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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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sagen, als er erschrocken zurückwich.
    Hennessy warf einen Blick auf die Piste, und was er sah, versetzte ihm einen schweren Schlag in die Magengrube. Drei Snowboarder heizten in mörderischer Geschwindigkeit den Parcours hinunter. Jeder war mit einer Maschinenpistole bewaffnet.

4
    In Midtown, Manhattan, im 25 . Stockwerk des Hochhauses am Federal Plaza 26 , saß Cheyenne O’Neil, FBI -Agentin und Spezialistin für Finanzkriminalität, in ihrer tristen Bürozelle und starrte auf den großen Computerbildschirm und die aufgewühlte See aus Aktienkursen, Geboten, Offerten und Abschlussbestätigungen. Daneben, auf geteilten Bildschirmen, die Kopien diverser Firmendokumente. Sie plagte sich schon so lange mit Zahlen und juristischem Fachjargon herum, dass ihr die Ziffern und Buchstaben allmählich vor den Augen verschwammen.
    Cheyenne lehnte sich zurück, nahm die Brille ab und rieb sich die Augen. Sie warf einen Blick auf den Fernseher, der an die Decke montiert war. Eben lief der Bloomberg Report, ohne Ton. In zwei Stunden schlossen die Börsen für dieses Jahr, und der Dow Jones war um 87 Punkte gestiegen und stand jetzt bei 16 180 . Der NASDAQ -Index hatte genauso eindrucksvolle Gewinne zu verbuchen.
    Cheyenne brauchte den Ton nicht einzuschalten, um zu wissen, wie sich die Experten zu alledem äußerten. Es war ihren fröhlichen Gesichtern anzusehen, dass sie, wie schon seit Monaten, von der ungebrochenen Angriffslust des Bullen und dem unermüdlichen Aufwärtstrend der amerikanischen Wirtschaft schwärmten und dem wiedererstarkten Dollar ein Loblied sangen.
    Sie massierte sich den verspannten Nacken. »Es muss da sein, ich weiß es«, murmelte sie, »ich sehe es nur nicht.«
    FBI -Agent John Ikeda, ein drahtiger Japano-Amerikaner Mitte dreißig und seit drei Jahren Cheyennes Partner, stieß sich im Büro nebenan vom Schreibtisch ab und rollte auf seinem Stuhl in die Türöffnung.
    »Das kommt noch«, sagte er. »Geld hinterlässt immer Spuren. Man muss nur wissen, wonach man sucht.«
    »Ich weiß aber nicht genau, wonach ich suche«, entgegnete sie.
    »Unregelmäßigkeiten«, sagte Ikeda. »Die Profis sind vorsichtig. Such also nicht nach Auffälligkeiten, die gibt es nämlich nicht, allenfalls Muster, die sich wiederholen oder irgendwie aus dem Rahmen fallen.«
    »Das klingt ja, als sei ich auf Gespensterjagd«, sagte sie.
    »So ist es auch!«, blaffte ein untersetzter, athletisch gebauter Mann im grauen Anzug, mit Geheimratsecken und Hosenträgern.
    Cheyenne zuckte zusammen und fuhr herum. Hinter ihr stand ihr Vorgesetzter, Special Agent Pete Laughlin.
    »Es ist da, Captain«, sagte sie. »Ich kann es förmlich riechen.«
    »Das sagen Sie mir schon seit sechs Monaten, und immer noch kein Ergebnis«, sagte Laughlin.
    »Wer Betrügereien dieses Ausmaßes aufdecken will, braucht eben Zeit«, gab Cheyenne zurück.
    »Zeit, die Sie nicht haben, O’Neil«, entgegnete Laughlin ungerührt. »Am Montag gehen Sie wieder an den Twindle-Fall. Ihre fixe Idee ist zweitrangig. Fangen Sie das neue Jahr richtig an.«
    »Aber Cap …«, protestierte sie.
    »Das ist ein Befehl, O’Neil«, sagte Laughlin und wandte sich ab.
    Cheyenne sprang auf. »Und wenn ich doch noch etwas finde?«
    Laughlin blieb stehen und starrte sie an. »Und was sollte das sein?«
    »Was weiß ich?«, rief sie wütend. »Vielleicht finde ich ja noch die heiße Spur.«
    Laughlin lachte sarkastisch. »Über die Feiertage?«
    »Klar«, sagte sie und schürzte trotzig die Lippen. »Warum nicht? Es kostet Sie nur ein Flugticket, mehr nicht.«
    »Wohin?«, fragte er misstrauisch.
    »Montana«, antwortete sie. »Crockett und Klinefelter machen beide Ferien im Jefferson Club. Klinefelter reist am Dienstag wieder ab. Wer weiß, wann wir wieder die Gelegenheit bekommen, beide verhören zu können.«
    Laughlin winkte ab. »Und was wollen Sie sie fragen? Sie haben rein gar nichts in der Hand. Also kriegen Sie auch nichts. Kein Flugticket.«
    »Bitte, Cap«, bettelte sie.
    Er wandte sich zum Gehen. »Ende der Diskussion. Am Montag geht’s mit Twindle weiter.«
    Zähneknirschend ballte Cheyenne die Fäuste und machte Anstalten, ihrem Boss nachzulaufen; Ikeda jedoch hielt sie zurück, schüttelte den Kopf und raunte: »Keine gute Idee. Wenn du ihm auf die Nerven gehst, gibt er dir nur noch die beschissenen Fälle. Dagegen wäre der Twindle-Fall das reinste Paradies, das kannst du mir glauben. Mach Pause. Oder noch besser, geh nach Hause. Wir haben Silvester, verdammt

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