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Limit

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Titel: Limit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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anschließend selber gejagt zu werden, nämlich von Donners Mörder, einem gleichfalls unbekannten Mann hohen Wuchses, weißhaarig, schnauzbärtig, mit Anzug und Brille. Sodann ein chinesischer Industrieller, Kopf einer Shanghaier Technologieschmiede, der sich als Ermittler ausgegeben und in Begleitung einer jungen Chinesin Donners Glasauge gestohlen hatte. Schließlich der Indonesier, dessen Präsenz es zu danken war, dass man in Momenten sanitärer Einkehr keinen Mangel litt und vor dem Zubettgehen süße Überraschungen auf dem Kopfkissen vorfand.
    Rätselhaft, äußerst rätselhaft!
    Klugerweise versuchten die Ermittler gar nicht erst, die vielen Rätsel auf einmal zu lösen, wenngleich sich Schlussfolgerungen aufdrängten: Der Weißhaarige war, was immer er sonst noch sein mochte, ein professioneller Killer, das Glasauge barg ein Geheimnis, um das es wahrscheinlich ging, und der Indonesier war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Vorrangig jedoch wurde der chinesische Unternehmer in den Fokus der Ermittlungen genommen – weniger, um seine Motive zu durchleuchten, als um ihn schnellstmöglich zu fassen. Die drei Zimmer, die er im Grand Hyatt gebucht hatte, sahen nicht so aus, als planten ihre Bewohner die baldige Rückkehr. Fest stand eigentlich nur, dass Tu Tian und die Frau vom Institut für Rechtsmedizin auf direktem Wege ins Hotel gefahren waren, den Portier angewiesen hatten, den Audi in der Tiefgarage zu parken, um sodann plaudernd in der Lobby zu verschwinden.
    Worüber sie denn geplaudert hätten?
    Daran konnte sich der Portier gut erinnern. Verabredet hätten sie sich mit jemand Drittem im Sony Center, weil der Dicke was Süßes gebraucht habe. Die Frau sei übrigens sehr, also wirklich sehr hübsch gewesen! Die Polizisten hakten nach, ob der Portier des Chinesischen mächtig sei, was dieser verneinte. Die Unterhaltung sei auf Englisch geführt worden, ein Umstand, der den Leiter der Sonderkommission misstrauisch stimmte – laut Aussage von Dr. Marika Voss hatten die beiden im Sektionssaal chinesisch miteinander parliert. Vorsorglich schickte er zwei Kommandos ins Sony Center, nicht in Erwartung, dass sie dort jemanden antreffen würden, und beauftragte seine Leute, die genauen Umstände von Tus Ankunft zu hinterleuchten.
    Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer war er, dass Tu und der Blonde zusammengehörten.
     
    Das Skycab hatte lächerliche acht Minuten zum Flughafen gebraucht, doch Jericho kamen sie vor wie eine Ewigkeit. Im Geiste mischte er sich unter die Sonderkommission. Welche Prioritäten würden sie setzen? Auf wen würden sich die Ermittlungen konzentrieren? Er selbst war bei der Schießerei zugegen gewesen, Zeugen hatten ihn Richtung Tiergarten laufen sehen. Sie würden sich Aufschluss von ihm erhoffen. Gegen ihn sprach, dass er im Museum bewaffnet gewesen war, allerdings ließ sich durch die Ballistiker nachweisen, dass er Nyela nicht erschossen hatte. Yoyo und Tu wiederum hatten sich der Amtsanmaßung und der Leichenschändung schuldig gemacht, außerdem hatte Tu die Straßenverkehrsordnung zu seinen Gunsten gebogen, doch die Polizisten hatten noch etliche Spuren mehr zu verfolgen. Und das war gut so, denn umso langsamer würden sie vorankommen. Sie mussten Identitäten überprüfen, Chronologien nachzeichnen, Aussagen aufnehmen, Motive ergründen. Sie würden im Morast der Spekulation versinken.
    Andererseits hatten sie sich bislang als überaus effizient erwiesen. Mit Ehrfurcht gebietender Schnelligkeit waren sie im Grand Hyatt aufgetaucht, was bewies, dass sie Tu ins Visier genommen hatten. Fraglich blieb, ob sie von seinem Jet wussten oder überhaupt davon ausgingen, dass er Berlin kurzfristig verlassen würde.
    Das Skycab kreiste über dem Privatflughafen.
    In einer weiträumigen Kurve gingen sie tiefer. Tus Aerion Supersonic geriet in Sicht. Mit ihren weit hinten liegenden, kurzen Schwingen glich sie einem Seevogel, der neugierig den Hals reckte, als habe sie es ebenso eilig, sich davonzumachen. Der Pilot schwenkte die Düsen, ließ die Maschine sinken und setzte sie unweit des Jets federnd auf. Tu reichte ihm einen Geldschein.
    »Stimmt so«, sagte er auf Englisch.
    Das Trinkgeld stimulierte die Service-Gene des Piloten in einer Weise, dass er unverzüglich seine Hilfe beim Beladen des Jets anbot. Da nicht mal Gepäck zum Entladen vorhanden war, abgesehen von Tus kleinem Koffer, fragte er, ob er sonst noch etwas tun könne. Tu überlegte kurz.
    »Warten

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