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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
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verziehen«,
entgegnete Bonnie steif.
    Aber das konnte
Eli nicht besänftigen. »Sehr großzügig von dir. Aber ich bin nicht gekommen, um
über Hutcheson zu reden. Ich wollte dir sagen, daß ich aus dem Hotel ausziehe
und in der nächsten Zeit bei Earline leben werde.«
    Bei Earline
Kalb? Fast hätte Bonnie vor Wut mit dem Fuß aufgestampft und Eli angeschrien.
Aber es gelang ihr, diese Gefühle zu verbergen und kühl zu entgegnen: »Wo du
lebst, ist deine Sache.«
    »Richtig«,
erwiderte Eli schmunzelnd. »Aber für den Fall, daß du mich einmal meiner
Tochter wegen brauchen solltest, mußt du wissen, wo du mich finden kannst.« Er
tippte sich an den Hut, küßte Rose zum Abschied und verließ den Laden.
    Bonnie war
zutiefst empört, und das Schlimmste war, daß sie kein Recht besaß, diese
Gefühle zu äußern. Was sie jedoch am meisten ärgerte, war die Tatsache, daß es
sie nicht im geringsten störte, daß Webb bei Earline wohnte – ja, nicht einmal,
daß sie seine Geliebte war. Doch falls Eli sich mit dieser Frau einließ...
    Rose Marie
schaute verwundert auf, als Bonnie dem Gurkenfaß einen harten Tritt versetzte.
    »Sieh zu,
daß du dich nie verliebst!« warnte Bonnie düster ihre Tochter.
    Als
Bonnie gerade den
Laden schließen wollte, erschien Webb und überreichte ihr mit beschämter Miene
einen Veilchenstrauß. Sein Mantel und sein Haar waren tropfnaß vom Regen
draußen.
    Bonnie ließ
ihn kopfschüttelnd ein und stellte die Blumen in eine Vase.
    »Es tut mir
leid, Bonnie«, murmelte Webb, während er seinen nassen Mantel auszog. »Kannst
du mir verzeihen?«
    »Ich sollte
es eigentlich nicht«, entgegnete Bonnie, aber ein Engel an ihrer Schulter
ermahnte sie, daß sie Webb absichtlich gereizt hatte und ihm gegenüber nie
ehrlich gewesen war, was ihre Gefühle für Eli betraf. »Aber ich verzeihe dir,
wenn du bereit bist, mein Verhalten zu entschuldigen.«
    Der arme
Webb war so erleichtert, daß Bonnie fast die Tränen kamen. Wieviel einfacher
wäre alles gewesen, wenn er ärgerlich geworden wäre und ihr gesagt hätte, daß
er sie nie wiedersehen wollte! Aber was war schon einfach in Bonnies Leben?
    Als eine
Art Friedensangebot schenkte sie Webb eine Tasse Kaffee ein. »Glaubst du, der
Regen wird je aufhören?« fragte sie, in einem Versuch, Konversation zu machen.
    Webb zuckte
die Schultern. »Ich habe schon überlegt, ob ich meine Druckerpresse nicht an
einen höher gelegenen Ort bringen sollte.«
    Bonnie
dachte an Patch Town, das bei Überschwemmungen ganz besonders gefährdet war,
und erschauerte. »Du kannst sie herbringen, Webb. Im Lager ist Platz genug.«
    »Ich werde
es mir überlegen«, erwiderte Webb und nieste heftig. Der arme Mann hatte sich
bereits erkältet; er zitterte, und seine Zähne klapperten. »Es wäre mein Ruin,
wenn meinen Maschinen etwas zustoßen würde!«
    Bonnie
dachte an die streitlustigen Gewerkschaftsleute aus dem Zug und beschloß, das
Thema – so unangenehm es auch war – noch einmal anzusprechen. »Hast du noch
weitere Drohungen erhalten, Webb? Bezüglich deiner Artikel, meine ich?«
    »Nein«,
antwortete er, vermied es jedoch, sie dabei anzusehen.
    »Aber der
Streik geht weiter.«
    Webb rückte
näher an den warmen Ofen heran. »Die Hälfte der Männer sind dabei. Die
Gewerkschaftsführer haben ihnen gesagt, die neuen Häuser und kürzeren
Arbeitszeiten wären nur ein Trick von McKutchen, um sie wieder zum Arbeiten zu
bringen. Sie behaupten, Eli wolle sie nur daran hindern, sich zu organisieren,
und würde wieder zu seinen alten Gepflogenheiten zurückkehren, sobald er sich
die Gewerkschaft vom Hals geschaffen hätte.«
    »Wie können
sie so etwas glauben? Es ist Eli ernst, Webb! Ich weiß es, weil ich die
Bestellungen für einen großen Teil des Baumaterials entgegengenommen habe.«
    Er zitterte
so stark vor Kälte, daß Bonnie Katie nach oben schickte und eine Decke holen
ließ. »Einige der Männer glauben nicht an die neuen Häuser, Bonnie. Sie
befürchten, daß Eli sie auf die Straße setzen wird, wenn sie den Streik abbrechen.«
    »Diese
Männer, die im Zug waren, bereiten mit große Sorgen«, bemerkte Bonnie.
    »Ich bin
erstaunt, daß noch keiner von ihnen hier war«, erwiderte Webb. »Sie wohnen
alle nebenan im Hotel.«
    »Ich bin
froh, wenn ich keinen dieser Kerle bedienen muß!«
    In diesem
Augenblick betrat eine Frau den Laden. Als sie ihre Kapuze zurückwarf und den
Regen von ihrem Umhang schüttelte, erkannte Bonnie Lizbeth Simmons.
    »Hoffentlich
haben

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