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Limit

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Titel: Limit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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verdammten Kernkompetenzen rumgeritten. Na, Hauptsache, wir vermeiden den Konkurs. Mir ist eine Zukunft im Mittelstand jedenfalls lieber, als wenn der Gigant jetzt pleiteginge. Die Folgen wären entsetzlich. An der Talfahrt kann ich nichts ändern, aber vielleicht den Aufprall verhindern. Oder wenigstens abfedern.«
    »Wenn es einem gelingt, dann dir. – Mann, Gerald! Wirklich schade, dass du nicht dabei sein kannst.«
    »Nächstes Mal. Wer hat eigentlich meinen Platz eingenommen?«
    »Ein kanadischer Investor namens Carl Hanna. Schon mal gehört?«
    »Hanna?« Palstein runzelte die Stirn. »Offen gestanden –«
    »Macht nichts. Ich kannte ihn auch nicht, bis vor wenigen Monaten. Einer von denen, die im Stillen reich geworden sind.«
    »Raumfahrtinteressiert?«
    »Das ist es ja, was ihn so interessant macht! Ihm muss man das Thema nicht erst schmackhaft machen. Er will auf alle Fälle in die Raumfahrt investieren. Unglücklicherweise hat er seine Jugend in Neu-Delhi verbracht und fühlt sich aus alter Verbundenheit verpflichtet, Indiens Mondprogramm zu sponsern.« Julian grinste. »Ich werde also einiges aufbieten müssen, um den Kerl zu missionieren.«
    »Und der Rest der Bande?«
    »Oh, bei Locatelli bin ich mir sicher, dass er mit einer achtstelligen Summe einsteigt. Schon sein Größenwahn gebietet ihm, sich im All ein Denkmal zu setzen, außerdem sind unsere Einrichtungen mit seinen Systemen ausgestattet. Eine Beteiligung wäre nur logisch. Die Donoghues und Marc Edwards haben mir unter der Hand größere Summen zugesagt, da geht es eigentlich nur noch um die Nullen hinter der Zahl. Spannend ist Walo Ögi, ein Schweizer. Lynn und ich haben seine Frau vor zwei Jahren in Zermatt kennengelernt, sie hat mich verschiedentlich fotografiert. Dann haben wir Eva Borelius mit an Bord, kennst du vielleicht, deutsche Stammzellenforschung –«
    »Kann es sein, dass du einfach die Forbes-Liste abgeschrieben hast?«
    »Ganz so war es nicht. Borelius Pharma wurde mir von unserem strategischen Management ans Herz gelegt, ebenso Bernard Tautou, der Wasserzar von Suez. Auch so einer, den du prima an seinem Ego packen kannst. Oder Mukesh Nair –«
    »Ah, Mr. Tomato.« Palstein hob anerkennend die Brauen.
    »Ja, netter Typ. Hat allerdings keine Karten in der Raumfahrt. Da hilft's erst mal wenig, dass er reich ist, also mussten wir ein paar zusätzliche Kriterien ins Spiel bringen. Etwa, der Menschheit eine lebenswertere Zukunft verschaffen zu wollen. Da stehen selbst Raumfahrtmuffel Schulter an Schulter: Nair mit Nahrung, Tautou mit Wasser, Borelius mit Medikation, ich mit Energie. Das eint uns, und schon sind sie dabei. Hinzu kommen Privatvermögende wie Finn O'Keefe, Evelyn Chambers und Miranda Winter –«
    »Miranda Winter? Du meine Güte!«
    »Wieso, warum nicht? Sie weiß nicht, wohin mit ihrem Geld in all ihrer Schlichtheit, also lade ich sie ein, es herauszufinden. Glaub mir, die Mischung ist perfekt. Typen wie O'Keefe, Chambers und Winter lockern die Runde ungemein auf, es wird richtig sexy dadurch, und am Ende kriege ich sie alle! Rebecca Hsu mit ihren Luxusmarken hat mit Energie wenig am Hut, dafür fährt sie auf das Thema Weltraumtourismus ab, als wär's ihre Idee gewesen. Völlig angefixt von der Vorstellung, dass Moët & Chandon künftig auch auf dem Mond getrunken wird. Hast du dir mal ihr Portfolio angesehen? Kenzo, Dior, Louis Vuitton, L'Oreal, Dolce & Gabbana, Lacroix, Hennessy, von ihren Eigenmarken ganz zu schweigen, Boom Bang und das andere Zeug. Bei uns findet sie einen Prestigemarkt wie nirgendwo sonst. Alleine über die Werbeverträge, die ich mit ihr abschließe, rechnet sich das halbe OSS Grand.«
    »Hast du nicht auch diesen Russen eingeladen? Rogaschow?«
    Julian grinste. »Der ist meine ganz persönliche kleine Herausforderung. Wenn ich es schaffe, dass er seine Milliarden in meine Projekte steckt, schlage ich in der Schwerelosigkeit das Rad.«
    »Moskau wird ihn kaum lassen.«
    »Falsch! Sie werden ihn regelrecht dazu drängen, solange sie glauben, mit mir ins Geschäft kommen zu können.«
    »Was nur der Fall wäre, wenn du ihnen einen Weltraumfahrstuhl baust. Bis dahin muss es für Rogaschow so aussehen, als flösse sein Geld über dich in die amerikanische Raumfahrt.«
    »Quatsch. Es wird so aussehen, als flösse es in ein lukratives Geschäft, und genau das wird auch der Fall sein! Ich bin nicht Amerika, Gerald!«
    »Ich weiß das. Rogaschow hingegen –«
    »Der weiß das auch. So einer ist

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