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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hundert Jahre Zaertlichkeit
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verlassen, war das letzte, was ich wollte.«
    »Bleibst du
jetzt hier?« Trista schniefte und blickte zu ihr hoch. »Du verläßt uns nicht
wieder?«
    Elisabeth
dachte an Rue, ihren Vater, Janet. Sie würde alle vermissen, aber sie wußte,
daß sie in diese Zeit, zu diesen Menschen gehörte. Sie küßte Trista auf die
Stirn. »Ich werde dich nicht wieder verlassen«, versprach sie. »Warst du ganz
allein? Hast du deshalb geweint?«
    Trista
nickte. »Ich hatte Angst.«
    »Wo ist
dein Papa?«
    »Er ist
draußen im Stall, aber ich habe Geräusche gehört und gedacht, daß ein Geist
mit rasselnden Ketten auf dem Korridor zu mir kommt.«
    Elisabeth
lächelte. »Ich bin heute nacht die einzige Erscheinung in diesem Haus.« Dann
küßte sie Trista noch einmal, drehte den Docht in der Lampe herunter und ging
aus dem Raum.
    Bevor sie
Jonathan aufsuchte und ihm sagte, daß sie ihn heiraten würde, wenn er sie noch
wollte, mußte sie etwas herausfinden.

Kapitel 13
    Elisabeth stand in der Küche und starrte
hilflos auf Jonathans Kalender. Nie zuvor war es so wichtig gewesen, das
genaue Datum zu kennen, aber die kleinen Quadrate mit den Zahlen sagten ihr
nur, daß es Juni war.
    Als sich
die Hintertür öffnete und kühle Nachtluft hereinströmte, drehte sie sich um.
Wahnsinnige Freude ließ ihre Gedanken durcheinanderwirbeln. Jonathan stand da
und sah sie an, als könnte er seinen Augen nicht trauen.
    Mit einem
erstickten Aufschrei warf sie sich in seine Arme.
    »Lizzie«,
flüsterte er rauh und drückte sie an sich. »Gott sei Dank, du bist gesund.«
    Sie bog den
Kopf zurück und gab ihm einen heftigen Kuß, bevor sie antwortete. »Es war die
Hölle, nicht zu wissen, was hier passiert. Ich hatte Angst, nicht mehr
zurückkommen zu können, und ich hatte noch mehr Angst davor, was ich vorfinden
würde, sollte ich es schaffen.«
    Jonathan
drückte sie noch einmal lachend. Seine Hand strich ihr Haar mit unendlicher
Sanftheit zurück, und sein Blick streichelte sie. »Geht es dir wieder gut?«
    Sie zuckte
mit den Schultern und schlang ihre Arme um seine schmale Taille. »Ich bin ein
wenig wackelig, aber ich werde es schaffen.«
    Ein
verstörter Ausdruck trat in seine Miene. »Ich wollte mit dir gehen, aber als
ich über die Schwelle ging, bist du aus meinen Armen verschwunden.«
    Sie blickte
wieder auf den Kalender. »Jonathan ...« Er legte lächelnd einen Finger unter
ihr Kinn. »Das ist ein Punkt, in dem du dich geirrt hast. Es ist der dreiundzwanzigste
Juni – Donnerstag, um genau zu sein – und es hat kein Feuer gegeben.«
    Seine Worte
beschwichtigten ihre Angst ein wenig. Immerhin wußte sie so gut wie nichts über
dieses Phänomen, und es war möglich, daß sie oder Jonathan unbewußt das
Schicksal irgendwie verändert hatten.
    Im nächsten
Moment fiel ihr jedoch etwas anderes ein, das mit Daten und Zyklen zu tun
hatte, und bei dem Schock schwankte sie in Jonathans Armen.
    Er schob
sie in einen Sessel. »Elisabeth, was ist los?« »Ich ...« Sie mußte schlucken. »Jonathan,
ich hatte keine ... Ich könnte schwanger sein.«
    Seine Augen
leuchteten wie die Kerosinlampe auf dem Tisch. »Du bist nicht nur zu mir
zurückgekommen, sondern hast auch jemandem mitgebracht.«
    »Du ... du
bist glücklich?«
    Er kauerte
sich vor ihren Sessel und ergriff ihre Hände. Ein feuchter Schleier schimmerte
in seinen Augen. »Was denkst du denn? Ich liebe dich, Lizzie. Und ein Kind ist
das beste Geschenk, das du mir geben könntest.« Er schaute sie besorgt an. »Du
verläßt mich doch nicht wieder?«
    Sie öffnete
den Verschluß der Halskette und legte sie in seine Hand. »Von mir aus kannst du
das hier in den Brunnen werfen. Ich bleibe hier.«
    Er schob
den Anhänger in die Hemdtasche, stand auf und zog Elisabeth mit sich. »Ich
möchte dich sofort in mein Bett mitnehmen, aber du siehst noch immer ein wenig
spitz aus, und wir müssen an Trista denken.« Er gab ihr einen Kuß. »Heiratest
du mich gleich morgen früh, Lizzie?«
    Sie nickte.
»Ich weiß, es wäre nicht richtig, wenn wir uns liebten«, antwortete sie scheu. »Aber
du mußt mich festhalten. Von dir getrennt zu sein, war schrecklich.«
    Er legte
einen Arm um ihre Taille und führte sie zur Hintertreppe. »Ich werde dich nicht
aus den Augen lassen.«
    In dem
Gästezimmer legte er Elisabeth unter die Dekke und zog sich aus. Sie war
dankbar, daß es dunkel war und er nicht sehen konnte, daß sie wie eine
jungfräuliche Braut errötete.
    Sekunden
später kletterte Jonathan ins Bett

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