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Linda Lael Miller

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Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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zu spüren, und Gloriana blieb bei ihm, obwohl sie am liebsten Hals
über Kopf davongestürzt wäre.
    Es war der
gute Pater, der Dane aus seiner Versunkenheit riß, indem er eine Hand auf
seine Schulter legte und ruhig, aber entschieden sagte: »Geht hinein und wärmt
Euch am Feuer auf, Mylord. Lady Elaina würde nicht wollen, daß Ihr oder Eure
edle Gemahlin hier im Regen um sie trauert.«
    Gloriana
fühlte Danes Erschrecken, und als er das Gesicht wandte, um sie anzusehen,
merkte sie, daß er ihre Anwesenheit vollkommen vergessen hatte. Zärtlich zog
sie ihn auf den Schutz von Hadleigh Castle zu, das jetzt sein Heim und auch
ihres war.
    Die große
Halle war zugig wie immer, aber in den Kaminen an beiden Enden des großen Raums
brannten Feuer, und
die Öllampen waren heute früher entzündet worden, um etwas von der Düsterkeit
dieses traurigen, regnerischen Morgens zu vertreiben. Als Gloriana Maxen sah,
der sich mit einem Krug Bier in der Hand vor einem der Kamine wärmte, schob
Gloriana ihren Mann in seine Richtung und ging, um mit Romulus zu sprechen, der
ganz allein an einem Tisch in einer fernen Ecke saß.
    Bei ihrem
Näherkommen hob der alte Mann den Kopf und lächelte ihr zu.
    »Ihr seid
ein Trost für Euren Gatten, Mylady«, sagte er und neigte leicht den Kopf, aus
Respekt vor ihrem Rang. Er erhob sich jedoch nicht, und Gloriana, die wenig für
derlei Gebräuche übrig hatte, erwartete es auch nicht von ihm.
    Eine Weile
betrachtete sie den Magier neugierig, bevor sie sprach, so leise, daß niemand
außer Romulus sie hören konnte.
    »Wer bist
du?« fragte sie ganz unverblümt.
    Er zog
seine buschigen weißen Brauen hoch. »Das habe ich Euch doch schon gesagt. Ich
bin Romulus, ein bescheidener Schausteller.«
    »Unsinn«,
erwiderte Gloriana scharf. »Du bist mehr als das. Du warst nicht erstaunt über
meine Kleidung, als ich mich dir in jenem Dorf näherte, bevor wir nach Hadleigh
kamen. Es kam mir sogar fast so vor, als ob du mich erwartet hättest.«
    Romulus
zuckte mit den Schultern, aber in seinen Augen funkelte ein Wissen, das er
offenbar nicht teilen wollte. »Ihr erzählt mir Eure Geschichte, und ich
berichte Euch meine«, sagte er.
    Gloriana
warf einen Blick zu Dane und sah ihn den Kopf schütteln, als einer der Diener
ihm einen Krug anbot. Dann richtete sie den Blick wieder auf den Magier. »Ich
bin eine Zeitreisende«, vertraute sie ihm beinahe zornig an.
    Er
lächelte. »Ich weiß«, erwiderte er. »Ich sah Euch in der Kristallkugel, noch
bevor Ihr darum gebeten hattet, in unsere Truppe aufgenommen zu werden.« Das
Lächeln des alten
Magiers verblaßte. »Ihr dürft nicht den Mut verlieren, Mylady, bevor Eure
Aufgabe beendet ist. Es hängt soviel ab von Eurer Standhaftigkeit.«
    »Was ...?«
    »Mademoiselle
de Troyes ist eingetreten«, schnitt Romulus ihr das Wort ab, ohne nach links
oder rechts gesehen zu haben. »Ihr dürft Eure Magie nicht in ihrer Gegenwart
erwähnen. Das Mädchen meint es gut genug, aber es ist schwach, und bei Menschen
wie ihr löscht der Aberglaube oft jegliche Vernunft aus.«
    Gloriana
war leicht verärgert, als sie sich zu der jungen Frau umwandte, die ihr Mann
hatte heiraten wollen, und aus dem Augenwinkel sah sie Romulus aus der Halle
hasten.
    Mariette
sprach nicht mit Gloriana, sondern neigte zum Gruß nur leicht den Kopf. Sie war
noch immer blaß und wirkte in ihrem schlichten Trauerkleid sogar noch zierlicher
als sonst.
    Gloriana
erwiderte ihr Nicken. »Ich hatte gehofft, Euch unter glücklicheren Umständen
wiederzusehen«, begann sie.
    Mariettes Augen
haftete ein fiebriger Glanz an, und ihr Blick glitt zu Dane, der sie
beobachtete, bevor sie ihn wieder auf Gloriana richtete. »Ich wäre Kenbrook
eine brave, gehorsame Frau gewesen«, antwortete sie, »obwohl ich ihn nie so
geliebt habe wie Ihr, Gloriana.«
    Gloriana
hoffte, daß Dane nicht zu ihnen kam, bevor Mariette und sie Frieden geschlossen
hatten. »Man sagte mir, Ihr wärt froh, wenn Euch die Pflichten einer Ehe
erspart blieben.«
    Mariette
errötete. »Das ist wahr«, gestand sie flüsternd. »Ich war zufrieden in der
Abtei und wollte nichts anderes, als dort den Rest meiner Tage zu verbringen.«
Sie brach ab, und die leichte Röte verblaßte wieder auf ihren Wangen. »Aber
Fabrienne, meine Dienerin, hatte eine Vision – ein Engel kam zu ihr und sagte
ihr, ich müsse mich Lord Kenbrook hingeben, damit ein Kind geboren werden
konnte.«
    Gloriana
hätte die lästige Dienerin am liebsten erwürgt, als sie

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