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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn dein Herz kennt den Weg
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zu
schnell auf, Becky.«
    Danach ging
Mary ins Wohnzimmer, um sich das Puppenhaus anzusehen, und schließlich legte
sie ihren Umhang um und ging zur Tür. »Es ist Rosinenkuchen in dem Korb, den
ich mitgebracht habe«, sagte sie, »und eine ganz besondere Sorte Tee, den ich
von der Ostküste habe kommen lassen, sowie ein paar Kleinigkeiten für die Kinder.«
    Kurz darauf
war Mary fort.
    Lucas
kehrte nicht in jener Nacht zurück, und als die Mädchen morgens in die Schule
gingen, war noch immer nichts von seinem Wagen und den Pferden auf der Straße
zu sehen.
    Kurz nach
Mittag jedoch hörte Rebecca das Ächzen und Knirschen
von Pferdegeschirr und Radachsen und eilte auf den Hof, um Lucas hereinfahren
zu sehen.
    Er sprang
vom Wagen und kam langsam auf sie zu, ein kleines Päckchen in der Hand. Als er
näher kam, konnte Rebecca sehen, daß seine Unterlippe geschwollen und
aufgeplatzt war, obwohl der Blick in seinen Augen stillen Triumph verriet.
    »Hier«, sagte
er und reichte ihr das Päckchen.
    Als Rebecca
Papier und Bindfaden entfernte, hielt sie zwei Fotoplatten in der Hand.
Fassungslos erhob sie den Blick zu Lucas, wagte kaum zu glauben, kaum zu
hoffen.
    »Es hat
mich fast die Hälfte dessen gekostet, was ich für die Frühjahrsaussaat
zurückgelegt hatte«, sagte Lucas, »aber ich habe diese Fotoplatten
zurückgekauft und auch sämtliche Fotos, die sich in Jones' Besitz befanden.«
    Rebecca war
so gerührt, daß beinahe eine volle Minute verstrich, bevor sie Worte fand. »W-was
ist mit deinem Gesicht passiert?«
    Lucas
grinste. »Nachdem Jones und ich unser Geschäft beendet hatten, konnte ich der
Versuchung nicht widerstehen, ihm eins auf seine ... ihm einen Fausthieb zu
versetzen. Er versuchte natürlich, sich zu wehren, erwischte mich aber nur
einmal am Kinn, bevor ich ihn endgültig zu Boden schickte. Als ich sein Büro
verließ, hockte er am Boden und starrte mir wie ein Tölpel nach.«
    Rebecca
schaute auf die Fotoplatten, dann erhob sie den Blick zu Lucas. »Dann hast du
mir also verziehen?«
    Er trat
näher und legte seine kalten, starken Hände um ihr von der Kälte gerötetes
Gesicht. »Es hat mich fast umgebracht, mir vorzustellen, daß irgend jemand dich
in deinen Dessous sehen könnte, aber nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht
hatte, wurde mir klar, was für eine feine Frau du eigentlich bist. Großer Gott,
Becky, du besitzt mehr Mut als die meisten Männer, die ich kenne, und ich liebe
dich so sehr, daß es wie ein Feuer ist, das in mir brennt. Bitte sag, daß du
mich heiraten wirst und hier bei mir bleibst, wo du hingehörst.«
    Rebecca
stieß einen Freudenschrei aus und schleuderte die Fotoplatten auf den Stapel
Feuerholz, wo sie mit einem sehr befriedigenden Klirren in tausend Scherben zersprangen.
Dann stürzte sie sich in Lucas' Arme und lachte, als er sie hochhob und wie
wild im Kreise schwenkte.
    Endlich gab
er sie wieder frei, obwohl sie noch immer an ihm lehnte, und küßte sie
ausgiebig.
    Als sie
wieder zu ihm aufschaute, legte sie ihre ganze Seele in ihren Blick. »Ich liebe
dich, Lucas«, schwor sie, »und ich verspreche dir, daß du es nie bereuen wirst,
mich geheiratet zu haben.«
    Er schlang
einen Arm um ihre Taille und führte sie zum Wagen. »Der größte Schmerz, den ich
je erfahren könnte, wäre, dich zu verlieren«, sagte er, während er sie mühelos
auf den Kutschbock hob, dann selber aufstieg und die Zügel in die Hand nahm.
Bevor er mit dem Fuß die Bremse löste, küßte er Rebecca noch einmal zärtlich
auf den Mund. »Laß uns zu unserem Pfarrer fahren und unsere Gelübde ablegen,
Becky. Ich möchte, daß die Frau, die ich heute nacht lieben werde, vor Gott und
den Menschen meine Gattin ist.«
    Rebecca
sagte nichts. Sie rückte nur noch etwas näher an Lucas heran, legte eine Hand
auf seinen Schenkel und lächelte, als sie an all die Wunder dachte, die noch
vor ihr lagen.

Jene andere Katherine

1. Kapitel
    Seattle, Washington 1991
    Katherine Hollis. Ihr Name war Katherine
Hollis.
    Dachte sie.
    Katherine
lauschte auf das Piepen der Meßgeräte und das leise Murmeln der
Krankenschwestern, die sich um sie kümmerten. Armes Ding ... ein
grauenhafter Unfall ... Koma ...
    Der Schmerz
kam ihr schlagartig zu Bewußtsein, dieser entsetzliche, unaufhörliche Schmerz,
obwohl sie im selben Augenblick erkannte, daß er die ganze Zeit schon dagewesen
war. Sie schien irgendeine Art innerer Treppe zu erklimmen, und jeder Schritt
brachte sie näher ans Erwachen.
    Katherine
versuchte,

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