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Limit

Limit

Titel: Limit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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aber Norrington war auf jeden Fall im Team. Inwieweit und ob er direkt mit Thorn zu tun hatte, geht aus den Einträgen nicht hervor.«
    »Und du bist sicher, dass es derselbe Norrington ist?«
    »Andrew Norrington«, las sie. »Zuständig für Personal und Sicherheitsfragen, wechselte im November 2024 als Stellvertretender Sicherheitsbeauftragter zu Orley Enterprises.«
    »Komisch.« Jericho runzelte die Stirn. »Da hätte bei Hoff doch was klicken müssen, als ich sie auf Thorn ansprach.«
    »Sie ist Norrington unterstellt. Warum sollte sie mit den Einzelheiten seines Lebenslaufs vertraut sein?«
    »Norrington hat aber auch nichts gesagt.«
    »Hast du ihn denn auf Thorn angesprochen?«
    »Nicht direkt. Shaw und er waren in einer Sitzung. Ich kam hinzu und sagte, dass etwas Außerplanmäßiges die Zündung der Mini-Nuke verhindert haben muss, im vergangenen Jahr.«
    »Vorhin wusste Shaw allerdings von deiner Idee mit Vic Thorn.«
    »Stimmt, wahrscheinlich von Hoff. Hm. Hätte ihr auffallen müssen, dass Norrington zur gleichen Zeit wie Thorn bei der NASA war. Gut, sie hat entsetzlich viel um die Ohren – Norrington allerdings –«
    »Du meinst, er hätte von selbst auf Thorn kommen müssen?«
    »Möglicherweise zu viel verlangt.« Jericho stützte das Kinn in die Hände. »Aber weißt du was? Ich gehe ihn jetzt fragen.«
     
    »Victor Thorn –«
    Norrington saß in seinem überraschend kleinen Büro, einem der wenigen abgeteilten Räume. Jericho war unangemeldet aufgekreuzt, wie zufällig.
    »Ja, Thorn«, nickte er. »Könnte doch unser Mann sein, oder?«
    Norrington musterte einen imaginären Punkt im Raum.
    »Hm«, machte er deutlich, sehr deutlich. Ein klar zu vernehmendes H, gefolgt von einem Zeit gewinnenden m. »Interessanter Gedanke.«
    »Ein Vierteljahr nach dem Launch des Satelliten kam er ums Leben. Zeitlich würde das passen.«
    »Sie haben recht. Warum bin ich nicht selber darauf gekommen?«
    »Das Naheliegende übersieht man oft.« Jericho lächelte. »Hatten Sie viel mit ihm zu tun?«
    »Nein.« Norrington schüttelte langsam den Kopf. »Andernfalls hätte ich kaum auf der langen Leitung gestanden.«
    »Keinerlei Kontakt?«
    »Meine Aufgabe umfasste die allgemeine Projektsicherheit. Gut, hier und da ist man sich über den Weg gelaufen, aber für die Personalbelange waren andere zuständig.«
    »Und was war Thorn für ein Typ?«
    »Wie schon gesagt, wir hatten nichts miteinander zu tun. Man hörte, er sei ein Playboy, was vielleicht übertrieben war. Eher einer, der das Leben genoss, andererseits enorm diszipliniert. Ein guter, ein sehr guter Astronaut! So schnell wird man nicht für eine zweite Peary-Mission vorgeschlagen.«
    »Gehen Sie in sich, Andrew«, bat Jericho. »Jede Information wäre hilfreich.«
    »Natürlich. Obwohl ich fürchte, dass ich nicht viel Erhellendes werde beitragen können. Ist Jennifer schon im Bilde?«
    »Hoff scheint es ihr gesagt zu haben. Sie wusste von meinem Verdacht.«
    »Mir hat sie es nicht gesagt.« Norrington seufzte. »Aber gut, Sie sehen, was los ist, wir hetzen von einem Meeting ins nächste, alles steht kopf. Hanna macht mich schier wahnsinnig. Ich kann in seiner Biografie nichts Verfängliches finden, und es ist ja weiß Gott nicht das erste Mal, dass ich ihm auf den Zahn fühle.«
    »Sie waren für die Reisegruppe zuständig?«
    »Ja. Über Hanna wussten wir nicht viel, aber Julian wollte ihn unbedingt dabei haben. Glauben Sie mir, ich habe den Kerl regelrecht geröntgt. Nichts. Sauber.«
    »Gibt es was Neues von Merrick?«
    »Nein. Er versucht, Kontakt herzustellen. Seine Bot-Netz-Theorie trifft wohl zu.« Norrington zögerte. »Owen, ohne Ihrer Spürnase misstrauen zu wollen, aber wir sind gezwungen, in diesen Stunden auch andere Orley-Einrichtungen ins Auge zu fassen. Keiner kann sagen, ob wir es nicht mit einer konzertierten Aktion zu tun haben. Geben Sie mir ein bisschen Zeit mit Thorn. Ich melde mich, sobald ich kann.«
     
    »Er lügt«, sagte Yoyo, als Jericho sich wieder zu ihr gesellte. »Norrington kannte Thorn.«
    »Er hat nicht behauptet, dass er ihn nicht kannte.«
    »Nein, er kannte ihn im Sinne von kennen.« Yoyo zeigte auf ihren Monitor. »Thorn hat das Interesse der Medien auf sich gezogen, wegen Peary, außerdem sah er gut aus und quatschte gerne. Du findest etliche Interviews, aber das Beste ist mir ins Netz gegangen, als du weg warst. Ein Special über die Peary-Besatzung von '24, plus eine waschechte Homestory. Vic Thorn, begehrter

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