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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
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Sie ein heißes Getränk für mich!« sagte sie munter. »Das ist ja ein
furchtbares Wetter!«
    Bonnie
lächelte, denn Webb hatte sich erhoben, um Miss Simmons in aller Form zu
begrüßen.
    Nachdem sie
ihre beiden Freunde einander vorgestellt hatte, bot Bonnie Lizbeth eine Tasse
Kaffee an und schob ihr einen Stuhl an den Ofen heran.
    »Ich habe
eine Einkaufsliste aufgestellt«, erklärte Lizbeth. »Passen Sie nur auf, daß ich
die Sachen nachher nicht vergesse.«
    Also hat
der Freitagnachmittagsclub Miss Simmons noch nicht über mich aufgeklärt, dachte
Bonnie wehmütig. »Wohnen Sie bei Genoa?«
    Lizbeth
schien die Wärme des Ofens und Webbs bewundernde Blicke zu genießen. »Ja. Es
gefällt mir dort sehr gut.« Ganz unvermittelt spürte Bonnie Eifersucht in sich
erwachen. Lizbeth war eine sehr attraktive Frau und völlig ungebunden ... Wie
würde Eli reagieren, wenn er sie kennenlernte?
    Plötzlich
war Bonnie gar nicht mehr so sicher, daß sie diese hübsche, fröhliche junge
Dame zur Freundin haben wollte.
    Als Lizbeth
ihren Kaffee getrunken hatte, holte sie ihre Einkaufsliste hervor.
    Bonnie
zögerte. »Ich nehme an, Sie haben noch nichts von den ... Damen aus der Stadt
gehört?«
    Lizbeth
lächelte strahlend. »O doch – jedenfalls indirekt. Ich habe mehrere Einladungen
zum Tee erhalten.« Das Lächeln verblaßte und wich einem mitleidigen Blick.
»Genoa sagte mir, wie sie Sie behandeln, Bonnie, und ich glaube deshalb nicht,
daß ich sie kennenlernen möchte. Wie lächerlich, seine Lebensmittel aus
Colville kommen zu lassen, anstatt sie in Ihrem Laden einzukaufen!«
    Bonnie war
verblüfft und empfand einen Moment lang so etwas wie Hoffnung. Aber es hatte
schon vor Lizbeth Neuankömmlinge gegeben, von denen einige ihr recht
freundlich begegnet waren, um dann schließlich doch dem Druck der Damen aus dem
Club nachzugeben. »Wissen Sie, daß ich Tänzerin im Brass Eagle Saloon war?«
    Aus dem
Augenwinkel sah sie, wie Webb sich versteifte und bis unter die Haarwurzeln
errötete.
    Doch
Lizbeth schien völlig unbeeindruckt. »Natürlich, das hat Genoa mir auch gesagt.
Aber zeigen Sie mir doch noch einmal die Liste – habe ich vergessen,
Haarnadeln und Tinte aufzuschreiben?«
    Bonnie
reichte ihr die Liste und begann die Artikel zusammenzusuchen, an die sie sich
erinnerte. Lizbeth half ihr dabei. »Sie sollten diese alten Hexen mit ihren
eigenen Waffen schlagen«, bemerkte sie vergnügt, als Bonnie die Rechnung
erstellte.
    Da sie
wußte, daß Lizbeth die Mitglieder des Freitagnachmittagsclubs meinte, runzelte
sie die Stirn. »Wie könnte ich das?«
    »Haben Sie
ein Blatt Papier und etwas bunte Kreide?« erkundigte sich Lizbeth schmunzelnd.
    Bonnie riß
ein großes Stück von der Papierrolle ab und fand einen Stummel blaue Kreide.
    Während
Lizbeth sich über das Papier beugte und Buchstaben darauf malte, bemühte
Bonnie sich, ihre Neugierde zu beherrschen und setzte sich zu Webb an den Herd.
    Als Lizbeth
ihre Arbeit beendet hatte, drehte sie sich um und hielt das Papier in die Höhe,
damit Bonnie es lesen konnte. Mitgliedern des Freitagnachmittagsclubs ist
das Betreten dieses Lokals untersagt verkündete das Schild in großen
Lettern.
    Webb
grinste verstehend, aber Bonnie war verblüfft, starrte das Schild an und fragte
sich, welchen Sinn es haben sollte, Leuten, die ihr Lokal ohnehin mieden, den
Zutritt zu verbieten.
    Doch
Lizbeth brachte das Schild im Schaufenster unter und ging hinaus, um ihr Werk
zu betrachten. Als sie wieder hereinkam, lächelte sie zufrieden.
    »Ja, das
wird sie ärgern!« erklärte sie strahlend. »Diese verbiesterten alten Weiber!«
    Bonnie
begriff noch immer nichts. »Ich verstehe nicht, was...«
    Lizbeth
legte ihren Umhang um und setzte die Kapuze auf. »Warten Sie ab, Bonnie. Warten
sie nur ab.« Damit verabschiedete sich die Lehrerin und tauchte wieder im
grauen Nieselregen unter.
    Es war
schon spät, und Bonnie wollte den Laden schließen. »Möchtest du nicht mit uns
essen?« lud sie Webb ein. »Katie kocht sehr gut, und heute gibt es
Hühnerfrikassee mit Reis.«
    »Ich möchte
nicht stören ...«
    Bonnie
bückte sich, um Rose aufzuheben, die auf ihrer Decke eingeschlafen war.
»Stören? Ich dachte, wir wären Freunde? Außerdem scheinst du dir eine Erkältung
geholt zu haben, und deshalb möchte ich dich nicht ohne etwas Warmes im Magen
in den Regen und in die Kälte zurückschicken.«
    Webb stand
zögernd auf. »Earline wird schon etwas vorbereitet haben ...« begann er, aber
als er

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