einem mathematischen Algorithmus an- und abschalten, den ich offen gestanden nicht verstehe. Bis auf die besagte Zwei-Sekunden-Lücke zwischen Hauptstrom und Back-up ist dieses System absolut narrensicher.«
    »Lassen sich die Generatoren irgendwie abschalten?«, fragte Phelps.
    »Dazu braucht man einen Schlüssel für den Schaltkasten im Keller der Lodge. Wenn die Generatoren ausfallen, übernehmen Batterien die Arbeit. Ihre Leistung reicht für sechsunddreißig Stunden. Bis der Treibstoff knapp wird, der die Generatoren antreibt, vergeht mindestens eine Woche. Die Tanks dort oben sind riesig.«
    »Wer ist für die Technik verantwortlich?«, fragte Phelps.
    »Die Firma White Hawk Security am Stadtrand von Reston, Virginia.«
    »Die müssten doch wissen, wie das System zu knacken ist.«
    Kane nickte versonnen und sah sich im Kommandozentrum um. Sämtliche Agenten waren damit befasst, Befehle auszuführen. Er wandte sich an Cheyenne. »Können Sie die Jungs finden?«
    »Klar, SAC «, sagte Cheyenne.
    »Ich kann doch White Hawk anrufen«, bot Hennessy an.
    »Nein, das soll lieber Agent O’Neil erledigen. Du würdest dich jetzt wahrscheinlich viel zu viel über deren Arbeit aufregen«, sagte Kane.
    Das stimmte nicht. Er hatte für die Firma gearbeitet, bevor er gekündigt und im Jefferson Club angeheuert hatte. Aber Hennessy verstand schon, was Kane ihm durch die Blume hatte sagen wollen: Er gehörte nicht zum FBI . Er war ein Niemand. Er gab Cheyenne die Hotline der Firma und sagte, er wolle ein wenig frische Luft schnappen.
    Dann stand er auf, wartete, bis die schwarzen Flecken vor seinen Augen verschwunden waren, und ging hinaus in die Kälte. Es schneite noch immer. Er setzte die Kapuze auf und stapfte durch den kniehohen Schnee. In einiger Entfernung zum Lager sah er einen Mann in der Dämmerung stehen, der eine Art Scheiterhaufen errichtete. Die Weite der Landschaft um ihn herum spiegelte auf schmerzliche Weise seine eigene innere Leere. Connor, Bridger und Hailey waren in der Hand der Terroristen. Er hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Seine Gedanken schweiften zu den Schmerztabletten in seiner Jackentasche. Beinahe hätte er danach gegriffen, bezwang sich aber. Er würde keine Pille schlucken, nicht jetzt. Das Traumland hielte ja doch nur Albträume für ihn bereit.
    Sheriff Kevin Lacey schürte das Feuer. Während Hennessy auf ihn zuging, dachte er an das siebenhundert Meter entfernte Haupttor zum Jefferson Club und an die Pistenraupe. Er blickte auf den kahlen Bergrücken jenseits des Tors und auf die Felswand dahinter, etwa fünfzehn Meter hoch. Die verschneiten Baumwipfel darauf erinnerten an die Zinnen einer Burg.
    Hennessy, verzweifelt darum bemüht, nicht das

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