Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
Vom Netzwerk:
errichtete eine Mauer zwischen sich und anderen als Selbstschutz, da sie zu starke Gefühle entwickelte und zu tief verletzt wurde. Er hatte sie überhaupt nicht verstanden, hatte wie immer auf seinen Charme gesetzt – war zu sehr darauf bedacht gewesen, mit ihr ins Bett zu gehen, um all die kleinen Anzeichen zu erkennen. Wie tief musste er sie verletzt haben, dass dieser Ausdruck auf ihrem Gesicht lag.
    „Glaubst du wirklich, dass ich dumm genug bin, dir noch einmal zu vertrauen?“, flüsterte sie mit erstickter Stimme. „Du hast mich belogen, und du hast mich benutzt. Es geschah zwar aus gutem Grund, und daher ist in deinen Augen alles in Ordnung. Der Zweck heiligt die Mittel, nicht wahr? Bitte, lass mich in Ruhe.“
    „Nein“, widersprach Max heftig. Die Vorstellung, Claire vielleicht für immer verloren zu haben, erweckte einen Schmerz in seinem Innern, der neu für ihn war. Er konnte es nicht hinnehmen. Aus unerklärlichen Gründen war Claire ihm immer kostbarer geworden. Sie beherrschte bei Tag seine Gedanken und bei Nacht seine Träume.
    „Ich bin der Meinung, Sie haben keine andere Wahl, zumindest nicht im Augenblick“, unterbrach Sam von der Tür her, mit kühlerStimme und ebenso kühlem Blick. „Hören Sie auf, Claire zu bedrängen. Sie ist völlig erschöpft.“
    Max drehte nur langsam den Kopf, aber plötzlich wirkte sein schlanker, muskulöser Körper gespannt – wie der eines Raubtieres, das sich einem Rivalen gegenübersieht. „Diese Angelegenheit geht Sie nichts an.“
    „Ich glaube schon. Schließlich ist es meine Firma, die Sie übernommen haben, indem Sie die Informationen benutzten, die Claire Ihnen gab.“
    Max erstarrte, blickte dann Claire scharf an. „Er weiß es?“
    Sie nickte benommen.
    „Claire hat es mir sofort erzählt“, erklärte Sam und lehnte sich an den Türrahmen. „Sobald sie erfuhr, wer Sie sind. Ihr Ehrgefühl ist zu ausgeprägt für solche Machenschaften. Sie wollte auf der Stelle kündigen, aber ich habe es ihr ausgeredet.“ Als Max ihn fragend anblickte, fügte er hinzu: „Ich weiß, dass sie nie wieder so einen Fehler begehen wird.“
    Claire konnte es nicht länger ertragen, dort zu stehen und zuzuhören, wie über sie gesprochen wurde. Sie fühlte sich, als würden ihre tiefsten Geheimnisse aufgedeckt und belächelt. Mit abgewandtem Kopf stürmte sie an Max vorbei zur Tür.
    „Claire!“ Mit einer blitzschnellen Bewegung ergriff Max ihren Arm und hielt sie fest. Sie versuchte verzweifelt, sich zu befreien, aber er wirbelte sie zu sich herum und ergriff auch ihren anderen Arm.
    Sie presste die Lippen zusammen, starrte auf den Knoten seiner Krawatte und rang um Beherrschung. Sie spürte die Wärme seines Körpers, roch den Geruch seiner Haut. Seine Nähe erinnerte sie an Dinge, die sie vergessen musste, ließ sie an die wilde, ungehemmte Leidenschaft denken, die seine Liebkosungen in ihr erweckt hatten. Ihr Körper sehnte sich nach der Berührung seiner Hände, seiner Lippen. Ihre Beine zitterten, wollten sich um seine Hüften schlingen, und die Leere in ihrem Innern verlangte nach Erfüllung. „Lass mich los“, flüsterte sie.
    „Du bist nicht in der Verfassung, Auto zu fahren. Du hast denganzen Tag nichts gegessen und siehst aus, als würdest du jeden Augenblick umkippen. Ich bringe dich nach Hause.“
    „Ich sagte bereits, dass ich mit dir nirgendwo hingehe“, beharrte Claire trotzig. Sein Griff lockerte sich, und sie befreite sich hastig. Sie fühlte sich am Ende ihrer Kräfte und fürchtete, jeden Augenblick in Tränen auszubrechen. Und daher nutzte sie die Gelegenheit und stürmte eiligst aus dem Büro.
    Es regnete noch immer ein wenig, und heftige Windböen peitschten Claire ins Gesicht. Blitze zuckten aus den tief hängenden Wolken hervor und erhellten flüchtig die Dunkelheit. Ihre Absätze hallten laut auf dem nassen Pflaster, als sie zum Parkplatz lief.
    Mit zitternden Händen öffnete sie die Tür ihres Wagens und setzte sich hinter das Steuer. Der Sturm schien die Dunkelheit zu verstärken, und die Lichter spiegelten sich diffus auf den nassen Straßen. Und da sie sich noch immer aufgewühlt fühlte, fuhr sie besonders vorsichtig, um keinen Unfall zu riskieren.
    Erst als sie in die Straße einbog, in der sie wohnte, bemerkte sie, dass ihr ein anderer Wagen folgte. Nervös spähte sie in den Rückspiegel, aber sie konnte nur die Scheinwerfer erkennen. Sie parkte am Straßenrand und wartete, um den anderen Wagen vorbeifahren zu lassen,

Weitere Kostenlose Bücher