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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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...«
    Ein
Frösteln erfaßte Gloriana. Sie sagte nicht, daß so etwas
unmöglich war, und wagte nicht, Dane anzusehen. Noch immer schmerzte das
Wissen, daß es ihr nicht gelungen war, rechtzeitig ins dreizehnte Jahrhundert
zurückzukehren, um Edwards oder sogar Gareths Tod zu verhindern.
    Elainas
eigenartig leuchtender Blick suchte Kenbrook, der jetzt neben Gloriana stand,
so dicht, daß sie seine Wärme spürte.
    »Dane«,
sagte Elaina langsam, mühsam. »Hat Gareth dir die Wahrheit gesagt, bevor ... er
starb? Daß du der rechtmäßige Erbe von Hadleigh Castle bist ... trotz deiner
illegitimen Geburt?«
    Gloriana
war zutiefst verblüfft, doch Danes Stimme klang ruhig, als er antwortete. »Ja,
Mylady, er hat es mir schon vor langer Zeit gesagt – am Tag, als ich zum Ritter
geschlagen wurde.«
    Elaina
blieb eine Weile schweigend und mit geschlossenen Augen liegen. Ihre Lider
flatterten, und es war offensichtlich, daß sie versuchte, Kraft zu sammeln.
    »Verzeih
mir«, sagte Dane und küßte die blasse Stirn der Sterbenden.
    »Es gibt
nichts zu verzeihen«, erwiderte Elaina, ohne die Augen zu öffnen. »Gehe in
Frieden, Dane, damit ich mich von deiner Frau verabschieden kann.«
    Gloriana
hielt die Hand ihrer Freundin, drückte sie an ihr Gesicht, unfähig, noch länger
die Tränen zurückzuhalten. Dane berührte kurz ihre Schulter, bevor er ging und
leise die Zellentür hinter sich schloß.
    Elaina
öffnete die Augen, und ihre Stimme, obwohl leise und dünn, klang nun fest und
entschieden. »Hör zu, Gloriana«, begann sie. »Es ist lebenswichtig, daß du
tust, was ich dir sage.«
    Überrascht
hob Gloriana ihr tränenüberströmtes Gesicht und wartete stumm, daß Lady
Hadleigh fortfuhr.
    Sie
wiederholte die Bitte, die Dane wenige Minuten zuvor an sie gerichtet hatte.
»Verzeih mir«, bat sie leise. »Ich hätte deine Bürde teilen können ... Ich habe
dir nie gesagt ...« Als Elaina abbrach, flößte Gloriana ihr ein wenig Wasser
ein. »Ich wußte immer, was mit dir geschehen war, Gloriana, obwohl du selbst
mit den Jahren wahrscheinlich vergessen hast, daß ich dabei war, als du damals
die Schwelle überschritten hast. Ich war es, die dich hierhergelockt hatte.«
    Glorianas
Kehle war ausgetrocknet wie Elainas, so groß war ihr Erstaunen. Es war jedoch
weniger die Tatsache, daß Elaina damals bei ihr gewesen war, die sie
verblüffte, denn daran erinnerte sie sich noch schwach, trotz Edwennas
unentwegter Bemühungen, es sie vergessen zu machen. Nein, es war Elainas
Geständnis, daß sie Gloriana nicht nur durch das schicksalhafte Tor geführt,
sondern sie sogar dorthin gelockt hatte, was ihr die Fassung raubte.
    »Wie war
das möglich?«
    Elaina
lächelte versonnen. »Ich praktizierte die alte Religion«, antwortete sie. »Ah,
du bist mein Zeuge, Gloriana – daß der Blitz mich nicht getroffen hat für
meine gotteslästerlichen Worte und daß das Dach nicht über unseren Köpfen
eingestürzt ist. Ich besaß schon immer Fähigkeiten, die weit über jene
hinausgingen, die die Leute mir andichteten, und begann Magie zu praktizieren,
als ich noch ein Kind war.« Sie brach ab und trank ein wenig Wasser. »Es war
immer nur Weiße Magie – gute –, aber es mußte natürlich ein Geheimnis bleiben.«
    »Wußte
Gareth es?«
    Trauer
huschte über Elainas Züge. »Meine Magie war einer der Gründe, warum er mich ins
Kloster schickte. Er hat es nie verstanden.«
    »Du
sagtest, du hättest mich hierhergelockt. Wie meinst du das?«
    »Ich sah
deine Welt, als schaute ich durch einen dünnen Schleier. So war es immer
schon. Doch dann begann ich dich zu sehen, vor allem in meinen Träumen. Du
warst ein unglückliches Kind, Gloriana, und doch so schön und so begabt. Dann,
eines Tages, warst du da, auf der anderen Seite des Tors, abseits von den
anderen Kindern und dich an deine Puppe klammernd, als sei sie dein einziger
Freund auf dieser Welt. Du erschienst mir viel zu
traurig für ein so kleines Kind, deshalb rief ich dich und streckte die Hand
nach dir aus. Als du mich hören und sehen konntest, wußte ich, daß du auch
imstande warst, die Schwelle zu überschreiten. Du warst so furchtbar allein an
jenem anderen Ort, so unglücklich. Ich hätte dich gern für mich selbst gehabt –
ich hatte Gareth nie ein Kind geschenkt –, doch selbst damals wußte ich schon,
daß ich dich nicht behalten konnte. Mein Mann hatte bereits das Gerücht
verbreitet, ich sei verrückt, um mich vor jenen zu schützen, die behaupteten,
ich sei die

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