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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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legte
die Hände auf Glorianas Schultern und schaute ihr, noch immer schweigend, in
die Augen, als versuchte er, bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken. An
diesem Punkt sollte sie die Geschichte ihrer Flucht erzählen, aber sie war wie
verzaubert von Danes Blick und fand keine Worte.
    »Schaut
her«, sagte Dane zu guter Letzt mit lauter, gebieterischer Stimme, ohne den
Blick von Gloriana abzuwenden, »meine rechtmäßige Gemahlin ist zurückgekehrt!«
    Da löste
sich Glorianas Erstarrung, aber nicht etwa wegen Danes Verkündigung. Über seine
Schulter hatte sie die schöne Mariette gesehen, die an seinem Tisch auf dem
Podium saß. Die junge Frau war leichenblaß geworden und stand nun langsam auf.
Tödliche Stille herrschte im Raum und wäre vielleicht auch jetzt noch nicht
gebrochen worden, wenn nicht einer der Hunde angefangen hätte, sich zu kratzen.
    Pater
Cradoc, der ebenfalls am Tisch seines Herrn speiste, erhob sich rasch und
setzte ein erstauntes Lächeln auf. In einer Geste überwältigender
Wiedersehensfreude breitete er die Arme aus und kam zu Dane und Gloriana.
    »Gepriesen
seien die Heilige Jungfrau und alle Heiligen«, rief er. »Sag, Kind – wie kommt
es, daß du wieder hier bei deinen Leuten bist?«
    Gloriana
schluckte, unfähig, den Blick von Mariette abzuwenden, die noch immer wie
gelähmt auf dem Podium stand. Auch ihr eigener Herzschlag schien laut durch den
Saal zu dröhnen. »Banditen entführten mich und hielten mich zwei Jahre lang
gefangen«, antwortete sie und dachte, daß sie selbst in ihren eigenen Ohren
nicht wie sie selbst klang. »Ich habe die ganze Zeit einen Weg gesucht, um
fliehen zu können ...«
    In diesem
Augenblick löste sich Romulus, der Magier, aus der Truppe seiner Schausteller.
Er trug ein schwarzweißes Harlekinkostüm und sprach mit großer Würde. »Eure
Gemahlin begegnete unserer Truppe und bat uns, sie aufzunehmen. Und das haben
wir getan, um sie sicher zu jenen heimzubringen, die um sie trauerten.«
    Wieder war
neugieriges Gemurmel zu hören. Die Bewohner von Hadleigh Castle und aus der
näheren Umgebung hatten Gloriana stets als eine der Ihren betrachtet, und doch
gaben sie jetzt nur ungern die Gerüchte auf, die sich um deren schreckliches
Verschwinden rankten.
    Klein,
schmal und zitternd trat Judith aus den Schatten an der Wand. »Es ist die reine
Wahrheit, was Mylady sagt«, erklärte sie. »Auf dem Friedhof lagen Banditen auf
der Lauer an jenem verhängnisvollen Tag. Jetzt, wo ich Myladys Gesicht sehe,
erinnere ich mich wieder.« Das Mädchen ließ sich vor seiner Herrin auf die Knie
fallen und preßte aufschluchzend die Stirn an Glorianas Füße. »Ich hatte solche
Angst, sie hätten Euch getötet!«
    Gloriana
zog ihre Dienerin auf die Füße, weil ihr eine derartige Unterwürfigkeit zuwider
war. »Beruhige dich«, sagte sie freundlich und gab sich keine Mühe, von den
anderen gehört zu werden, weil ihre Worte kein Teil des Auftritts waren. »Ich
stehe vor dir, sicher und wohlauf. Du brauchst nicht mehr um mich zu trauern.«
    Tränen
strömten über Judiths mageres, schmutziges Gesicht, und als Gloriana ihre
geröteten Augen sah, erkannte sie, daß das Mädchen inzwischen allen Ernstes die
Geschichte glaubte, die sie im Turmzimmer mit ihr eingeübt hatten.
    Sie
berührte Judiths Arm. »Geh und iß jetzt«, befahl sie sanft.
    Dane, der
neben Gloriana stand, musterte Romulus nachdenklich. Der Magier hielt seinem
Blick gelassen stand, während er gleichzeitig die neue Herrin von Hadleigh
Castle sanft in Richtung ihres Mannes schob.
    Als Dane
instinktiv die Arme ausstreckte, um Gloriana zu stützen, brach ohrenbetäubender
Jubel im Saal aus.
    Kenbrook,
der nun auch Lord Hadleigh war, lächelte und machte eine tiefe, förmliche
Verbeugung. Dann hob er Gloriana auf seine Arme.
    »Ihr werdet
mir verzeihen«, rief er der lärmenden Gesellschaft zu, »daß ich meine Geliebte
unter vier Augen willkommen heißen möchte!«
    Auf dem
Podium ließ Mariette sich auf die Bank zurücksinken, und ihre Dienerin,
Fabrienne, hastete an ihre Seite. Obwohl Gloriana lächelte und einen Arm um
Danes Nacken schlang, war ihre Freude durch die offensichtliche Bestürzung der
Französin ein wenig getrübt.
    Sie
erlaubte Dane, sie aus dem Saal zu tragen, die Treppe hinauf und in das Zimmer,
das einst Gareths Schlafgemach gewesen war, bevor sie ihre Gedanken äußerte.
    »Du hast
gesagt, Mariette würde erleichtert sein, dich nicht heiraten zu müssen«, sagte
Gloriana, als Dane sie

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