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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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wurde.
    Die Kamera schwenkte auf den General, der das leiser werdende Gebrüll des Magnaten übertönte: »Der nächste Prozess beginnt um 11  Uhr Ortszeit. Nicht verpassen! Es wird zwei Angeklagte geben, und Sie werden nicht glauben, was diese beiden Kapitalisten sich so alles haben einfallen lassen. Doch zunächst geht Sir Lawrence Treadwell seiner gerechten Strafe entgegen.«
    »Die werden ihn doch nicht wirklich umbringen, oder?«, fragte Hennessy neben ihr. »Die wollen ihm nur eine Scheißangst einjagen, oder? Bis er sich in die Hosen macht und vor aller Welt seine Schuld eingesteht.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Willis Kane mit verschränkten Armen. »Die Sache gefällt mir nicht.«
    »So wenig wie dem Dow«, sagte Cheyenne O’Neil und deutete auf den Bildschirm über Agent Pritoni. Der Dow Jones hatte hundertneunundzwanzig Punkte verloren. »Er hat fast zwei Prozent eingebüßt seit Eröffnung der Börse.«
    Bevor irgendjemand etwas dazu sagen konnte, übertrug eine Hand-Videokamera, wie Sir Lawrence aus dem Clubgebäude getragen wurde. Er sträubte sich noch immer. »Ich zahl euch jeden Preis«, bettelte er. »Jeden. Tut das nicht. Bitte.«
    Die Kamera folgte der Prozession.
    »Sie sind auf dem Weg zur Eislaufbahn«, sagte Hennessy. »Im Nordwesten der Lodge. Ich kann sie von meinem Büro aus sehen.«
    Connor, Bridger und Hailey hatten das ebenfalls erkannt. Sie hingen am Fenster und spähten zwischen den Rolloschlitzen hindurch. Der Zug der Geschworenen mit Sir Lawrence auf den Schultern schritt auf die Eisfläche zu. Der General, Richter Truth und Mouse folgten ihnen. Emilia bildete das Schlusslicht, den schwarzen Schal über dem Kopf wie eine Witwe, die hinter dem Sarg hergeht.
    Die Prozession betrat die Eisbahn. Ein Kameramann, vornübergebeugt, die Kamera knapp über dem Eis haltend, bewegte sich parallel dazu. Ein zweiter stand hinter dem Fass.
    »Ob die ihn wirklich umbringen?«, fragte sich Connor voller Angst.
    Hailey hatte plötzlich einen bitteren Geschmack auf der Zunge, und ihre Gelenke fühlten sich an wie Gummi. »Die scheuen sich nicht davor, Leute umzubringen. Den Bodyguard von Senator Stonington haben sie auch umgebracht.«
    »Das ist übel«, sagte Bridger, der nicht wusste, was er tun sollte. »Richtig übel.«
    Draußen war der Zug inzwischen am Fass angelangt. Sir Lawrence fing an zu kreischen und zu bocken, als die Geschworenen den Stuhl auf dem Eis absetzten. »Nein! Ich … nein!«
    Die Geschworenen schnitten die Fesseln durch, die den Milliardär auf dem Stuhl festhielten, packten den wild um sich Schlagenden und steckten ihn in das Fass. Er sank ein bis zum Brustbein. Die Flüssigkeit schwappte über den Rand des Fasses und ergoss sich auf das Eis.
    Die Geschworenen traten zurück und bildeten einen Kreis um Treadwell.
    »Was tun sie jetzt?«, fragte Connor und spähte aus dem Fenster.
    Sein Vater im Kommandozentrum des FBI stellte sich gerade dieselbe Frage.
    Sogar Sir Lawrence wirkte verblüfft und starrte dumpf auf die Flüssigkeit. Dann suchten seine Hände den Rand des Fasses, und er fing an, auf die Geschworenen einzureden.
    »Ich hab’s doch begriffen, verflucht«, stieß er aus. »Ich bin schuldig. Ich zahle den Leuten mehr Geld. Eine Milliarde. Zwei. Aber bitte, tut das nicht.«
    Der General kam an den Rand des Kreises, gefolgt von Richter Truth, der ausrief: »Sir Lawrence Treadwell, man hat Sie für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. So sei es. Vollstreckt das Urteil!«
    Jeder Geschworene fischte einen kleinen Gegenstand aus seiner Manteltasche. Hennessy konnte zunächst nicht sehen, was es war.
    Sir Lawrence aber sah es genau und rastete jetzt vollkommen aus. »Nein!«, brüllte er. »Das könnt ihr nicht tun! Das ist barbarisch! Zu Hilfe! Haltet sie auf! Haltet sie auf!«
    Auf dem Bildschirm war jetzt in Großaufnahme die Hand eines Geschworenen zu sehen, die ein Streichholz hielt. Aus dem Off schrie Sir Lawrence: »Nein! Gott steh mir bei! … Hilfe!«
    »Es ist Benzin«, keuchte Kane. »Das Fass ist voller Benzin.«
     
    Vom Bürofenster aus verfolgten die Drillinge das Geschehen. Auch sie hatten inzwischen erkannt, was Sir Lawrence erwartete.
    »Großer Gott!«, sagte Hailey.
    »Wir müssen doch was tun!«, meinte Bridger.
    »Du hast recht«, sagte Connor und griff sich das Jagdgewehr.
    »Was hast du vor?«, rief Hailey.
    »Sie aufhalten.«
    »Genau«, sagte Bridger. Seine Stimme klang wie betäubt. Er nahm das Maschinengewehr und schob das Fenster

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