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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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nach oben.
    »Nein, tu’s nicht!«, sagte Hailey, den Tränen nah.
    Connor zielte aus dem Fenster und sagte: »Wir haben ihn schuldig gesprochen, Hailey. Wir haben dazu beigetragen, dass er jetzt in diesem Fass steht, und wir sind die Einzigen, die die Sache aufhalten können. Wir müssen handeln.«
    Bridger nickte. »Dad würde dasselbe tun.«
     
    In der FBI -Zentrale starrte Hennessy fassungslos auf all die Hände, die Streichhölzer anzündeten. Gleich darauf ertönte ein dumpfer Knall wie der einer Peitsche. Die Kamera schwenkte zurück, zeigte einen der Geschworenen, der heulend vor Schmerz auf dem Eis lag und sein Bein umklammert hielt, während die brennenden Streichhölzer bereits in der Benzinpfütze um das Fass herum landeten. Sir Lawrence versuchte vergeblich, sich aus dem Fass zu befreien.
    Es war zu spät. Das Benzin entzündete sich, und eine kalte blaue Flamme fegte übers Eis und züngelte die Fasswand hinauf. Als sie über den Rand geklettert war, kam sie mit dem Benzin in Kontakt, und ein Feuerball explodierte.
    Hennessy stand der Mund offen vor Entsetzen. »Nein!«
    Sir Lawrence bot einen grauenhaften Anblick: Er warf den Oberkörper nach hinten, als eine drei Meter hohe Stichflamme auffuhr, reckte die Arme gen Himmel und öffnete die Lippen zu einem lautlosen Schrei. Hennessy hatte schon Bilder von vietnamesischen Mönchen gesehen, die sich selbst in Brand gesteckt hatten, aber Sir Lawrence’ Tod überbot selbst diese Gräuel.
    Plötzlich fielen Schüsse. Die Eisfläche rings um den brennenden Körper bekam Risse und spuckte Schnee, als die Projektile sie beharkten. Die Geschworenen rannten um ihr Leben. Ebenso der Kameramann, der aber trotzdem das Bild zweier Geschworener festhielt, die sich verwundet auf dem Eis krümmten.
    Man hörte Schreie im Hintergrund, und der Bildschirm wurde schwarz.
     
    Bridger hatte in blindwütigem Hass Cobbs MG auf das Fensterbrett gestützt und wild in die Menge geballert. Am liebsten hätte er sie alle über den Haufen geschossen. Was sie Sir Lawrence angetan hatten, war unmenschlich.
    Doch er bekam die Waffe nicht unter Kontrolle, schoss also weit über das anvisierte Ziel hinaus. Da brachte Connor neben ihm das Kleinkalibergewehr in Anschlag, zielte und drückte ab. Unmittelbar hinter den Füßen des Generals, der auf das Tannendickicht jenseits der Eisbahn zusprintete, zerbarst das Eis.
    Während Connor durchlud, schoss Bridger sein Magazin leer.
    »Ich bin durch«, sagte er. Sein Gesicht fühlte sich brennend heiß an, als er auf die verkohlte Leiche von Sir Lawrence starrte, die in den ersterbenden Flammen nach hinten durchgebogen aus dem Fass ragte.
    »Wir sind tot!«, schrie Hailey hysterisch.
    »Nein, sind wir nicht«, sagte Connor. Er verließ seinen Platz am Fenster und rannte zur Tür.
    Draußen, trotz des Klingelns in seinen Ohren, versuchte Bridger den Ladestreifen zu wechseln, als er den General brüllen hörte: »Zweiter Stock! Offenes Fenster!«
    »Zweiter Stock! Offenes Fenster!«
    Bridger wirbelte herum und rannte seinem Bruder hinterher, wobei er noch immer am Magazin herumfummelte. Hailey hatte sich Cobbs Pistole gegriffen und war an ihrem Bruder vorbeigelaufen. Hinter ihnen zerbarsten die Fensterscheiben und Rollläden. Hailey stieß die Tür auf und lief geduckt hinaus auf den Flur. Ein Kugelhagel riss Decke und Wände auf. Das Foto, auf dem sie zu dritt mit ihrem Vater beim Wandern zu sehen waren, ging zu Bruch, ebenso das gerahmte Diplom ihres Vaters und seine Belobigung.
     
    Im Kontrollraum des Clubgebäudes hörte Radio im Headset die Stimme des Generals: »Hast du sie auf dem Monitor, Radio? Zweiter Stock!«
    Radio rief die entsprechende Kamera auf und sah, wie Hailey und die Jungs den Flur entlangliefen und durch eine Stahltür verschwanden.
    »Sie sind im Südostflügel, auf der Personaltreppe, General«, bellte Radio in sein Headset und machte sich wieder ans Tippen. »Da drin sind keine Kameras. Wir müssen sämtliche Ausgänge sichern. Treibt sie raus!«
    »Treibt sie raus und bringt sie um«, erwiderte der General.
     
    Hailey sprang die Treppe hinunter, immer vier Stufen auf einmal nehmend. Ihre Brüder waren ihr dicht auf den Fersen. Auf dem Treppenabsatz der ersten Etage packte Connor sie plötzlich an der Kapuze ihres Sweatshirts, sodass sie wütend herumfuhr: »Willst du mich ersticken?«
    Connor war blass geworden. »Sie kommen uns entgegen.«
    »Dann steigen wir rauf aufs Dach«, sagte Bridger und machte kehrt.
    Connor

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