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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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sagte: »Ich erteile der Verteidigung das Wort.«
    Emilia stand auf und sagte: »Soweit ich das beurteilen kann, gibt es hier nichts zu verteidigen, Euer Ehren. Ich sehe keine logische Begründung für ein dermaßen verachtenswertes Handeln, für so viel Eigennutz und Rücksichtslosigkeit. Der Angeklagte hatte dabei nur ein Ziel im Auge: Er wollte sich bereichern. Die Verteidigung schließt den Beweisvortrag.«
    »Das ist ja grotesk!«, fauchte Sir Lawrence. »Sie sind gefeuert!«
    »Sie können sie nicht feuern«, sagte der Richter. »Das Hohe Gericht hat sie berufen.«
    »Das ist doch krank!«
    Richter Truth schlug auf den Tisch. »Das reicht!«, brüllte er.
    Sein Harlekingesicht erschien in Großaufnahme. »Fünfzehn Minuten, Amerika. Ist Sir Lawrence das Opfer eines unglücklichen Unfalls oder ein arroganter, geldgieriger Drecksack, der Unschuldige tötete, weil er Kosten einsparen wollte? Entscheiden Sie sich. Ihre Stimme ist uns wichtig. Sie haben fünfzehn Minuten Zeit!«
    Die Szene im Gerichtssaal wich der Website, auf der zu lesen stand:
    DAS GERICHT ZIEHT SICH BIS 10 : 30 UHR OSTKÜSTENZEIT ZUR BERATUNG ZURÜCK .
    Darunter der Link VOTE !
    Während andere Mitglieder des FBI -Teams die Pause nutzten, um aufs Klo zu gehen oder sich Kaffee aus der Kochecke zu holen, stand Hennessy auf und ging nervös auf und ab. »Sie werden ihn für schuldig befinden.«
    »Mit diesem Video würden sie jede Jury überzeugen«, stimmte Cheyenne zu. »Wie zum Teufel sind sie an die Hintergrundinformationen gekommen?«
    »Wie der Mann sagte, mit einer Milliarde Dollar ist so ziemlich alles möglich.«
     
    Connor Hennessy klickte auf den Link, der zur Wahlurne führte. Hailey schaute ihm über die Schulter und las:
    SIR LAWRENCE TREADWELL
    Beteiligung an Genozid: – Schuldig – Nicht Schuldig
    Massenvernichtung: – Schuldig – Nicht schuldig
    Opfer eines Unfalls – Gemeiner Gierschlund
    »Gemeiner Gierschlund und schuldig«, sagte Bridger.
    »In allen Punkten?«, fragte Connor.
    »Nein«, sagte Hailey. »Die Erderwärmung kann man nicht allein ihm anlasten.«
    »Ja, das kann sein«, sagte Connor und gab seine Stimme ab. »Dafür sind wir alle verantwortlich.«
    Sofort erschien auf dem Bildschirm eine computergenerierte Simulation der Tankerexplosion; das Feuer griff wie eine Flutwelle auf den Strand über. Am Ende hieß es: »Danke! Ihre Stimme wurde gezählt!«
    Hailey sah auf die Uhr an der Wand. 8 : 17  Uhr. Noch dreizehn Minuten bis zur Urteilsverkündung. Bridger kam hinter dem Schreibtisch hervor und griff sich Cobbs Maschinengewehr. Er klemmte sich den Kolben an die Schulter und nahm den Rollladen ins Visier.
    »Hast du sie gesichert?«, fragte Hailey nervös.
    »Glaubst du, ich bin blöd?«, fragte Bridger.
    »Manchmal schon«, sagte Connor. »Ich muss pinkeln.«
    »Kündigst du immer an, wenn du raus musst?«, fragte Hailey.
    »Ich dachte, du würdest mich vermissen, Schwesterherz«, sagte Connor und ging ins Badezimmer. Bevor Hailey antworten konnte, hörte sie vor dem Haus ein Geräusch. Sie trat ans Fenster und spähte durch die Rolloschlitze. Eine Gruppe Terroristen entfernte sich von einem großen schwarzen Metallfass in der Mitte der Eislaufbahn.
    »Sie haben ein Fass aufs Eis gestellt«, sagte sie.
    Bridger reagierte nicht. Er untersuchte das Maschinengewehr, zog den Ladestreifen heraus und legte ihn wieder ein. »Ich glaube, ich könnte damit schießen.«
    »Denk nicht mal dran«, sagte Hailey. »Du würdest wahrscheinlich
uns
erschießen.«
    Connor kam aus dem Badezimmer und ging zum Kühlschrank. Kein Sprite mehr da, stellte er fest, nur noch Dr. Pepper Diätcola, der ausgefallene Geschmack ihres Vaters. Er griff es sich trotzdem und dazu den letzten Kräcker.
    Er öffnete die Dose mit angewidertem Gesichtsausdruck. »Ich hasse dieses Gesöff«, sagte er. »Vor allem in Kombination mit Kräckern.«
     
    Sechs Meilen entfernt hätte Mickey Hennessy einiges für eine Diätcola gegeben, musste sich aber mit einer Dose Pepsi zufriedengeben, die er im Kühlschrank der Kommandozentrale fand. Er öffnete die Dose mit der linken Hand, während Willis Kane noch immer mit Washington telefonierte.
    »Ja, Sir, das hat sie gesagt«, meinte Kane. »Und die Aktienmärkte geben ihr recht.« Er hörte zu und nickte dann. »Ja, Sir.«
    Hennessy ging an ihm vorbei ins Kommandozentrum. Cheyenne O’Neil war am Telefon und machte sich Notizen. Hennessy fühlte sich nutzlos und frustriert, weil er außerstande war,

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