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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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dieser nicht ausschlagen konnte: Anstatt öffentlich als Trinker und Drogensüchtiger entlarvt zu werden, was dem Ruf des DSD geschadet hätte, würde Hennessy mehrere Empfehlungsschreiben erhalten und für den Rest seines Lebens als Held gefeiert werden. Einzige Bedingung: Er musste unverzüglich den Dienst quittieren.
    »Als Kane das Krankenzimmer verließ, war mir nichts mehr geblieben«, sagte Hennessy leise. »Keine Familie. Kein Job. Eine Schande für meine Frau, meinen besten Freund und die Leute, für die ich gearbeitet hatte. Ich war ganz unten. Seitdem hab ich weder Alkohol noch Tabletten zu mir genommen. Ich habe einen Entzug gemacht, was schwer war, sehr schwer, aber ich hab’s geschafft. Fünfeinhalb Jahre nüchtern, so soll es auch bleiben, und deshalb wäre ich Ihnen sehr dankbar, Schwester O’Neil, wenn Sie diese Schätzchen hier einstecken und für mich aufbewahren würden.«
    Er fischte die verschriebenen Schmerztabletten aus der Tasche und gab sie ihr. »Nur wenn die Schmerzen unerträglich werden, möchte ich eine nehmen, in Ordnung?«
    »Alles klar«, sagte Cheyenne, die sich zu fragen schien, warum sie in eines von Hennessys tiefsten, düstersten Geheimnissen eingeweiht worden war. »Und wie kommt es, dass Sie jetzt im Jefferson Club arbeiten?«, fragte sie.
    Hennessy zuckte mit den Schultern. »Als ich wieder gesund war, konnte ich dank der Empfehlungsschreiben auf Arbeitssuche gehen und wurde von White Hawk Security in Reston, Virginia, eingestellt. Ich war etwa sechs Monate dort gewesen, als Horatio Burns die Firma beauftragte, das Sicherheitssystem im Club einzurichten. Ich wurde gebeten, das Projekt zu beaufsichtigen. Ich verliebte mich in Montana, und als Gregg Foster mir den Job hier anbot, habe ich sofort eingewilligt. Und was hab ich jetzt davon? Meine Kinder sind einem Haufen Geisteskranker in die Hände gefallen.«
     
    Hailey Hennessy bemerkte kaum, dass das Licht draußen sich veränderte, die Wolken aufrissen, die die Berge verhüllt hatten. In den vergangenen Minuten, während Senator Stonington sein Geld auf die Konten der Dritten Front transferierte, hatte sie Stephanie Doore beobachtet, die Ian in den Armen wiegte, und an ihre eigene Mutter denken müssen.
Weiß sie es?
Hailey hatte ein schlechtes Gewissen. Am Tag der Hochzeit, bevor sie mit ihren Brüdern abgereist war, war sie mürrisch und eingeschnappt gewesen. Ted, der neue Ehemann ihrer Mutter, war ganz in Ordnung, aber sie hatte sich irgendwie abgeschoben gefühlt. Jetzt wünschte sich Hailey nichts so sehr, wie ihre Mutter zu umarmen, ihren Duft zu riechen und zu wissen, dass alles gut werden würde.
    »Ich hab einen solchen Hunger, ich könnte ’ne Elster verdrücken«, flüsterte Bridger.
    Erschrocken murmelte Hailey: »Igitt, die sind ja wie die Geier.«
    »Und wenn schon, ich bin so hungrig, dass ich ’ne Elster verdrücken könnte«, wiederholte Bridger eigensinnig.
    »Vergiss mal für ’ne Sekunde deinen Magen!«, fauchte Connor ihn an. »Wo ist Dad?«
    Eine der Serviererinnen saß auf einem Stuhl neben Hailey. Sie drehte sich zu ihnen um. »Seid ihr die Kinder von Mickey Hennessy?«
    Bridger nickte. »Wissen Sie, wo er ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab gesehen, wie er kurz vor dem Angriff den Tanzsaal verlassen hat.«
    »Wo ist er hingegangen?«, fragte Hailey.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Die Treppe hoch, ins Atrium. Aber seit dem Überfall hab ich keinen von den Sicherheitsleuten mehr gesehen.«
    »Dann ist er also noch irgendwo im Gebäude«, sagte Connor, »eingesperrt.«
    »Oder er liegt irgendwo verletzt und braucht unsere Hilfe«, sagte Hailey.
    »Keine Ahnung«, sagte die junge Frau nüchtern. »Ich hab viele Schüsse gehört.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass er tot ist?«, fragte Bridger, ein Zittern in der Stimme.
    »Sag das nicht«, sagte Connor und versetzte seinem Bruder einen Stoß. »Sag so was nie wieder.«
    Bevor die Frau noch etwas hinzufügen konnte, blickte Christoph am anderen Ende des Saals zum General auf und nickte. »C’est fait«, sagte er.
    Der General stand auf und verbeugte sich vor dem Senator. Grinsend sagte er: »Sie haben uns sehr geholfen, ich lasse Sie nur ungern gehen, Herr Senator.«
    »Was?«, stammelte Stonington.
    Wie aufs Stichwort eilten mehrere Terroristen auf die acht Männer zu, die unterhalb der Bühne auf dem Boden saßen. »Sie sagten doch, Sie würden uns gehen lassen«, schrie Horatio Burns voller Wut.
    »Ich hab nie gesagt, dass ich

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